Full text: Neubauten und Concurrenzen in Österreich und Ungarn : Organ für d. Hochbaufach u. seine Interessenten, II. Band (1896)

  
  
Neubauten und Concurrenzen in Oesterreich und Ungarn. 
Seite 7. 
  
Entschiedene Wettbewerbe. 
Wettbewerb für ein Nordböhmisches Gewerbemuseum in 
Reichenberg. Am 20. November d, J. hat die Jury in Wien über die 
i ei 29 Concurrenzarbeiten ihr Urtheil abgegeben. Leider 
waren fast sämmtliche Projecte, da sie die festgesetzten Kosten offenbar 
überschritten, dem Bauprogramm gemäss von der Prämiirung im 
Voraus ausgeschlossen, und da auch die vier in dieser Beziehung 
nicht zu‘ beanständenden Arbeiten (mit dem Motto: „Kunstgewerbe“ 
[gedruckt], „Kunst und Gewerbe“, „Signalscheibe“ und „Austria“) 
der engeren Prüfung namentlich in künstlerischer Hinsicht nicht 
Stand hielten, beschloss die Jury, von einer Preisvertheilung 
überhaupt abzusehen. Dagegen empfahlen die Preisrichter, den 
vollen. zur Preisvertheilung bestimmten Betrag von 10.000. Kronen 
zum Ankauf von solchen Entwürfen zu verwenden, die den grössten 
künstlerischen Werth besitzen und mit gewissen Modificationen bei 
hten 
  
e re 
  
bei 
      
  
der endgiltigen Abfassung des Bauplanes zu Grunde gelegt werden 
könnten, In erster Linie wurde beantragt, die Arbeit mit dem Motto: 
   
  
  
  
  
  
mit Blumenvase“ um 3000 Kronen anzu- 
ct mit dem Motto „Stella“ um den gleichen 
stelle 
  
   
Betrag. ronen soll der Entwurf mit dem Motto „Semper 
aliquid haeret“ käuflich erworben werden, schliesslich zum Preise 
von je 4000 Kronen die Concurrenzarbeiten mit den Kennworten 
„Viribus unitis“ und „Kunst und Gewerbe“, Die Curatorium- 
sitzung des Nordböhmischen Gewerbemuseums in Reichenberg vom 
29. November hat nach Einsichtnahme in sämmtliche vorliegende 
Pläne, die in der nächsten Zeit in Reichenberg zur öffentlichen Aus- 
g gelangen werden, der Entscheidung der Juroren beigestimmt 
dieselben zum Beschlusse erhoben, Ausserdem hat das Curatorium 
Project mit ‚dem Motto „Ars ßZatrum nobis exemplum“ um 
g von 1000 Kronen angekauft, Die sechs vom Curatorium 
ten Pläne haben folgende Verfasser: Architekt und Professor 
Ohmann in Prag („Tuchmacherstele mit Blumenvase“); 
Architekt Yosef M. Olbrich in Wien („Stella“); Architekt Robert 
h in Wien („Semper aliquid haeret“); Architekten Kuder und 
in Strassburg i E. („Virus unitis ); Architekt ZmzZ Hagberg 
(„Kunst und Gewerbe“) und Professor Robert Stübchen- 
      
   
    
    
  
    
  
Kirchner in Gablonz a. d. N. („Ars ßatrum nobis exemplum*“). Das 
Curatorium hat bereits mit dem Herrn Prof. Ohmann, der in diesen 
Tagen nach Reichenberg kam, wegen Bearbeitung seines Projectes 
Fühlung genommen. Gleich nachdem diese Concurrenzarbeit, die 
bereits dem böhmischen Landesausschusse vorgelegt werden musste, 
zurückkommen wird, kann die öffentliche Ausstellung sämmtlicher 
eingelaufener Preisarbeiten in Reichenberg eröffnet werden. 
Concurrenzpläne für ein Comitats-Miethhaus in Steinamanger. 
Zufolge des Concurses für ‚die Beschaffung der geeigneten Pläne 
eines neuen Comitats-Miethhauses in Steinamanger, dessen Baukosten 
auf 135.000 fl. veranschlagt sind, liefen 8 Concurrenzwerke ein. 
Den ersten Preis von 800 Kronen erhielt das Werk des Bupester 
Architekten Julius Sändy mit dem Motto „Közepkor“; der zweite 
Preis von 500 Kronen wurde dem Wetke: „Der aspera ad astra“ 
zugesprochen. 
Das Preisgericht zur Prüfung des eingegangenen 42 Entwürfe 
für den Neubau eines Provinzialmuseums zu Hannover, hat be- 
schlossen, folgende Preise zuzuerkenen: den ersten Preis von 6000 Mk. 
dem Entwurfe Nr, 7 mit dem Motto: „Dixi“, den zweiten Preis von 
4000 Mk, dem Entwurfe Nr. 25 mit dem Motto: „Leibnitz“, zwei dritte 
Preise von je 2000 Mk. den Entwürfen Nr. 2 mit dem Motto: „Am 
Stadtpark“ und Nr. 39 mit dem Motto: „Besten Gruss“ Als Verfasser 
der vorgenannten Entwürfe ergaben. sich bei Eröffnung der ver- 
schlossenen Umschläge für: Nr.7 Herr Professor 4. Stier in Hannover; 
Nr. 25. Herr Architekt A. Schulz, Inhaber der Firma Schulz und 
Schlichting zu Berlin, Nr. 2. Herr Architekt Heine in Hannover. 
Nr, 39, die Herren Architekten Anger und Aust in Dresden und 
Leipzig. Ferner wurden zum Ankauf für je 1000 Mk. einstimmig 
empfohlen die Entwürfe: Baurath Uxger zu Hannover, Architekt 
Hagberg zu Berlin und Architekt Börgenann zu Hannover. 
  
