Full text: Neubauten und Concurrenzen in Österreich und Ungarn : Organ für d. Hochbaufach u. seine Interessenten, I. Band (1895)

  
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Nr. L. Neubauten und Concurrenzen 
folgen. Die Neuerung ergibt ein Ersparniss an Brennmaterial von 50°, 
und erhält den Ofen durch längere Zeit warm. 
Vorrichtung zum Ver- 
schliessen einer Thür zu be- 
liebiger, vorherzubestimmen- 
der Zeit. Deutsches Reichspatent 
Nr. 77.460. Aug. Kleymann in 
Braunschweig. Ein durch Federn 
F oder Gewichte. gespanntes 
Hebelwerk 74, &, 7, H, D wird 
von einer nach Art der Wecker auf bestimmte Zeit 
einzustellenden Uhr ausgelóst, und schiebt mittelst 
der durch diese Auslósung herbeigeführten Bewe- 
gung einen Thiirverschlussriegel A vor. Bei einer 
Ausführungsform wird die Bewegung des Hebel- 
werkes dazu benützt, einen Gashahn zu schliessen 
oder einen Luftstrom zum. Ausblasen eines Lichtes, 
beziehungsweise einer Lampe zu erzeugen, 
    
  
Die Stahlrollbalken mit /os?schem Sicher- 
sverschluss, mit Seil-, Spindel- oder Kettenge- 
triebe, die Holzbalken mit Stahlbändern durchzogen, 
die Sonnenplachen in verschiedenster Ausführung, 
Jalousien, Rollschutzwände etc. der Firma E. S. 
Rosenthals Erben in Wien erfreuen sich wegen 
ihrer tadellosen Ausführung und ausgezeichneten Ver- 
  
  
  
  
  
  
wendbarkeit einer stets steigenden Beliebtheit. .Ab- 
gesehen von der allgemein bekannten Verwendung bei den Hofmuseen 
werden die Rollbalken und andern Erzeugnisse dieser Firma bei einer 
  
grossen Zahl von öffentlichen und privaten Gebäuden, sowie bei Bureau- 
nd. Geschäftseinrichtungen in immer grôsserer Zahl und Mannigfaltigkeit 
ungewendet und bilden wohl die beste Art von Verschluss, sowohl in 
Bezug auf Sicherheit wie auf Bequemlichkeit, welche für solche Zwecke 
lerzeit zur Verfügung steht. 
  
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Die Architektur der Renaissance in Toscana nach den Meistern ge- 
ordnet. Dargestellt in den hervorragendsten Kirchen, Palästen, Villen 
n von der Gesellschaft San Giorgio in 
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und Monumenten, begonn 
Florenz, herausgegeben und,weitergeführt von Dr. Karl v. Stegmann. 
Mit ausführlichem illustrirtem Text. Miinchen, Verlagsanstalt fiir Kunst 
und Wissenschaft, vormals Friedrich Bruckmann. 
Zu Ende der Siebziger 
Florenz eine Gesellschaft jung 
  
Jahre unseres Jahrhunderts hatte sich in 
  
   
or deutscher Künstler und kunstbegeisterter 
Gelehrter zusammengefünden und unter dem Titel: »San Giorgio« zu 
dem Zwecke vereinigt, die Bauten Toscanas eingehend zu studiren, zu 
messen, zu zeichnen und zu veröffentlichen. Die Gesellschaft bestand aus 
vier Mitgliedern und fünf Theilnehmern und war auf moderner wirth- 
schaftlicher O 
  
anisation basirt. Das Unternehmen, ohnehin gewaltig 
    
  
genug, wurde durch den Umstand, dass auf keine Staatssubvention oder 
Gönnerbeiträge gerechnet wurde, geradezu bewunderungswürdig. Mit 
  
grösster Gewissenhaftigkeit wurdé an die Arbeit gegangen, die von allen 
früheren darin abwich, dass dank einer von der Gesellschaft eigens con- 
struirten, leicht beweglichen Thurm- und'Brückenleiter sümmtliche Auf- 
hmen an Ort und Stelle nach den Massen auf das Brett aufgetrz 
lle Gesimsgliederungen, Friesstücke, Capitile und sonstigen Zierformen 
er abgegypst wurden. Die erreichte Genaui 
    
ren; 
  
  
ceit ist daher eine beson- 
ders grosse, die Charakteristik eines jeden Meisters, eines jeden Baues 
  
ine unübertroffene. Aber leider war die Aufgabe, die sich die Gesell- 
t gestellt hatte, für sie zu schwer. Theils hatte der Tod unter den 
    
