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§. 151. Theaterpatronen»
Die Patronen zum Laden der Feucrgewehre auf den Theatertt
sind ganz so, wie die gewöhnlichen Patronen der Soldaten, nur ha
ben sie keine Kugel, sondern dafür etwas grobe Kleie.
Die Vorsicht erfordert es, daß man jedesmal erst die Patron^
taschen der Soldaten oder Figuranten untersucht, ob nicht auch einigt
wirkliche Patronen noch in denselben stecken geblieben sind. Auch
muß man zur Verfertigung der Theaterpatronen sehr dünnes Pa
pier nehmen, weil dickes Papier den beschädigen könnte, den es
etwa träfe.
§. 152. Musketenfeuer.
Zur Nachahmung des Geräusches desselben nimmt man eine
hölzerne Stange von 24 Millimeter (2 Zoll) im Gevierte; auf
einer der Flächen macht man einen 7 Millimeter (3 Linien) breiten
und ein Mal so tiefen Falz. Auf der dem Falze gegenüberstehen
den Seite bohrt man in einer Entfernung von 6 Eentimetern (etwa
Zoll) von einander, so viele Löcher ein, als der Stab deren fassen
kann. Alle diese Löcher gehen bis in den Fal-, damit der Docht von
jeder Petarde hier den Eommunicationsdocht treffe, der in dem Falze
fortläuft. Sie müssen ferner so eng sein, daß die Petarden nur
mit Gewalt hineingetrieben werden können.
Fig. 7. XXII. wird auf dieselbe Weise communicirt, wie die
Feuertöpfe. Sollen die Schüsse nur in Zwischenräumen erfolgen,
wie bei den Tirailleurs, so lichtet man darnach die Communication
ein, indem man Kleie in den Falz bringt, welche die Lunte bedeckt.
Von dieser Lunte läßt man ein Ende vorstehen und leimt dann ein
Papier über den Falz. Damit die Täuschung vollständig sei, müs
sen die Musketenfeucr häufig in den Hintergrund der Bühne ge
stellt werden, damit das Geräusch von einem entfernten Punkte her
zukommen scheine.
Man vergleiche übrigens den Artikel Petarden, wo gesagt ist,
daß sie an dem nicht geköderten Ende gut verschlossen sein müssen.
§. 153. Stückpatronen.
Sie gleichen auf dem Theater, hinsichtlich des Effects, ganz
den Stückpatronen der Artillerie.
Man formt aus Pappe einen Exlinder von der Länge eines
und eines halben Durchmessers. Er ist etwas weniger dick, als die
hölzerne Kanone weit ist, in welche er gebracht werden soll. Man
schnürt den Exlinder an dem einen Ende und leimt an dem andern