29
§. 47. Zerkleinerungsmethode der Materien.
Die Materien werden entweder als Pulverstaub, oder als Kör
ner, oder als Feilicht angewendet. Das Pulver wendet man ent
weder körnig oder als Staubmehl an. Um es in Staubmehl zu
verwandeln, füllt man es in einen ledernen Sack (2. III.), bindet
diesen mit einem dicken Bindfaden fest zu, legt ihn dann auf einen
recht glatten Block, und schlägt mit dem Schlägel (10.1.) so lange
darauf herum, bis das Pulver zum großen Theile durch das Sieb
geht, wo dann nur das grobe ungesiebte Pulver zurückbleibt. Man
kann dieses nochmals schlagen; man nimmt es jedoch vortheilhafter
zu den Ausstößen der Feuertöpfe, indem dieser Rückstand immer ei
nigen Unrath enthalt, und man zerschlagt es nur dann nochmals,
wenn noch viele nicht zerstoßene Körner zurückgeblieben sind.
serpülvcrung des Salpeters, Schwefels, Antimons und aller sonst zer
stoßbaren Materien').
In den Mörser (11.1.) bringt man eine beliebige Menge
Salpeter, und zerstampft ihn so lange, bis er sehr sein zu sein scheint.
Ist er dann feucht, welches mitunter der Fall zu sein pflegt, so trock
net man ihn in einer Pfanne über mäßigem Feuer; dies kann auch
in einem kupfernen Kessel geschehen; dabei muß man ihn fleißig um
rühren, damit er sich nicht am Boden, wo er am heißesten ist, fest
setze. Ist er auf diese Weise getrocknet, so bringt man ihn aber
mals in den Mörser, um ihn nochmals zu stoßen und die wahrend
des Trocknens gebildeten Massen zu zerkleinern. Darauf thut man
ihn in ein Seidensieh, und sichtet ihn wie das Pulverwehl. Den
Rückstand stampft man nochmals, und das Durchgcsichtete thut
man in eine Mulde oder Tonne, die man zudeckt, um Unreinigkei
ten abzuhalten.
Schwefel, Antimon, Kohle, Bernstein, Harz, Kochsalz, Ben
zoe, Grünspan und Erdkohlen, stampft man auf eben diese Weise;
von allen diesen Stoffen braucht man jedoch nur den Salpeter und
das Kochsalz über dem Feuer zu trocknen.
Das gegossene Metall stampft man gleichfalls in einem Mör
ser; dazu muß man jedoch einen Mörser haben, der zu weiter nichts
angewendet wird, er ist von Gußeisen, sowie auch der Kolben von
Gußeisen oder Stahl ist, um den scharfen Spitzen des zerstoßenen
Metalls zu widerstehen. Hierauf bringt man das Zerstoßene in ein
Haarsieb mit großen Maschen, wie bei der Kohle für fliegende Ra
keten (§. 3.). Den Durchgang durch das erste Sieb bringt man
') Dahin gehören fast sämmtliche zerreibliche Körper.