  
  
  
  
  
dern ai üumt, theils auch waren finanzielle Schwierigkeiten auf- 
cetnucht: Die Società San Giorgio lôste sich schon nach Erscheinen 
W ;r Lieferungen auf und das Unternehmen drohte in’s Stocken zu 
hen. wenn es der Verlagshandlung nicht gelungen wäre, .in Dr. Karl 
  
der gerade seine Stelle àls Director des germanischen 
r für die 
Publication zu gewinnen, der im Stande war, dieselbe im Geiste der Be- 
Museums in Nürnberg niedergelegt hatte, einen Redacte 
  
gründer und in liebevoller Hingabe zu Ende zu führen. Umgeben von 
einem Stabe junger Architekten führt er in Florenz die Messungen und 
Zeichnungen am Ort und Stelle aus und die 30 bisher erschienenen 
Lieferungen zeig 
  
n, welches monumentale Werk wir in dieser Publication 
  
besitzen werden. Noch weitere. 10 Lieferungen werden folgen und wird 
das Werk voraussichtlich im Frühjahre 1896 vollendet sein. Jede Liefe- 
rung enthült 6— 12 illustrirte Textseiter 5 Lichtdruckvolltafeln und 
  
  
| D Kupferstiche oder arbige Blütter. Betrügt auch der Preis pro 
Lieferung 50 Mark und daher der des Gesammtwerkes 2000 Mark, so 
hat man doch in demselben die gediegendste und vornehmste Aufnahme 
der herrlichen 'Schópfungen der Renaissance, dieser Schule aller spáteren 
Architektur. 0. M. 
Palast- Architektur von Ober-Italien und Toscana vom XIII. bis 
X VILL Jahrhundert. Venedig. Herausgegeben von Otto Raschdorff, 
Architekt und Professor an der königl. techn. Hochschule zu Berlin. 
Berlin, Verlag von Ernst Wasmuth, Architektur-Buchhandlung. 
Die ersten beiden Bände dieses Prachtwerkes, welche »Genua« 
und »Florenz« behandeln, sind im Kreise der Architekten hinreichend 
mnt und gewürdigt. Mit deutscher Gründlichkeit sind dort nicht 
blos die äusseren Erscheinungen der Gebäude wiedergegeben, sondern 
hieran schiessen sich Grundrisse und Durchschnitte, welche ein 
  
  
genaues 
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in Oesterreich und Ungarn. 
Fensterfeststeller Deutsches Reichspatent 
Nr. 77.052. Christian Lammerich in Wesseling. 
Eine mit einem Ende an einer Befestigungs- 
platte « sitzende Feder & hat am anderen Ende 
eine Kante 4, die- beim Oeffnen. des Fensters 
auf der eventuell geriffelten Fischbandhülse / 
schleift und sich in jeder Stellung durch die 
Federkraft daran festdrückt. Zum Loslôsen, 
beziehungsweise festeren Andrücken der Feder 
à dient ein zwischen deren beiden Enden an- 
greifender Stift /, der einen festen oder ver- 
schraubbaren Druckknopf ¢ trigt. 
  
     
Die bekannte Schreib- 
waarenfabrik von F. Soen- 
necken ist unermüdlich in 
der Verbesserung unserer 
Schreibhilfsmittel. Eine der 
letzten Neuheiten glauben wir 
unseren Lesern besonders 
empfehlen zu sollen: den 
Ordner für Bausachen, eine, 
die Uebersicht ganz beson- 
ders erleichternde Sammel- 
mappe für alle auf einen Bau 
bezüglichen Acten. Bei dem 
geringen Preise von 2:50 fl. 
pro Stück wird dieser. Ord- 
ner gewiss in allen Bau- 
kanzleien bald unentbehrlich 
sein. Es ist derselbe bei 
Nestler & Roesler, 1., Nibelungengasse 10, dem Generälvertreter von 
Soennecken in Oesterreich-Ungarn, erhältlich. 
       
