Full text: Praktischer Unterricht in der Feuerwerkerkunst für Dilettanten und angehende Feuerwerker oder Vollständige Anweisung alle Arten von Land-, Wasser- und Luftfeuerwerken, sowie auch Feuerwerke zu Luftballons, auf Theatern und zu Kriegsbedürfnissen zu verfertigen, aufzustellen und abzubrennen

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ihrem Caliber oder der Größe ihres innern Durchmessers. Ich weiß 
freilich wohl, daß man ihren Unterschied besser nach ihrem Caliber 
bestimmt, wie dies sonst geschah, indeß muß ich mich wohl darin 
dem jetzigen Gebrauche fügen. 
Benennung der Raketen. 
Neues Maß. 
| Altes Maß. 
KönigSrakete ------ 
9 
Millimeter. 
4 
Linien. 
14 
— 
6 
— 
Aierrakete ------- 
16 
— 
7 
— 
Kleine Marquise ----- 
18 
— 
8 
— 
20 
— 
9 
— 
Doppel-Marquise - 
22 
— 
10 
— 
Dreidutzender - - | 
27 
— 
12 
— 
Merdutzender - - I Auch Ehren- 
34 
— 
15 
— 
Fünfdutzender - - / raketen. 
40 
— 
18 
— 
Jweizöllige - - - I 
54 
— 
24 
— 
Dreizöllige - - - - 
81 
— 
36 
— 
§. 105. Tafelrakete, gewöhnlich Artischocke genannt. 
Die Artischocke ist von allen Raketen die sinnreichste, und am 
schwersten auszuführen, weil sie eine große Genauigkeit erfordert, so 
wohl in der Composition ihrer Masse als in ihrer Form. 
Man nimmt eine Patrone, der man wie zu den Fixsternen (§. 
62.) ein Bodenstück aus Thon gibt; man ladet diese mit der Com- 
pofttion der Tafelraketen, entweder in Brillant- oder chinesischem, 
oder ordinairem Feuer, bis zu einer Höhe von zwölffachem innern 
Durchmesser. Hierauf macht man einen Gegenboden, d. h. man 
schlägt dieses zweite Ende der Rakete mit eben so viel Thon aus, 
als das erste, damit das Feuer keinen Durchgang finde. Das Ge 
wicht der Thonerde muß an beiden Enden gleich sein, damit die Ra 
kete desto besser steigt. Nachdem diese letzte Ladung mit Thon ge 
macht ist, schnürt man die Rakete über demselben, und plattet den 
geschnürten Theil ab, damit er dem entgegengesetzten Ende gleiche 
(10. XX.). Hieraus bohrt man sechs Löcher hinein; viere dersel 
ben dienen zum Aufsteigen der Rakete, und zwei, um ihr eine hori 
zontale Bewegung zu geben, a ist eines dieser beiden Löcher, welche 
der Rakete eine kreisförmige horizontale Bewegung mittheilen; das 
zweite Loch ist dem Loche a auf dem Cylinder gegenüberstehend. Die 
vier Löcher (11. XX.) stehen senkrecht auf die beiden Löcher (10. 
XX.). Auch Fig. 13., wo die beiden Löcher der kreisförmigen Be 
wegung sich an den Enden befinden, und, wie gesagt, senkrecht auf 
die vier Löcher zum vertikalen Aufsteigen Fig. I I. sind. 
Darauf bringt man in die Löcher zum Aufsteigen ein Docht-
	        
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