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Neubauten und Concurrenzen in Oesterreich und Ungarn. Nr. 1:
Seite 6.
WETTBEWERBS-
Zum Wettbewerb Neustadtl in Mähren. Die Gemeinde Neustadt!
beabsichtigt eine Kirche mit 500 Sitzplätzen zu bauen, ‚die theils zu
ebener Erde, theils auf Emporen unterzubringen sind. Die Kirche soll
ein Presbyterium haben und soll es auch nicht haben, das Programm
sagt darüber: Die Kirche soll ein wenig vertieftes. oder gar kein
NACHRICHTEN.
Missachtung unseres Standes. Die „Deutschen Concurrenzen“ äussern
sich über dieses Preisausschreiben, nachdem sie die einzelnen
Bestimmungen desselben einer vernichtenden Kritik unterzogen
haben, folgendermassen:
»Wir brauchen demselben weiter nichts hinzuzufügen, wir bringen
Presbyterium im Inneren haben, und fügt hinzu; Das Presbyterium es nur als einen Beitrag dazu, wie gegen das Concurrenzwesen und
soll mehr zur Decoration des Aeusseren der Kirche und als Sacristei | die Architektenschaft gesündigt wird. Leider werden sich auch zu
dienen. Ausserdem soll die Kirche einen möglichst hohen und diesem Wettbewerb Bewerber finden,«
schlanken Thurm erhalten und monumental erscheinen. Dem steht aber Die Kritik dieses deutschen Blattes trifft aber nicht nur die
eine Kostensumme von nur 26.000 fl. gegenüber, man will Luxus treiben, Preisausschreiber, sie trifft. auch schliesslich die Architektenschaft.
ohne Geld auszugeben. Was aber alle Grenzen übersteigt, sind die Denn leider finden sich immer noch Bewerber, welche auf solche
Aufgaben, welche der Architektenschaft bezüglich der zeichnerischen | Bedingungen eingehen. Dies zeigt aber auch, woran es vielen
Leistung zugemuthet werden. Ein Grundriss 1: 100, zwei Querschnitte,
ein Längenschnitt, Vorder- und Seitenansicht 1 : 50, unter Einzeichnung
der inneren Ausstattung. Ist die künstlerische und technische Arbeits-
leistung der Architektenschaft für Concurrenzarbeiten im Massstab 1 :200
schon eine in vielen Fällen erdrückende, welche beleidigende Missach-
tung künstlerischer. Schaffens spricht aus solchem Anerbieten wie hier?
Und für solche Leistungen werden 2 Preise von 250 fi. und 100 fl.
geboten. Ganz abgesehen davon, dass. man ein Object von so geringer
Bedeutung für die Allgemeinheit, zumal bei so beschränkten Mitteln,
nicht zum Gegenstand eines öffentlichen Preisbewerbes machen soll,
sondern eine derartige Aufgabe besser einem erfahrenen Architekten
direct übertragen wird, so ist es doch vor allen Dingen, wenn man
doch dazu greifen will, erste Bedingung, dass die Vorbereitungen in
den Händen eines im Concurrenzwesen erfahrenen technischen Bei-
rathes liegen müssen,
Man kann einer kleinen Gemeinde ja-keinen Vorwurf daraus
machen, dass sie billig bauen will; zu diesem Zwecke aber an die
gesammte Architektenschaft mit geradezu empörenden Forderungen
heranzutreten, ist, wenn man es nicht als Naivetät, erzeugt aus
Unverständniss der Verhältnisse, entschuldigen will, geradezu eine
Architekten fehlt, nämlich an dem nöthigen Standesbewusstsein.' Aber
es ist auch bedauerlich, dass nicht von der Gesammtheit der Archi-
tektenschaft in den dazu berufenen Körperschaften, Architekten-
vereinen, Ortsgruppen etc., Stellung genommen wird. gegen solche
Ausbeutung künstlerischen Könnens. Die Fachblätter sollten Aus-
schreibungen, bei denen die als Preisrichter fungirenden Fachleute
nicht genannt sind und diese das Programm nicht gegengezeichnet
haben, gar nicht zur Veröffentlichung annehmen, sie würden die
Interessen der Architektenschaft dadurch besser wahrnehmen, als
wenn sie solche Gelegenheit, künstlerische Kräfte auszunützen; dadurch
fördern, dass sie den weniger selbstbewussten, meistens wohl jüngeren
Kräften die zweifelhafte Lockspeise vorsetzen. Wenn auch die
erfahrenen Architekten sich an ähnlichen Ausschreibungen nicht
betheiligen, so istes doch auch ihre Standespflicht, ihren unerfahrenen
Nachwuchs zu schützen, sei es durch Belehrung der Gehilfen im
Atelier, sei es in den Hörsälen der Akademien, vor allen Dingen
aber, indem sie durch ihren Einfluss solche Ausschreibungen über-
machen trachten. Man möchte sich beinahe ver-
Architekten-Vereinigungen die Frage zu richten:
Ehrhardt Müller, Architekt.
haupt unmöglich zu
sucht fühlen, an die
Brutus, schläfst du?
