Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

Die Schlacht auf dem Lechfeld 955 
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Hungern zu hilf komen send:» erstlich hertzog Hainrichs von Bairen 
volck mit großer macht zu roß und fuß, dann er leibskranckhait und 
alters halben nicht erscheinen möcht; darnach hertzog Conrat von 
Francken, ain rechter kriegsfürst, rundt von handt und ser dapfer in 
5 seinen kriegsräten und anschlegen, Pracht ain große suma volck mit 
im. auch hertzog Burckhardt von Schwaben, wölicher das gantz landt- 
fvolckf und sonst vil graffen und adels, nicht allein des Schwaben- 
landts, sonder faucht ander umbligender lender volck bei im hette, 
[ba§] alles, wie dann der zeit gepreuchlich, gut gewapnet kriegsleut 
io warendt? diser Burckhardus, hertzog in Schwaben, hett ain weib, 
was, als Urspergensis setzt, des königs bruders [9b] tochter? noch 
warend die Beham mit starckem volck verhanden, wöliche nach irem 
geprauch den blunder und troß, so sie von landaus fürten, bei inen 
hetten. aber des kaisers Othonis volck was über die maß wol geputzt 
ns und mit ainer großen antzal der alten kriegsleut, so in vil streiten mit 
dem kaiser den sig erlangt und erfochten hetten, wol versehen, dises 
volck alles ain zeit haben mußt, bis es zusamenkomen möcht, dann sie 
ir volck durch ungewonte weg aus sorg der geschoß, so die Ungren ge- 
prauchen, auch des Überfalls besorgent, fieren mußtend 1 2 3 4 und ir löget 
20 imerzu der statt Augspurg zunechneten. 
Aber domit die Historie diser schlacht gantz beschriben werd, will 
ich auch sagen, wie sich die statt Augspurg mit irem bischof Udalrich 
gehalten, und die ankunft der Ungern und ordnung der schlacht vor 
diser statt Augspurg, wie die ergangen und beschehen sei, auch be- 
25 schreiben.* 
a) „send" aus b statt „waren" in ». b) „dann sie ir volck — sieten mußten" in b von 
Jäger durchstrichen. 
1. Diese Gliederung des königlichen Heeres (Widukind c. 44) ist in fast alle 
späteren Darstellungen der Schlacht übergegangen. 
2. Hedios Übersetzung der Ursperger Chron., Bl.380. — Herzog Burkhart ll. 
von Schwaben war vermählt-mit Hedwig, einer Tochter H. Heinrichs I. von Bayern. 
3. Bei Meisterlin heißt es da, wo (Bl. 01b) von dem Anmarsch des könig- 
lichen Heeres (am Schlachttag, 10. August) die Rede ist: „da ward dz hör durch 
scharps vnd wild weg gefiert, dz die feind nit dz hör möchten beschedigen mit Pfeylen, 
wan die Vngern fast mit Pogen schussen." Vgl. auch Hedio (Ursp. Cron.), S. 380. 
4. Quelle für das Nächste ist Gerhards Vita S.Oudalrici bzw. die deutsche 
nach Berno bearbeitete Lebensbeschreibung St. Ulrichs in dem Büchlein: Das 
leben: verdienen: / vnd wunderwerck der Hailigen Augspur / gerBis- 
tums bischosfen sant Vlrichs / vnd Symprechts, auch der säligen mar-/ 
trerin sant Aphra, irer muter Hilaria ge-/schlecht vnd gesellschasft, 
in vnserm da- / selbst löblichen gotshauß rastend. — Am Ende: Got zu 
lob und eerung seines Hailigen endet sich das / buchlin, in der löblichen stat Augspurg 
Städtechroniken XXXIV. 4
	        
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