Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

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Weberchronik von Clemens Jäger 
Damit ich aber die Historien diser beschehner schlacht beschließ 
und doch die ursach, darumb ichs zu beschreiben angefangen hab, 
nicht übergee noch zu schreiben verschweig,» so will ich auch mit 
ainem Übergang sagen und antzaigen, wie sich das stattvolck und 
darunderv das erber handtwerck von Webern in diser schlacht gehalten 
haben. 
Nachdem alle ding in der statt sampt allem, was zu dem krieg 
und ausfall gehört, gantz stattlich versehen was, do hat der bischof 
und das stattvolck amen vom adel, graf Berchtold, dessen von Reisens- 
perg jon, 1 bei der nacht, dem kaiser Otho die belegerung der statt zu 
verkünden, zu der statt ausgelassen, wölicher dann auch-- den beschaidt 
des kaisers denen in der statt, wöliche in gesandt haben, widerumb 
gepracht hat. aufs wölichen beschaidt die in der statt aufs des kaisers 
angriff und tag des streits, den im der kaiser dartzu erwölet hätt, tag 
und nacht große achtung und aufmercken gehapt haben, und send 
doch imerzu dazwischen mit dem stürmen von den feinden gevexiert 
worden? 
Dieweil und aber der tag des streits vorhanden, ist der bischof/ 
adel und stattvolck under der statt Augspurg panier und fanen, wöliches 
ain burger, der Stoltzhirsch genant, getragen hat/ zu roß und fuß 
bei der nacht dem kaiser zu hilf ausgetzogen und habent den austzug 
gantz still vor den feinden gehalten, und-r als zu achten, so ist der 
weg über den Sandberg und durch die wäld herauff zu des kaisers 
hör von inen fürgenomen worden, der inen gantz glicklichen geraten, 
und on allen schaden mit irer hilf zu des kaisers hör komen send, ab 
wölicher hilf der getreu, from kaiser ain ser große freud gehapt und 
sein anschlag darauff gegen dem feind« gemachet? in diser schlacht 
habendt sich der Hauff von dem adel und stattvolck bei dem kaiser ser 
treffenlich wol und erlich gehalten, also daß vil vom adel und statt- 
»> „und doch die ursach — verschweig" in b von Jäger getilgt. b) und besonder b. 
c) „auch" aus b. d) „und" aus b, statt „auch" in a. e) gegen den feinden, wie dan 
zuvor auch gemelt ist b. 
1. Bon einer Botschaft der Augsburger an den König war schon oben S. 54,18 
einmal die Rede. Hier wird in heilloser Konfusion Graf Berchtold, der „Verräter" 
<s. oben S. 53,25), zum Boten der Stadt und des Bischofs an den König gemacht. 
2. Am 8. und 9. Juli 955. Vgl. oben S. 54. 
3. Daß Bischof Ulrich nicht persönlich in diese Schlacht ausgezogen, wurde 
bereits oben <S. 60 Anm. 2) bemerkt. 
4. Schon oben <S. 53,16) erzählt. 
5. S. oben S. 53. Im übrigen wird hier die Hilfe der Augsburger in ihrer 
Wirkung aus den Schlachtplan des Königs, wie man sieht, sehr überschätzt. 
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