Neubauten und Concurrenzen
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hielt das Programm noch immer die. Bedingung der
Bis zum Termine, den 27. März
n 33 Projecte ein; ob nun
zum Brückenkopfe durch
ent
Erhaltung der Kirche.
1894, langten von 27 Verfasser
in denselben der Uebergang
einen sich allmälig erhóhenden Platz oder durch eine
steigende Avenue bewerkstelligt wurde, blieb die tief-
liegende, durch Bóschungsmauern flankirte Kirche immer
der wunde Punkt eines jeden Entwurfes, daher auch die
. Mai veróffentlichte Kritik, trotz vollster Würdi-
keinen der eingesandten Ent-
erklärte, sondern eine
in das Programm
am 15
gung mancher Vorzüge,
würfe zur Ausführung geeignet
Neubearbeitung beantragte, wobei sie
folgende Punkte aufzunehmen empfahl:
1. Bei der endgiltigen Lósung darf die Brücken-
achse nicht seitwárts von der Kirche liegen.
Um eine Decentralisation des Verkehres zu er-
reichen, soll der lángs des Donauufers sich bewe-
gende Verkehr unter dem Brückenkopfe durch
geführt werden.
Bevorzugt werden solche
nach spáterer Abtragung
entsprechende, endgiltige
theiles ermóglichen.
Die Strassenachse
soleher Weise gebrochen werden, dass
Endstadium der Regulirung von da ab
ungebrochen in gerader Richtung zum Brücken-
kopfe führen soll.
Fast gleichzeitig mit der Veröffentlichung dieses
Gutachtens fällte auch die zur Beurtheilung der ein-
gelangten Wettbewerbsentwürfe für die Donaubrücken
entsendete Jury ihr Urtheil Der erste Preis für die
Schwurplatzbrücke fiel dem Concurrenzentwurfe der
Herren Kubler, Eisenlohr und Weigle zu.
Nun übernahm es der hauptstädtische
Herr Franz Devecis, auf Grundlage der bisherigen Er-
fahrungen, einen neuen Regulirungsplan auszuarbeiten
(s. Tafel 33 und 35) Er richtet die Achse der ver-
9
2.
Lósungen, welche auch
der Kirche eine zweck-
Regulirung des Stadt-
soll am Schlangenplatze in
sie im
schon
Ingenieur
der Kirche veranschaulicht die Skizze).
mit diesem Plane veróffentlichte Herr
Ingenieur Heuffel einen im Avenue-System gehaltenen
Entwurf (s. Tafel 33 und 34); er decentralisirt den Ver-
kehr beim Schlangenplatze und leitet ihn in ein symmetri-
sches Strassendelta ab; die Hauptachse führt er an der
Pfarrkirche vorüber geradlinig zur Brücke; nach dieser
Lósung bildet also die zeitweilig. noch zu erhaltende
Kirche kein Verkehrshinderniss.
nach Abtragung
Gleichzeitig
| längerten Kossuth-Gasse gegen die Pfarrkirche und. um- |
| gibt letztere mit einem 24.000 Quadratmeter grossen |
| Platze. an dessen Nord- und Südseite je eine Rampe zur |
Brücke hinanführt (die Bebauung des grossen Platzes |
|
|
BAU- UND KL
Unsere heutige Baukunst. Antrittsvorlesung, gehalten am 9. Fe-
bruar 1895 von Dr. Heinrich Brockhaus, Professor an der Universität
Leipzig. *)
Bei der
Deutschland und
starken Wechselwirkung, welche die Baukunst in
hierzulande stets aufeinander ausübten und noch
ausüben, ist es interessant, vom historischen Standpunkte aus zu be-
trachten, wie die heutige Baukunst in Deutschland entstanden ist
und welche ihre charakteristischen Eigenheiten sind. Professor Brock-
haus thut dies in seiner Antrittsvorlesung, welche wir im Folgenden
auszugsweise wiedergeben:
»Lassen Sie mich mit einer Frage beginnen: Wie
zu gerechter Würdigung der Kunst unserer Zeit? Ich denke,
Wege eines Vergleiches. "Wir sehen an, was unseren Vätern
Grossvätern von Künstlern geboten ward; wir sehen an, was uns von
Künstlern geboten wird; wir vergleichen beides miteinander und
sondern dabei schon unwillkürlich, was gleich geblieben, was neu
geworden ist. Dann bemerken wir Aenderungen (Fort- oder Rück-
schritte), dann erst können wir sagen, was wir der Künstlergeneration,
die mit uns lebt, wirklich verdanken, d
eed uem sio rm senescere was die deutsche Baukunst vor
Seen Jan , sagen wir rund vor einem halben Jahrhundert,
te sie in unserer Zeit, von etwa 1870 bis heute, leistete und
kommen wir
auf dem
und
——
* ‘evil > w + :
) Verlag von F, A. Brockhaus in Leipzig.
