Full text: Praktischer Unterricht in der Feuerwerkerkunst für Dilettanten und angehende Feuerwerker oder Vollständige Anweisung alle Arten von Land-, Wasser- und Luftfeuerwerken, sowie auch Feuerwerke zu Luftballons, auf Theatern und zu Kriegsbedürfnissen zu verfertigen, aufzustellen und abzubrennen

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Composition bis zu ^ der Höhe, und füllt das Uebrige mit Pulver 
mehl, wobei man sorgfältig darauf sieht, daß sich die Composition 
nicht mit dem zum Ausstöße dienenden Pulvermehle vermischt. In 
die Mitte des Champignons bringt man hierauf eine Lunte, die we 
nigstens die Lange der Düte hat; man stellt diese senkrecht hinein 
und leimt sie mit den Papierecken des Champignons zusammen. 
Die Lunte steckt man nun durch das Loch des Bodenstückes, und 
läßt den Champignon auf diesem Bodenstücke ruhen, worauf er in 
seiner Lage befestigt wird. Man vergleiche die Artikel Champignon, 
Feuertöpfe und den folgenden Paragraph. 
§. 150. Explosionen. 
Man unterscheidet in der Feuerwerkerei drei Arten von Explo 
sionen: die, welche man hört und sieht; die welche man sieht und 
nicht hört; und die, welche man hört, ohne sie zu sehen. Die lehtern 
geschehen durch eine Verbindung von Kanonenschlägen, welche an 
einem verborgenen Orte hinter der Bühne abgebrannt werden. Bei 
den zweiten glaubt man, sie seien so weit entfernt, daß man sie nur 
sehen, nicht mehr hören kann. Sie werden auf folgende Weise ge 
macht: Man bringt mehrere Düten auf ein Brett, wie die Feuer 
töpfe (s. §. 149.), und communicirt sie auf dieselbe Weise, ohne daß 
sie jedoch gerichtet sind, und laßt sie dann nach der Richtung hin ab 
feuern, wohin sich die Explosion verbreiten muß. 
Die Explosionen, welche man sehen und hören soll, werden 
ganz wie die vorigen gemacht; nur fügt man seitwärts Kanonen 
schläge hinzu, so viel man deren braucht; ihre Größe richtet sich nach 
der Beschaffenheit der darzustellenden Explosion. So z. B. stellt 
man die Explosion dar, welche der Schlußeffect des Brandes in der 
Lodoiska ist. 
Sollen die Explosionen noch einen größecn Effect haben, so 
vergrößert man die Düten mit Beibehaltung der im tz. 149 gegebe 
nen Verhältnisse, d. h. der Durchmesser der größer» Mündung der 
Düte ist gleich der halben Länge der Düte, und der Durchmesser der 
kleinern Mündung ist^ vom Durchmesser vergrößern. 
Erfordert es das Stück, daß die Feuerstrahlen wie durch Zau 
berkraft hervorgebracht erscheinen müssen, so bleibt Alles wie vorhin, 
nur füllt man dann den Champignon mit der Composition, die ich 
magisches Stoßfeuer genannt habe (f. die Compositionstafel). Ich 
habe mich dessen immer in der -Medea- bedient.
	        
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