Full text: Praktischer Unterricht in der Feuerwerkerkunst für Dilettanten und angehende Feuerwerker oder Vollständige Anweisung alle Arten von Land-, Wasser- und Luftfeuerwerken, sowie auch Feuerwerke zu Luftballons, auf Theatern und zu Kriegsbedürfnissen zu verfertigen, aufzustellen und abzubrennen

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er rein, und der weißliche Rückstand ist weiter nichts, als seine Ba 
sis, die Pottasche. Hierbei ist zu bemerken, daß der Versuch nur 
mit einer glühenden Kohle, und nicht mit einem brennenden Lichte 
oder Papiere, aus dem schon vorhin angegebenen Grunde, angestellt 
werden kann. 
Man gewinnt den Salpeter vorzüglich aus den Trümmern 
verfallener Mauern, aus Kellern, Viehställen, wo die faulen Dünste 
sich niederschlagen; jedoch wascht ihn häufig derRegen von den alten 
Mauern ab, und er erzeugt sich nur da, wo kein Wasser Zutritt hat. 
Seit dem letzten Vierteljahrhunderte ist die Bereitung des Sal 
peters bedeutend vervollkommnet; wir theilen die Bereitungsart mit, 
der wir uns bedient haben; will man deren mehre und andere kennen 
lernen, so hat man chemische Schriften zu Rathe zu ziehen. 
Gewinnung und Bereitung deß Salpeters. 
Hat man das Vorhandensein von Salpeter in den genannten 
Materien erkannt, indem man z. B. ein Stückchen von den Mauer 
trümmern auf die Zunge bringt u. s. w., so schüttet man sie in Ton 
nen, deren obere Boden eingeschlagen sind, und die so hoch auf Ge 
stellen stehen, daß man einen Zuber unter sie setzen kann. Im Bo 
den jeder Tonne und am Rande der untern Seitenwand macht man 
ein Loch, in welches man einen Hahn steckt, ähnlich dem Kreisel des 
Scheercnschleifers, aber stärker, etwa einen Zoll im Durchmesser, da 
mit das Wasser rascher in den Zuber fließe. Man bedarf wenig 
stens acht solcher Tonnen. Auf den Boden der Tonnen legt man 
drei bis vier Holzstücke, über diese Aeste oder Reiser und über letztere 
eine Strohdecke. Das Ganzen muß stark genug sein, um den salpe 
terhaltigen Schutt tragen zu können. 
Sind die Tonnen auf solche Weise auf und neben einander ge 
stellt, und der Schutt oder überhaupt die salpetcrhaltigcn Materien 
in sie gebracht, so bringt man in die erste Tonne zweimal so viel 
Wasser, als ihr Inhalt betragt, und so wie das Wasser die Erden 
in der Tonne durchdringt und in den Zuber abläuft, gießt man dies 
Laugenwasser in die zweite Tonne, dann in die dritte u. s. w., bis 
es die zum Sieden nöthige Stärke, d. h. 7 bis 8 Grad Dicke er 
langt hat, was man mit dem Areometer mißt. So lange das Was-. 
scr diese Grade nicht hat, bringt man cs auf neue Erden; hat es die 
selben erlangt, so füllt man einen Kessel mit ihm und kocht cs in 
demselben bis zu 24 Stunden je nach der Stärke des Feuers. Uc- 
brigens kann man die entlaugten Erden noch benutzen, indem man 
neues Wasser aufgießt, falls dieses noch Salpeterthcile aufnimmt, 
die bei der ersten Auslaugung in den Erden zurückgeblieben sind.
	        
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