Full text: Praktischer Unterricht in der Feuerwerkerkunst für Dilettanten und angehende Feuerwerker oder Vollständige Anweisung alle Arten von Land-, Wasser- und Luftfeuerwerken, sowie auch Feuerwerke zu Luftballons, auf Theatern und zu Kriegsbedürfnissen zu verfertigen, aufzustellen und abzubrennen

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liegt der Docht auf der Außenseite der Bombe und erhebt sich noch 
über die Spule. Auf dieser werden die beiden Stränge verbunden, 
so daß sie die Spule berühren, und man umgibt sie dann mit einem 
Papicrstceifen, den man ganz so behandelt, wie die Kappen zu den 
übrigen Raketen. Hierauf nimmt man einen Docht gleichfalls in 
seiner Röhre und befestigt ihn an die Mütze' der Rakete dergestalt, 
daß dieser Docht mit den vier andern Strängen communicirt. Diese 
letztere Lunte muß langer als der Mörser (8. XIX.), in welchem 
man die Bombe losbrennt, sein, damit man sich beim Anzünden 
dessen dem Mörser nicht zu sehr mit der Hand zu nähern braucht, 
weil diese Bombe !m Fortfliegen eine solche Kraft hat, daß sie den 
Arm fortnehmen oder abbrechen würde. 
Aus der Einrichtung der Communication geht hervor, daß, 
wenn die aus dem Mörser herausgehende Lunte angezündet wird, 
diese die Zündspule und den Ausstoß zugleich entzündet. Der Aus 
stoß treibt dann durch seine Ausdehnung die Bombe in die Luft, und 
die Spule brennt wahrend des Aufsteigens der Bombe fort, und 
hemmt den Effect der Bombe so lange, bis diese zum höchsten 
Punkte gekommen ist. 
Der Moment, wo das Feuer sich von der Spule dem Ausstöße 
mittheilt, muß ganz unwahrnchmbar klein sein; denn sonst könnte 
die Spule, deren Brenndauer sehr kurz ist, abbrennen und die Bombe 
entzünden, ehe der Ausstoß sie aus dem Mörser getrieben hat, wo» 
' durch dann die Bombe im Mörser spränge und allerlei Unglück her 
beiführen könnte; oder wenn sie auch ausgestoßen würde, so erreichte 
sie nicht ihre ganze Höhe, und dies würde einen sehr unangenehmen 
Effect geben. 
Es ist sehr wesentlich, daß der Ausstoß genau in der Mitte 
unter der Bombe liegt, und auf alle diese Vorsichtsmaßregeln kann 
man nicht genug achten, weil davon die Sicherheit des Feuerwerkers 
und der Zuschauer abhängt. 
Ich bemerke noch zwei Dinge: 1) ist die Zündspule seit eink- 
ger Zeit geladen, so kann sie wurmstichig geworden sein, wornach 
man genau sehen muß, denn ist dieses der Fall, so kann das Feuer 
durch die Löcher sich der Bombe mittheilen und diese vor der Zeit 
sprengen. 2) Um gewiß zu sein, daß die Bombe nicht ungesprcngt 
niederfalle, muß man an das in die Bombe tretende Ende der Spule 
vermittelst Köderlcims Dochte befestigen, welche mit der Eomposition 
in der Bombe communiciren; ohne diese Vorsicht könnte die Bombe 
niederfallen, und diejenigen tobten, die sie träfe. 
Die Kappen, welche das Pulver deS Ausstoßes enthalten, 
Feuerwerker. 7
	        
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