Ausgeschriebene Wettbewerbe.
Der Gablonzer Turnverein schreibt hiermit zum Zwecke der
Erlangung von Entwürfen zum Baue einer neuen Turnhalle unter den
deutschen Architekten und Baumeistern einen allgemeinen Wettbewerb
aus, mit der Bestimmung, dass die zwei besten Entwürfe mit dem
Preise von 300 fl. und 150 fi. ausgezeichnet werden, Die Ent-
würfe sind bis 1. Februar 1896, Abends 6 Uhr, an den Turnrath des
Gablonzer Turnvereines einzusenden, von wo auch die näheren Be-
dingungen sammt Lage und Höhenplan kostenlos bezogen werden
können. Für die etwa mittelst Post eingesandten Entwürfe gilt das
Aufgabsdatum und ist der Poststempel hierfür massgebend.
Die k. Freistadt Grosswardein eröffnet hiemit zur Beschaffung
von geeigneten Plänen sammt Kostenvoranschlägen für ein neues
Rathhaus einen Concurs, Die Baukosten dürfen fl. 350.000 nicht
übersteigen, Zu verfassen sind die 3 Gassenfacaden im Massstabe 1: 100,
die Grundrisse und Querprofile im Massstabe 1:200. — Es werden
3 Preise von 3000, 2000 und 1000 fi. zur Ausfolgung gelangen. —
Die mit Mottobriefen versehenen Concurrenzpläne sind bis 31. März 1896,
Mittags 12 Uhr, beim Bürgermeisteramte in Grosswardein einzureichen,
von wo auch der Situationsplan, das Bauprogramm, die Materialpreise
und sonstigen Behelfe bezogen werden können. — Die prämiirten
Werke. bilden Eigenthum der Stadt Grosswardein,
Wettbewerb für einen Gymmnasialbau in Mähr.-Schönberg.
In der Stadt Mähr.-Schönberg wurde zur besseren Unterbringung des
Landes-Unter- und Communal-Obergymnasiums die Errichtung eines
neuen Gymnasialgebäudes beschlossen, und zur Erlangung geeigneter
Baupläne ein Wettbewerb unter Festsetzung folgender Preise, und
zwar eines ersten von 400 fl., zweiten von 300 fl. und dritten von
200 fl., ausgeschrieben. Die Projecte haben zu bestehen aus: @) Dem
Situationsplan im Massstabe von 1:500; 6) dem Grundrisse der
einzelnen Geschosse und des Dachwerksatzes im Massstabe von 1: 100;
c) den erforderlichen Facadeplänen, sowie dem Querschnitte; d) dem
Vorausmasse sämmtlicher Arbeiten; ze) der Baubeschreibung,
Situations- und Niveauplan des Bauplatzes, sowie das Bauprogramm
liegen zur Einsichtnahme bei dem Bürgermeisteramte in Mähr,-
Schönberg auf, welches auswärtigen Concurrenten auf Verlangen
Copien hievon gegen Vergütung der Auslagen übermittelt. Der End-
termin für die Einreichung der Concurrenzarbeiten ist der 15. Jänner 1896,
12 Uhr Mittags, bis zu welcher Zeit die Projecte mit einem Motto
versehen und der Beifügung des Namens des Autors in versiegeltem
Couvert bei dem Bürgermeisteramte der Stadt Mähr.-Schönberg ein-
zureichen sind, und die Aufschrift „Concurrenzproject für den Gymnasial-
bau der Stadt Mähr.-Schönberg“ zu tragen haben. Verspätet einlangende
Projecte werden nicht berücksichtigt und stehen zur Verfügung der
betreffenden Autoren,
Bau eines Rathhauses in Weipert (Böhmen). Concurrenz zur
Erlangung von Entwürfen. I. Preis 300 fl., II. Preis 200 fl., III. Preis
100 fi. Programm, Concurrrenzbedingnisse etc. können beim Bürger-
meisteramte behoben werden. Einreichungstermin 15. Februar 1896,
ı2 Uhr,
Wettbewerb für die Regulirung des Neugebäudeterrains in
Budapest. Die hauptstädtische Baucommission hat in ihrer am
29. v. M. abgehaltenen Sitzung beschlossen, dass für die Regulirung
des Neugebäudeterrains ein internationaler Wettbewerb mit drei
Preisen — 4000, 2000 und 1200 Kronen — ausgeschrieben werde,
. Die städtische „Zäloina“ (Sparcassa) in Böhm.-Brod schreibt
einen Concurs aus zur Herstellung von Plänen sammt Kostenvoran-
Böhm.-Brod. Die Baukosten sollen die Summe von 925.000 fl. nicht
überschreiten. Endtermin 31. December 1895, 12 Uhr Mittags. Preise:
200 und 100 fl. Die prämiirten Entwürfe gehen in das Eigenthum der
Sparcassa über. Das Bauprogramm und der Situationsplan sind von
der Sparcassa erhältlich.