Heuffelsche Plan in
Brückenplatzes, wie in
führung der verl
erscheinen diese Nachtheile in «
d Ungarn.
der
des
Trotz seiner hervorragenden Vorzüge weist
der allzuspárlichen Bemessung
der nicht ganz organischen Linien-
ängerten Waitznergasse (vaczi-utcza) noch
Als vollständig. eliminirt
lem im Auftrage der Stadt
verfassten Entwurf
immer kleine Schwächen auf.
durch den Baudirector Herrn Lechner
(s. Tafel 33 und 34); in diesem wird für die neu zu
erbauende Kirche an der Nordseite des Platzes eine
Dieser Plan errang endlich
schöne Baustätte angewiesen.
| wurde derselbe
den Beifall der óffentlichen Meinung un
vom Baurathe und spáter, unterstützt auch durch die
beifällige Kritik des Ingenieur- und Architekten-Vereines,
durch das Plenum der Stadtverordneten, als endgiltige,
befriedigende Lôsung zur Ausführung angenommen.
x x
*
über die Richtung des Strassen-
Die Entscheidung
als unter
durchbruches war noch lange nicht gefällt,
Einfluss der vom Staate bewilligten dreissigjährigen Steuer-
begünstigung in der neuen Fluchtlinie der Kossuth-Gasse
cine lebhafte Bauthitigkeit sich zu entwickeln begann.
Hauptsächlich sind es elegante Geschäftshäuser, welche
hier, in der Kärthnerstrasse Budapests, zur Ausführung
gelangen, und bringen wir in Tafel 35 und 36 dieser
Nummer die Facaden und Grundrisse eines
Geschaftshauses, der grossen Schneiderfirma Weiner
Grünbaum gehörig. Dasselbe steht an der Ecke
Karlsringes und der Kossuth-Gasse. also am belebtesten
Punkte Budapests; das Parterre ist für Geschäftslocale
bestimmt und stehen einige derselben durch Aufzüge
und Treppen mit den Kellerriumen in Verbindung; im
Mezzanin sind theils. selbstständige Geschäftsräume, theils
wurde dasselbe vermittelst Wendeltreppen zu den Parterre-
räumen zugezogen. Die drei Stockwerke enthalten je eine
grössere Wohnung.
Nachdem infolge der Strassenerweiterung
die Hälfte des an sich schon nicht grossen Baug
Weofall kam, mussten die Parterre- und Mezza1
aus raumôkonomischen Rücksichten aus Eisen construirt
werden. Die eisernen Ständer sind im Parterre durch
rothen Marmor maskirt, während sie im Mezzanin durch
Metallverkleidung als solche charakterisirt sind; die deco-
solchen
und
des
1
a
r
beiláufie
les in
rundes
\inwände
rativen Theile der oberen Stockwerkfacade bestehen aus
Sósküter Sandstein, die Mauerflächen sind geputzt. Das
| Dach wurde, der prominenten Lage des Gebäudes ent-
| sprechend, durch eine Eckkuppel stark markirt. Entworfen
| und geleitet wird der Bau durch. die Architekten Floris
| Korb und Koloman Giergl; die präliminirten B sten
belaufen sich auf rund 110.000 Gulden‘
JNSTCHRONIK.
Nach welchen Richtungen hin sollen wir nun diesen Vergleich
anstellen? Die folgende kurze Erwägung wird es uns zeigei Ein
| Bau kann, ganz im Allgemeinen betrachtet, eckig oder rund, lang-
| gestreckt oder kurz, hoch oder niedrig sein und entweder aus einem
| einfachen Gebäude oder einer Gebäudegruppe bestehen auf die
Gesammtform ist also in erster Linie zu achten, Der Bau wird ferner
innerhalb seiner Gesammtform eine besondere Gestalt, ein besonderes
| Aussehen haben, je nach dem Material, aus dem er besteht, und
| dessen. technischer Behandlung: Material und Technik sind in zweiter
Linie zu beachten. Der Bau wird schliesslich seinen persönlichen
Charakter annehmen von der Zeit, in der er entsteht, und der Eigen-
art des schaffenden Künstlers: die persönliche Behandlung ist in
dritter Linie ins Auge zu fassen. Nach diesen drei Seiten hin wollen
wir jetzt, Neuestes mit wenig Aelterem vergleichend, die Leistungen
Baukunst mustern,«
Nach einleitenden
immtform der monumentalen kirchlichen und weltlic}
Deutschland igt, wie d
Verwendung der
der
unserer
der Redner
;en Bauten
stürkere
wichtigsten Bau-
Baukunst
diesen Bemerkungen erórtert
die Ge
der letzten Jahrzehnte
ausgiebigere
in und ze ie
Beherrschung und
materialien,
Eisens, modernen
vor der früheren verschafft hat
Mannigfaltigkeit Baustile
folgendermassen
Ende des
classischer
ynder die des
einen wesentlichen Vorzug
Ueber die Art,
geworden ist, äussert sich
be
die im
heutige
Brockhau
übernahm
wie
Professor
»Die Anfangszeit’ des Jahrhunderts vom
vorigen die Abwendung vom Barock, das Streben nach
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