Neubauten und Concurrenzen in Oesterreich und Ungarn.
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Tafel 61: „Venedig in Wien“, Architekt Oskar Marmorek in Wien.
war eine Gruppe VON Pavillons ganz €
Versuch einer plastischen Illustration entschwundener Zeiten fand
von 1887 nach Art des »Old Edinburgh« ein »Old England«
solehen historischen Reconstruction enträth. Im Jahre
derartigen Anklang
In der‘ Ausstellung zu Edinburgh in Schottland im Jahre
igenthümlich ausgeführt worden: im. Charakter der alten Bauweise dieser alten Stadt.
und Beifall,
zu sehen war, und. dass seit dieser Zeit fast keine Ausstellung
4888' erstand in Paris eine Reconstruction der Bastille, in
1886
Dieser erste
Londoner Ausstellung
mehr
dass in der
einer
welcher gleichsam zur
Feier des Centennariums ihrer Zerstórung dieser Vorgang dramatisch vorgeführt wurde, was einen enormen Erfolg erzielte, so. dass
wührend der Pariser Weltausstellung von 1889 bereits eine ganze Reihe solcher Darstellungen alter Pariser Bauwerke zu sehen war. In 1
der Theater- und Musikausstellung in Wien im Jahre 1892 stellte Schreiber dieser Zeilen als Rahmen für die dem Zwecke der Ausstel- 404
Jung entsprechende Vorführung des »Hans Wurst« einen Platz, den ;Hohen Markt«, von Alt-Wien wieder her, bei welchem auch in |
constructiver und bautechnischer Hinsicht verschiedene Neuerungen in Anwendung kamen.
Dieser Nersuch einer Wiede
rbelebung Alt-Wiens
ward vom Publicum derart günstig aufgenommen, dass man sich bewogen fand, in der im nüchstfolgenden jah: tattgehabten colum- i
bischen Weltausstellung in Chicago ebenfalls ein »Alt-Wien« zu erbauen. Die Antwerpener Weltausstellung im Je 1894 hatte ihr »Alt* |
Antwerpen«, die Ausstellung in Amsterdam im laufenden Jahr erhielt ihr »Alt-Amsterdam«, Diese Reconstructionen sind nicht blos ij
charakteristisch für das Interesse, das die Gegenwart an allem nimmt, Was die eigene Geschichte betrifft, vielleicht ist nicht mit Unrecht i
darin auch ein Zeichen zu erblicken, dass die intime, insbesondere malerische Bauweise der Vergangenheit dem durch die modernen Bau- i
i
schopfungen oft nicht befriedigten Stimmungsbedürfnisse der Gegenwart entgegenkommt. Daraus ist V
den Reconstructionen aus eigener Vergangenheit, noch eine Art dieser »plastischen [lustrationen< Anklang un Erfolg. hatte: V
fremder Länder. — In der Pariser Weltausstellung von 1889 erfreute sich ei »Stra von n
führungen malerischer Architektur
allem seinem exotischen Reize riesigen Beifalles.
Director eines Vergnügungs-Etablissements in London, in
Dies brachte den
dem ein
Ballet »Venezia« vorgeführt wurde, auf die Idee, die Zugänge zum
Zuschauerraume derart auszustatten, dass man sich in die Strassen
Wir halten es nicht für uninteressant,
nebenstehendem plane ein Bild
die Besucher
eingesäumt, die
versetzt glaube.
geehrten Lesern in
Anordnung Zu bieten. Die Lagunen, mittelst
Gondeln passirten, waren von Bretterháusern durch
Verkleidung mit bemalter Leinwand den Charakter von venetianischen
Palazzi erhielten. Der ausserordentliche Erfolg des Londoner »Venedig«
reizte natürlich zu Nachahmungen. Es entstanden Nachbildungen
Venedigs, dieser unvergleichlichen, gleichsam alle theatralischen
Effecte überbietenden Stadt, in Berlin im Jahre 1894, und im heurigen
jahre in Brüssel und in Hamburg. — In. Wien .fassten noch im
Jahre 189% der Theaterdirector Herr Gabor Steiner und fein-
sinnige Schriftsteller /g7242 Schnitzer die Idee der Anlage eines Ver-
gnügungs-Etablissements in dieser Art, es bedurfte aber Zeit-
raumes von fast drei Jahren, bis dieser Gedanke nach Ueberwindung
unendlicher Schwierigkeiten im sogenannten »Englischen Garten« am
Praterstern Zur Ausführung kam. Der Entwurf und die Bauausführung
war dem Schreiber dieses übertragen. Der Grundriss und
sichten sollen die Anlage erläutern. Die Häuser sind derart ausge-
Venedigs
unseren dieser
welche
der
des
einige An-
führt, dass das Holzgerippe mit Holzladen verkleidet ist, welche
berohrt und stuccatort und darauf bemalt wurden. Es ist keine Copie
eines bestimmten Platzes, sondern gleichsam eine Paraphrase von
Ve
Venedig. Jedes einzelne Haus ist entweder direct eine Copie oder
nach einem bestimmten Venetianer Grundmotiv gezeichnet. Dabei ist es aber vermieden worden,
dies nur kleinlich wirken würde. Den Markusplatz kónnte man beispielsweise nicht copiren, er ist
PRATER STERN
würd införmi ü i i
len zu einfórmig wirken, Die Markuskirche lässt sich
: nicht copiren, und wenn ; nal
wirken. Aus > a Me io I , und wen | geschähe
m i s NT diesen Gründen wurde von der Nachbildung des Markusplatzes © ehen: um al
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ntbehren, wurde es als Diorama vorgeführt. Im Ganzen war eben das S rauf
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arakter, die Stimmung der »Kónigin der Meere« vorzuführen.
Verantwortlicher Redacteur: ( )SKAR MARM( )REk
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zu erklären, dass neben
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