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Zoll dick sein, wenn die Pappe gut ist, und zu der Pappe darf
man hier kein Löschpapier nehmen; die Papiere aus Leinewand sind
die besten dazu. Alles dieses gilt für das Innere des Mörsers; was
das Aeußere betrifft, so bcschnürt man ihn, um ihn starker zu ma
chen, aus die Weise, wie man gewisse Federn zu Fuhrwerken bc
schnürt. Dadurch schützt man den Mörser gegen äußere Einwir
kungen.
Man macht auch wohl Mörser mit ganz kupfernen oder höl
zernen Röhren ohne Pappe, auf die angegebene Weise heschnürt; in
dessen ist dieses Verfahren nicht rathsam, weil, wenn ein solcher
Mörser springt, wie das schon zuweilen geschieht, die Umgebung da,
durch in große Gefahr gcrälh; während ein Mörser, dessen Rohr au
ßen aus Pappe besteht, nicht springen kann, sondern nur ^rreißt.
§. 110. Feuertöpfe.
Die Feuertöpfe sind Röhren fast ganz den Bombeumörscrn
gleich; sie werfen, wie die Mörser die Bomben, alle Arten von Gar
nituren in die Luft.
Man formt eine sehr starke Patrone aus Pappe, F!g. 10.
XIX.; und eben so einen Fuß, Fig. 11., dessen Theil a dem innern
Durchmesser der Patrone oder des Topfes gleich ist. Der Fuß hat
eine Schraube b, damit man mehrere Töpfe neben einander aufsteh
len kann, die man dann leicht durch Löcher communicirt, welche mit
ten durch den Fuß ganz durchgehen. Das Brett, worauf die Töpfe
neben einander gestellt werden, hat einen Falz, derben Communica-
tionsdocht aufnimmt. Der Topf hat zur Höhe den sechsfachen in
nern Durchmesser.
Damit sind länger halte, kann man auch inwendig ein Kupfer
blatt oder Weißblech anbringen. Eine Kammer, wie bei den Mör
sern» ist hier nicht nöthig. Der mehreren Festigkeit wegen kann man
fie auch noch beschnüren. '
In die Töpfe wirft man Leuchtpctarden, Serpentosen, Schwar-
mermassen, kleine Bomben, Farzsterne, und alle Arten von Garni
turen, die ausgeworfen werden durch einen in Papier eingeschlossenen
Ausstoß, Fig. 1. XX. Diese Figur heißt Champignon.
§. 111. Champignons.
Zur Bereitung der Champignons nimmt man einen Cylinder
oder eine Decke, und befestigt oben darauf einen Papierdeckel von drei
fachem Durchmesser des Cylinders, drückt die vorstehenden f dieser
Scheibe auf die Seiten des Cylinders, indem man sie in Falten legt,