Full text: Praktischer Unterricht in der Feuerwerkerkunst für Dilettanten und angehende Feuerwerker oder Vollständige Anweisung alle Arten von Land-, Wasser- und Luftfeuerwerken, sowie auch Feuerwerke zu Luftballons, auf Theatern und zu Kriegsbedürfnissen zu verfertigen, aufzustellen und abzubrennen

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ende, was jedoch nicht aus der Mündung heraustritt, und stellt durch 
einen andern Luntenfaden die Communication über den Löchern her, 
wie man es machen würde, wenn man über den vier Löchern Fig. 
11. einen Faden befestigen wollte. Die Seite der Rakete, an der 
die Löcher eingebohrt sind, muß nach unten liegen, wenn die Rakete 
losgebrannt wird. Hierauf leimt man über den Communications- 
docht einen Papierstreifen, um ihn vor den Angriffen des ersten 
Feuers der Rakete zu schützen. Ist dieser Streifen trocken, so bringt 
man kreuzweise ein kleines Holzstück an, wie es (13. XX.) zeigt; die 
ses besteht aus einem Siebreife, !m Profil, wie cs Fig. 12. darstellt. 
Der Reif ist f des äußern Durchmessers der Rakete breit, und um 
i'g- kürzer, als die Rakete selbst; er wird auf dieselbe Seite befestigt, 
wo sich die vier Löcher befinden, also unterwärts. Auf diese Weise 
könnte der Reif die vier Löcher bedecken, wenn er nicht nach entgegen 
gesetzter Richtung liefe und senkrecht auf ihnen stände. Er dient dazu, 
die Rakete, ehe sie steigt, auf einem gut geglätteten Tische rotiren zu 
lassen und ihr beim Steigen eine vertikale Richtung unabhängig 
von der durch die gegenüberstehenden beiden Seitcnlöchcr verursach 
ten horizontalen Bewegung zu erhalten. Endlich communicirt man 
eins oder das andere der beiden horizontalen Löcher durch eine schief 
über die Rakete fortgehende Lunte (13. XX.1. Die beiden, der Ra 
kete eine horizontale und rotirende Bewegung mittheilenden Löcher 
stehen in keiner Beziehung zu den vier andern Löchern, welche die 
Rakete steigen lassen, und sie dienen dazu, der Rakete diese horizon 
tale Bewegung während der ganzen Zeit ihres Steigcns zu erhalten. 
Diese Art von Tafelraketen ist die einfachste und am leichte 
sten auszuführende. Man macht sie mit zwei, drei oder vier Armen. 
Die Tafclraketen mit Armen sind nur an dem vorspringenden 
Ende mit Thon ausgeschlagen; sie erhalten nur ein einziges horizon 
tales Loch an diesem Ende, immer aber vier Löcher zum Aufsteigen 
an jedem Arme oder an jeder Rakete (2. u. 3. XXI.). Man stellt 
sie auf Naben (1. XXI.), die Zapfen haben, welche in die Rakete an 
dem nicht mit Thon ausgeschlagenen Ende hineingesteckt werden. 
Fig. 1. XXI. ist eine Nabe mit vier Zapfen, die zu den Rake 
ten mit vier und zu denen mit zwei Armen zugleich gebraucht wird; 
steckt man nur zwei Raketen auf, so dienen die beiden frei bleibenden 
Zapfen zum Gegengewichte beim Aufsteigen und erleichtern die Ro 
tation. 
Fig. 2. ist eine Tafelrakete mit vier Armen auf ihre Nabe ge 
bracht. Fig. 3. ist eine Rakete mit zwei Armen. Die erst genann 
ten Raketen sind im Allgemeinen allen übrigen vorzuziehen.
	        
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