Seitens der Sectionen für öffentliche und Kunstbauten des
ungarischen Ingenieur- und Architekten-Vereines ist pro 1895—96
ein Concurs zur Verfassung der Pläne eines öffentlichen Toilette-
gebäudes, geeignet für eine grössere Provinzstadt, ausgeschrieben. —
Das Gebäude hat für Männer ein Closet I. und II, Classe, für Frauen
ebenfalls Clos I. und IL Classe, je ein Toilettezimmer und. eine
Wohnung für den Wärter zu enthalten. Das Gebäude ist freistehend
aus Eisenconstruction oder mit Eisenbeton-Mauern zu projectiren. —
Einreichungstermin 27. Iänner 1896, Nachmittags 6 Uhr. — Ehren-
preis : die silberne Vereinsmedaille und 50 fi.
Der Planconcurs. für ein Stadthaus in Szikszo wurde vom
ursprünglichen Einreichungstermin, den 1. November, auf:unbestimmte
Zeit verlängert.
Bau eines Schlachthauses in Neutra. Concurrenz zur Erlangung
von Plänen. I.Preis 1000 Kronen. Einreichungstermin 31. December 1895.
Für den Neubau einer Synagoge in Dortmund (Westphalen) ver-
anstaltet. die Synagogen-Gemeinde einen allgemeinen Wettbewerb,
Für die Bauausführung ist eine Bausumme von 350.000 Mk. vorge-
sehen. Als Preise sind 5000, 3000 und 1500 Mark ausgesetzt.
Lageplan und Bedingungen werden durch den Vorsitzenden des
Vorstandes, Herrn Adolf Elias, portofrei zugesandt. Die Entwürfe
müssen bis zum 41. April 1896 an den Vorstand eingereicht sein.
Für Entwürfe'zum Neubau eines’ Rathhauses in Duisburg ist
ein allgemeiner Wettbewerb ausgeschrieben worden. Die Bausumme
beträgt 500.000 Mark, der erste Preis 7000, der zweite 5000, der
dritte 3000 Mark. Preisrichter sind ausser dem Oberbürgermeister
Lehr, die Herren: Geheimer Regierungsratb Professor Zxde in Berlin,
Professor X. Thiersch in München; Stadtbaurath S/@%66e% in Köln und
Stadtbaurath Oxederfeldt in Duisburg. Die Entwürfe sind bis zum
13. April 1896 an das Oberbürgermeisteramt in Duisburg einzusenden,
die Wettbewerbs-Unterlagen vom ‚dortigen Stadtbauamte kostenfrei
zu beziehen.
Wettbewerb für den Entwurf eines Jungvieh-Stallgebäudes,
Die „Deutsche Landwirthschafts-Gesellschaft“ in Berlin, SW., Koch-
strasse 73, schreibt einen Wettbewerb zur Erlangung geeigneter Pläne
für Jungviehstallungen aus. Einsendungstermin 1. Februar 1896. Preise
400, 300 und 200 Mark, und ausserdem werden geeignete Entwürfe
um 150 Mark angekauft. Die Bauprogramme sind durch die
schreibende Gesellschaft kosten- und portofrei zu beziehen,
aus-
Rathhaus in Steglitz. Die Gemeindevertretung von Steglitz hat
für Entwürfe zum Bau eines Rathhauses, dessen Kosten sich auf etwa
250.000 Mark belaufen sollen, ‚drei Preise von 1500, 1000 und 500 Mk.
auszusetzen beschlossen, Ausserdem sind 1000 Mark zum etwairen
Ankauf weiterer Entwürfe bewilligt. Ein Ausschuss ist eingesetzt Ar
Vorberathung des auszuschreibenden Wettbewerbes.
Neubau eines Rathhauses in Hannover, Concurrenz unter den
deutschen und österreichischen Architekten zur Erlangung von Plänen.
I. Preis 12.000 Mk., II. Preis 8000 Mk., zwei MI. Preise je 5000. Mk.,
zwei IV. Preise je 3000 Mk. Bedingungen und Pläne können
gegen kostenfreie Einsendung von 5 Mk. von der Registratur des
Magistrats, Friedrichstrasse 17, bezogen werden. Einreichungstermin
15. April 1896, 3 Uhr.
schlägen zum Bau eines neuen einstöckigen Sparcassagebäudes in