Full text: Augsburg, Bd. 9 (1929 / 34)

Die Aufrichtung des Augsburger Zunstregiments 
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alte gerechtigkait von den bischöflichen vor des königs raten widerumb 
erholten und erlangen miessen! 1 do werden sie angefochten von dem 
stifft des Thoms, dem bischof, von den nachgriffigen [17a] land- 
vögten, dann von seinen undervögten, jetzundt von dem kaiser von 
5 des reichs hilf swegenj/ auch von dem unrübigen volck der Juden, 3 
also daß es mit ainem erberen rat und gemainer burgerschaft dahin 
komen ist, daß ain erber rat und gemaine statt als ain uraltes des 
hailligen reichs mitglidt mit großem, schwerem uncosten und beschwer 
lichem unfridt, unrue, ja auch mit Vergießung irer unschuldigen burger 
v> bluts ir aigne stattmauren, die tore daran, auch ire jurisdictioni 
und allerlai freihaiten und gerechtigkaiten, auch besetzung der rät 
und stattgerichts hat widerumb erlangen und erstreiten miessen.« 
zudem ist ain erber rat diser statt anfängklich laut des stattbuchs [mit] 
nicht mer dann mit zwelf Personen an der antzal besetzt gewesen 5 und 
io hernach aufs vierundzwaintzig komen/ doch letstlich, bis zu dem an 
sang der zünften, aufs dreißig Personen? gemert worden, und die 
weil dann ettliche der alten geschlechter als die Portner 3 und Stoltz- 
a) „auch ite Jolle, jurisdiction" usw. b. 
1. Hauptsächlich durch „Ausbringung" von Privilegien. 
2. Vgl. Jägers Vogtbuch (Dirr, Cl. Jäger, l. c. S. 9), passim. 
3. S. zur älteren Geschichte der Augsburger Juden: Mey er, Christ, im Augsb. 
Stadtbuch, Beil. V: Zur Gesch. der Augsburger Judengemeinde im 13. und 14. Jahr 
hundert, S. 335; Frensdorfs, Beil.IV zur Chron. A in den Augsburger Chroniken, 
I, S. 166; Schumann S. 108; Grünseld, Ein Gang durch die Geschichte der 
Juden in Augsburg (Augsburg 1917); Steinthal, Gesch. der Augsburger Juden 
im Mittelalter (Berlin 1911). 
4. Was (nach der Meinung Jägers) deshalb besonders schwierig war, weil bei 
den Zerstörungen Augsburgs im Jahre 1084,1088 und 1132 alle alten „Privilegien" 
und „Dokumente der Stadt" verloren gegangen. 
5. Stadtbuch (eck. Meyer), S. 11, Artikel II, S. 329; Schumann S. 7. 
6. Schon vor dem Jahre 1324. Schumann S. 14. 
7. S. die Zusammensetzung des im Jahre 1368 abtretenden (patrizischen) Rates 
in der Beil. III zur Chron. A, S. 133. 
8. S. zu dem Portnerhandel: 0307,6; Sender39 (unter 1334); den A n o n y - 
mus 458, 22 (unter 1324); Gasser, c. 1489; Stetten (Gesch. Augsburgs), S. 103 
(beide recte unter 1349); Stetten, Geschl., S. 83; Steinthal S. 59 f. Aussühr- 
licher ist die Geschichte erzählt in Stettens Lebensbeschreibungen zur Erweckung 
und Erhaltung bürgerlicher Tugend, I I (Augsburg 1782), S. 16, 19 sf. Der „Straf 
brief" vom 24. Januar 1349, durch den über Heinrich Partner und seinen gleich 
namigen Sohn die Verbannung aus der Stadt verhängt wurde, im Augsb. Urk.-B., 
II, S. 22, Nr. 459. Partners anderer Sohn, Peter, war im Jahre 1346 wegen 
Todschlags ausgewiesen worden. Stetten (Geschl.) S.389, Nr. 39 b. — Fugger, 
Ehrenwerk I, Bl. 196 b: „Es war ain burger der alten geschlechter-zu Augspurg anno 
1324. dieser was Herr Heinrich Partner genant und was über die Massen reich und 
costsrei, ward auch ofstermalen als ain burgermaister zu Augspurg an könig Ludwigs 
Hofräte gebraucht, der hatte aber under anderm in des königs räten vermerckt, wie daß
	        
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