18
§. 21. Ammoniaksalz (Salmiak).
Der Salmiak ist das Produkt der innigen Verbindung von
Salzsäure und Ammoniak, hat einen scharfen, urinartigen Geschmack,
ist weiß, dem gewöhnlichen Zucker vergleichlich, sehr hart und laßt
sich in dem Mörser leicht zerstampfen.
Man gebraucht ihn zu Malerfarben und zur Verzinnung der
Metalle; er ist auch das Produkt einer mineralischen Gahrung, fin
det sich'in Ueberfluß in Vulkanen und deren Kratern. Dieses, so
wie das vorige Salz, wendet der Feuerwerker nur zur Composition
des grünen Feuers für Palmbaume u. s. w. an. zVergl. das Ka
pitel über die Composition.)
§. 22. Benzoe.
Die Benzoe ist ein Balsam oder verdickter Saft, der einen an
genehmen Geruch hat. In Feuer gebracht riecht sie sehr lieblich;
wird sie entzündet, so verbreitet sie während des Verbrennens aroma
tische Düfte. Sie nützt dem Feuerwerker nur durch ihren Geruch,
und um den Geruch des Pulvers und andere zu Feuerwerken ange
wendete Materien zu verbessern, indem letztere Vielen unangenehm
riechen. Zu andern Zwecken hat man sie in der Feuerwcrkskunst
bisher noch nicht benutzt.
§. 23. Storax.
Der Storax wird wie die Benzoe angewendet und ist gleiche
falls ein Balsam; er ist roth und trocken, und kommt aus Asien;
sein Dampf verbreitet einen sehr angenehmen Geruch.
Wir begnügen uns mit diesen Materien, obgleich man noch
andere zu den wohlriechenden Feuerwerken anwendet, wie die weiße
Ambra, das Wachholderharz, den Mastix (eine Art von indischem
Harze) u. s. w.
§. 24. Baumwolle.
Die Baumwolle ist eine Pflanze, die wir vorzüglich aus In
dien erhalten. Aus ihr macht man alle Dochte zur Communicatio«
des Feuers, die späterhin beschrieben werden sollen.
Die für den Feuerwerker anzuwendende Baumwolle dark weder
zzz grob, noch zu fein, und muß recht wollig aufgekratzt sein, damit ft
die Materien fest halte, womit man sie überzieht. Sie wird ge
sponnen und in drei, vier bis fünf Faden vereinigt, je nachdem man
den Docht oder die Stoppine dicker oder dünner haben muß.