Die Schlacht auf dem Lechfeld 955
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volck erschlagen worden sendt. so ist» auch der statt hauptman, Theo-
baldus,* von den Hungren erlegt worden, aber das paner der statt
Augspurg ist frei aufrecht bliben und widerumb mit freuden und
ehren in die statt Augspurg eingefiert worden.
2 Dieweil sich aberd ain gesellschafft von Webern in disem austzug
zusamengefonden« und gehalten haben, hat Gott und das glück inen
vergundt, daß sie amen mechtigen, fürnemen ungerischen [15a] Herrn
in disem streit erlegt und im fein wapen und fanen zu irer selbs und
aller nachkamen des erbern handtwercks der Webern lob, eren und
io wirden mit gewaltiger handt erobert und nach des kriegs rechten
abgewonen Habens und dasselbig vonstund zu iren Handen genomen,
dasselb zu ainer victori als ain sigzaichen bei iren Handen behalten,
sich dessen gefreut, und inen von mencklich gegünnet, auch groß lob
und ehr inen darumb gesprochen worden« ist? aus wölchemr mencklich
io abzunemen hat, wie diser zeit das erber handtwerck der Weber« ain
fürnem und der größten companieversamblungen und handtwerk
der statt Augspurg aines gewesen fei, 3 dann dise erliche tat 413 jar
vor dem ansang des zünftlichen regiments diser statt beschehen ist.
so mag auch mit allen denen, so der Wappen art und aigenschafft
so verstandt haben, betzeugt werden, daß dises der erberen von Webern
erfochten Wappen an gestalt, färben und außtailungen für ain recht
ungerisch Wappen genent und gehalten werden mag;' zudem haben
a) „tmrunber auch" statt „so ist auch"t>. b) dieweil sich aber über das alles b. c) zu-
samen getanb. d) „haben" entlehnt aus b. e) worden ist, und das mit reht und
guter gewonhait bis auf dise unsere zeit hergebracht und on aller Hinderung an allem
ircm thon als ir aigen wapen, sigil und zaichen geprauchent b. f) Bon hier an ist in b alles
bis zu dem Absatz auf S. 70, der mit den Worten beginnt „Alle und jede, so alte anti<
guiteten und geschichten — bericht sein", durchstrichen. g) Ein in der Hdschr. nach
„weber" stehendes, sinnstörendes „als" haben wir weggelassen.
1. S. oben S. 53,11.
2. Gasser, der sich <c. 1382) über die Ungarnschlacht ziemlich kurz faßt, erzählt
diese Episode, aus der Weberchronik schöpfend, mit den Worten: „lextorum societas
sive tribus oppressi ab ipsorum manipularl coborte corypbaei cujusäam ungrici
reguli elypeo et armis, quae inter alias manubias salva domum re tolerant, tanquam
proprio insigni etiamnum hodie gaudet. ea sunt rubro et flavo colore decussatim
distinctum scutum parmave.“ Sehr ausführlich berichtet über die Heldentat der
Weber Schädlins Lobspruch vom Ursprung des Däntzeltags, 1. c.; kürzerI. Agri-
cola, »ist. prov. soc. 3- Germ. sup., II, S. 246 unter 1598. — Der Schild ist
gemalt auf der Ostseite des Weberhauses mit der Jahreszahl 1519; auch sonst ist er
oft, abgebildet, z. B. in der Weberchronik und bei Gasser, c. 1502 sin Schwarzdruck).
3. Die „Compagnieversammlungen" der einzelnen Handwerke, auch der Weber,
können in dieser Zeit nur sehr unbedeutend gewesen sein.
4. Eine kühne Behauptung, die der in der Heraldik sonst wohl beschlagene
Jäger nur „in majorem gloriam textorum'f gemacht haben kann.
Städtechroniken XXXIV.
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