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die abermals zusammengedrückt wird, und so fort, bis die Patrone
ganz gefüllt ist. Die oberste Lage in der Patrone muß übrigens
aus Composition bestehen, und an diesem zuletzt geladenen Ende,
welches nicht geschnürt ist, zündet man die Rakete an.
Man kann den Patronen der römischen Kerzen eine beliebige
Lange geben, und man bestimmt diese nach der Zahl der Sterne, wo
mit man sie garniren will; in der Regel bringt man sieben bis acht
Sterne und noch mehr hinein.
Kap. 3. Garnituren,
ß. 113.
Garnitur nennt man alles das, was den Schlußeffect entwe
der einer fliegenden Rakete oder eines Fcuerlopfes oder eines beliebi
gen Bouquets macht.
Die Feuerwerker verstehen unter Garnitur alles, womit eine
Bombe gefüllt wird; dahin gehören Sterne, Kanonenschlage u. s.
w., Saucischen, Serpintosen, Saxons, Petarden, Farzsterne, ge
meine Sterne zum Goldregen oder Weißfeuer u. s, w.
Man garnirt die fliegenden Raketen mit jeder Art von Garni
tur, und dieses macht eine der Verschiedenheiten der fliegenden Ra
keten aus.
Die Bomben werden nur mit Sternen und Kanonenschlagen,
selten mit Petarden garnirt; die Feuertöpfe können jede Art von
Garnitur erhalten.
§. 114, Sterne.
Die Sterne sind kleine massive Körper, rund oder cubusartig,
bereitet aus einer Composition, die mit etwas Weinessig oder Brannt
wein angefeuchtet ist; man nimmt auch noch etwas Gummi hinzu,
indessen ist dies, vorzüglich zu den Bombensternen, überflüssig.
Man bereitet die Sterne auf verschiedene Weise, entweder mit
der Form (s. den Artikel: römische Kerzen), oder mit dem Rahmen;
zu den Garnituren wendet man das letztere Verfahren an.
Man nimmt einen Rahmen, ein hölzernes Quadrat, dessen
Seite ungefähr 33 Centimeter (1 Fuß) lang, und 9 Millimeter (4
Linien) dick ist.
Diesen Rahmen befestigt man vermittelst zweier Nagel auf
einen Tisch, die sich leicht ausziehen lassen, und nimmt dann von der
Composition, die dem Zwecke gemäß in der Compositionstafel be
zeichnet ist. Diese löset man in einer Schüssel oder Mulde auf und