Der ganzen Auflage dieses Heftes liegt ein Prospect von 
Baumgärtner’s Buchhandlung in Leipzig über deren hervorragenden 
architektonischen Verlag bei, den wir unseren Lesern 
zu gefälliger 
Beachtung bestens empfehlen. 
  
BAUTECHNISCHE NEUHEITEN UND PATENTE. 
Selbstthätige Abschlussvorrichtung für die Zulauf- 
hähne bei Badewannen von Gebrüder Müller in Berlin. 
— Ist die Wanne so weit 
{> ‚efü ASS Wasser üher. 
© gefüllt, dass Wasser übeır 
| 
   
       
   
läuft, so löst das Gewicht 
des in das Gefäss X über- 
fliessenden Wassers eine 
Sperrvorrichtung aus, wo- 
rauf durch Niederfallen 
der durch die Sperrvor- 
richtung bis dahin hoch- 
gehaltenen Gewichte ee 
die Zulaufhähne 6 &° ge- 
5 
schlossen werden. | 
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Windfahne mit Windfänger für drehbare Kamin- 
ufsä von Ferd. und Theod, “Koch in Schwäb. Hall. 
Die Windfahne besteht aus 
  
einem oder mehreren hinterein- | 
HE Sa | 
ander gesetzten Windfängern W/ 
yon trichter- oder taschenartiger | 
Gestalt. In deren Hohlraum X 
fangen sich sowohl. vom Dreh- 
punkte der Fahne, als: auch seit- 
   
   
  
lich kommende Windstösse, so 
das | durch den Winddruck straff gehalten und 
ein Uel rfen der Fahne gehindert wird. 
tstellbares Dachfenster von Kaspar Hürtgen in 
Lindenthal. Mehrere an einem die Fensterscheibe enthal- 
tenden, frei beweglichen 
und Zzurückklappbaren 
  
  
  
   
    
Deckrahmen aufge- 
hängte, dachförmig ve- 
staltete Rahmen 
CCC sind derart 
angeordnet, dass 
beim Oeffnen des 
Fensters 
zwischen den ein- 
zelnen Rahmen 
jalousieartige 
Zwischenräume 
gebildet ‚werden, 
/ 
U 
   
  
  
vermittelst welcher eine Lüftung des Dachraumes auch 
bei Regen- und Schneewetter vörgenommen werden kann, 
ohne dass Regen oder Schnee in 
den Dachraum gelangen. 
Jalousieartiger Verschluss für 
Fenster und Thüren von Franz 
Ulrich im Wien. Der jalousieartige 
Verschluss für Fenster und Thüren 
besteht aus einem festen @ und 
einem gegenüber diesem beweg- 
lichen Rahmen 6, zwischen welchen 
die Jalousien beweglich sind. Diese 
können dadurch festgeklemmt wer- 
den, dass der bewegliche, in schiefen 
Schlitzen d geführte und an der 
Längsinnenseite verzahnte Rahmen 6 
durch eine in ihm gelagerte Stell- 
Schraube e. an den festen, gleich- 
falls mit einer Verzahnung. der 
inneren Längsseite versehenen Rah- 
men herangezogen wird, wobei die 
Jalousieplatten zwischen den beiden 
Verzahnungen in jeder Lage fest- 
gelegt werden. 
  
  
  
Durch Oeffnen der Abortthür bethätigte Spül- 
vorrichtung mit abgemessenen Flüssigkeitsmengen 
von Ewminio Andreoni in Novara. Die Spülvorrichtung 
besitzt einen oben an der Thür angebrachten, nur 
Gelenkarm U, 'der 
gegen einen der unten an einer Kreisscheibe an- 
nach einer Seite umlegbaren 
gebrachten Arme stösst und somit die Scheibe S 
dreht. Hiebei wird durch keilartige Aufsatzstücke 7 
auf dieser Scheibe die Ventilstange gehoben, ‘das 
Ventil: 7! 
Nach 
stückes unter der Ventilstange sinkt letztere nieder, 
obere geöffnet und das untere P ge- 
schlossen, dem Vorbeigehen des Aufsatz- 
schliesst das obere. Ventil und öffnet das untere, 
derart, dass durch wechselseitiges Schliessen und 
Oeffnen der Ventile P und P! der Abfluss einer 
Wassermenge in den Behälter 2, 
beziehungsweise in den Abort erreicht wird. 
abgemessenen 
  
  
  
 
	        

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