Full text: Praktischer Unterricht in der Feuerwerkerkunst für Dilettanten und angehende Feuerwerker oder Vollständige Anweisung alle Arten von Land-, Wasser- und Luftfeuerwerken, sowie auch Feuerwerke zu Luftballons, auf Theatern und zu Kriegsbedürfnissen zu verfertigen, aufzustellen und abzubrennen

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Mörser (7. XX.) geworfen, und dieser hat zu der Bombe die richti 
gen Verhältnisse, wie früher gelehrt ist. 
Der Mörser braucht hier nicht mit Kupfer oder Weißblech aus 
geschlagen zu sein, weil man ihn doch nur ein einziges Mal brauchen 
kann, indem ihn der Ausstoß beim Losbrennen ins Wasser versenkt, 
wo er auf dem Grunde liegen bleibt. 
An dem Mörser wird die schon mehrfach genannte Scheibe be 
festigt, die aus leichtem Holze gemacht und fest an den Mörser an 
geleimt sein muß; sie hat zum Durchmesser den dreifachen äußern 
Durchmesser des Mörsers. 
Der Mörser wird mit Ballast versehen, und auf diesen Bal 
last legt man die Bombe, die man rund um mit Papierpfropfen be 
festigt. Die in den Mörser gebrachte Bombe bedeckt man mit einem 
Pappdeckel, in welchen ein Loch zur Aufnahme der Garbe geschnit 
ten ist; der Deckel verwahrt die Garbe, eine Vorsicht, die man bei 
allen Wasserfeuerwerken zu beachten hat, bei denen man einen Mör 
ser anwendet. Die Garbe communicirt durch eine Röhre mit der 
Bombe und läßt so Zeit zum Rückzüge. 
Es ist wohl kaum zu bemerken, daß man hier wie bei jedem 
andern Waffer-Feuerwerksstücke eine Garbe anbringen muß, wodurch 
der Effect so lange verzögert wird, bis der Feuerwerker in Sicher 
heit ist. 
§. 133. Trompeten. 
Die Trompeten sind eine Verbindung von mehreren Feuer 
töpfen, welche alle in eine einzige Scheide oder in eine Art von Pa 
trone gesteckt werden. Mehr als fünf Feuertöpfe wird man nicht 
leicht in eine einzige Scheide bringen können. Entzündet werden 
sie durch eine Rakete mit chinesischem oder Brillantfeuer n. s. w., 
oder durch eine römische Kerze. So kann man in eine Trorapete, 
wie (Fig. 8. XX.) fünf Garben von verschiedenen Compositivnen 
stellen, weil zwischen jeden zwei Töpfen eine nöthig ist, und durch 
diese Garben werden die Töpfe communicirt u. s> w. 
§. 134. Granaten. 
Die Granaten sind Kugeln von Teig, und so leicht, daß sie 
sich während des Verbrennens ohne weitere Unterstützung auf dem 
Wasser erhalten. 
Man macht einen Teig aus Eomposition (s. den Artikel Com- 
positionen), der sehr compact sein muß; aus diesem Teige formt man 
mehrere Kugeln, die man mit pulverisirtem Puloer bedeckt, damit
	        
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