   
    
   
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ATUR. 
Bild des Gesammtorganismus des italienischen Palazzo bieten, während 
eine reiche Zahl von Details das genaue Studium der herrlichen Formen 
ermüglicht.. Der neue Band, welcher in technischer Hinsicht alle Vor- 
züge seiner Vorgänger theilt, hat vor ihnen doch noch etwas voraus: Er 
beschäftigt sich mit der Lagunenstadt, dieser beispiellosen Vermählung 
aller Schönheiten von. Land und Meer. Während die Bauwerke‘ Florenz’ 
und Genuas seit jeher Gegenstand des Studiums und der Verehrung 
waren, standen die Epigonen der 'sonderbaren, eigenartigen Baukunst 
Venedigs lange Zeit fremd gegeniiber. Je mehr man sich in dieselbe 
vertieft, desto reicher ist die Auslese und der Genuss an ihren Ideen 
und Formen. Besonderen Dank verdient der Herausgeber dafür, dass 
er auch die fast gar nicht veröffentlichten Barockbauten Venedigs und 
insbesondere die Longhena's in seine Publication aufgenommen hat. 
Diese Epoche der Architektur verdient jedenfalls vorerst studirt zu werden, 
bevor man sie verkennt. Das Werk wird in 5 Lieferungen von je 20 Blatt 
zum Preise von 28 Mark pro Lieferung vollständig sein, O. M. 
  
  
Die Constructionen in Stein von Germano Wanderley, Architekt, 
Fachvorstand und k. k. Professor an der Staats-Gewerbeschule zu 
Brünn. Dritte, bedeutend vermehrte Auflage. Mit über 1700 Abbil- 
dungen und 5 Tafeln. Fulda und Leipzig, Verlag von 7. 7. Arnd, 
1895. Preis 14 Mark, gebunden 16 Mark. 
Nachdem die zweite Auflage dieses Bandes seit sechs Jahren ver- 
griffen ist, hat die Verlagsbuchhandlung eine dritte Auflage veranstaltet, 
welche sich als eine vollständige Umarbeitung mit bedeutend vermehrtem 
Texte und beinahe durchaus neuen Illustrationen darstellt. Gegenstand 
der Behandlung in diesem. Bande sind die Mauern, Pfeiler, Säulen, Bögen 
und Gewólbe, Gesimse, Thür- und Fensteróffnungen, die Steinfussbóden 
und Steinbedachungen. Steinerne Treppen sind im dritten Bande im Zu- 
sammenhang mit den Treppen aus anderen Baustoffen behandelt, Ueberall 
ist den Bedürfnissen der Praxis weitgehendst Rechnung getragen, sogar 
die baupolizeilichen Vorschriften der grössten deutschen und Oster- 
reichischen Stüdte sind an den passenden Orten in ihren wichtigsten Be- 
stimmungen wiedergegeben, wie denn überhaupt dieses Werk das einzige 
über Hochbau ist, das allerorten österreichische Verhältnisse  berück- 
sichtigt. Die Bearbeitung der Baumaterialien, ihre technologischen Ver- 
hältnisse, alle bei der Herstellung des Baues selbst vorkommenden Arbeiten 
finden eingehende Behandlung. Die Systeme der Bögen und Gewölbe, 
sowie ihre Anwendung sind an der Hand zahlloser, zum Theile den 
berühmtesten‘ Bauwerken entnommener Abbildungen dargestellt, Dic 
neuesten Baumaterialien und Bauweisen sind aufgenommen und an prak- 
tischen. Beispielen eingehend erlàutert, Wir verweisen hier nur auf die 
Capitel über die Betonbauten und die decorativen Constructionen an der 
Façade. Die Zahl der, wo irgend thunlich, den hervorragendsten Werken 
der Architektur nachgebildeten Illustrationen und ihre vorzügliche Her- 
stellung machen das Buch beinahe zu einem Handbuch der Architektur. 
Den Schluss des Bandes bildet ein Anhang, welcher in elementarer. Art 
die statistischen Berechnungen der Mauern, Dampfschornsteine und Gewólbe 
bringt. Wenn wir uns der Lehr. und Handbücher fiir Hochbau-Con- 
structionen erinnern, wie sie noch vor 15 und 20 Jahren beschaffen 
waren, dann können wir nur mit einem Gefühle des Neides an die der- 
zeitigen Jünger des Hochbaues denken, denen so ausgezeichnete Bücher 
das Studium in Schule und Praxis erleichtern. B. 
  
 
	        

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