Full text: Neubauten und Concurrenzen in Österreich und Ungarn : Organ für d. Hochbaufach u. seine Interessenten, II. Band (1896)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
ite 5 currenzen in 
Seite 58. Neubauten und Con enz 
u 
    
  
  
  
  
  
  
     
   
   
k ist im ersten Studienjahre 
Gegenstand und hat die Aufgabe, die 
ag einer Reihe anderer Fächer 
graphischen Rechnen werden unter 
etzung und Zerlegung der Kräfte 
ie einschlägigen Auf- 
Die graphische Stati 
stundenreichste 
Behandlur d 
der 
Grundlage für die 
zu bilden. Neben dem 
Anderem die Zusammens 
in der Ebene und im Raume und d 
gaben der Elasticitäts- und Festigkeitslehre behandelt. 
Das Schwergewicht, welches auf graphische Behand- 
lung der mechanischen Probleme ‚gelegt wird, zeigt dem 
Anfänger, dass es sich in der technischen Praxis fast nıe 
um einen grösseren Genauigkeitsgrad handelt, als ihn diese 
Methode liefern kann. Diese Erkenntniss bewahrt ihn vor 
d 
1 
) 
allzu grosser Aengstlichkeit. Während der Uebungs- 
stunden werden die Studirenden nicht.bloss zum Zeichnen, 
auch zur mündlichen Darlegung ihrer gewonnenen | , 
verhalten, ein Vorgang, der auch ın 
statt hat und sehr geeignet ist, 
d zu klären, anderer- 
Verbindung mit dem 
sondern 
Anschauungen 
anderen Lehrfächern 
einerseits das Wissen zu festigen un 
seits den Schüler in eine nähere 
Lehrenden zu bringen. An unseren technischen Hoch- 
schulen mit ihrer zwischen Katheder und Schulbank 
oAhnenden Kluft fehlt hiezu fast jede Gelegenheit, ebenso 
5 . 
auch zur Entwicklung der doch jedem Techniker noth- 
wendigen Redegewandtheit. 
Nachdem der Eintretende bereits erhe 
nisse in darstellender Geometrie besitzt, 
mehr bloss deren Anwendung, insbesondere 
Perspective und Steinschnitt, gelehrt. 
Die höhere Geodäsie wird in theilweiser Verbin- 
dung mit -sphärischer Astronomie vorgetragen; der Lehr- 
stoff erstreckt sich auf das Erdellipsoid, die Messung der 
geographischen Länge und Breite, auf Triangulation und 
zugehörige Höhenmessung, Fehlertheorie und Karto- 
graphie. Fürs erste wirkt es sehr überraschend, dass 
dieser Gegenstand, welcher gleichfalls mit Uebungen ver- 
bunden ist, im ersten Jahrgange behandelt wird, während 
niedere Geodäsie erst im zweiten, beziehungsweise dritten 
Lehrjahre folgt. Gewisse Gründe mögen diese umgekehrte 
Anordnung, welche vom Allgemeineren und Theoretischeren 
zum Besonderen und mit der Praxis näher Verknüpften 
führt, immerhin. pädagogisch rechtfertigen. 
Die angewandte Chemie beschäftigt sich mit 
Luft und Wasser, insbesondere auch in hygienischer Be- 
ziehung. Die natürlichen und künstlichen Brennstoffe, die 
Theorie der Verbrennung, Leuchtgas und Wassergas, 
Explosivstoffe, die Baumaterialien, insbesondere Thon, 
Kalke, Eisen und Stahl, sowie die Mittel. zum Schutze 
des Holzes (Anstriche, Imprägnirungen) werden in ihren 
chemischen Beziehungen besprochen. Im Laboratorium 
werden qualitative und quantitative Analysen, betreffend 
der erwähnten, für den Techniker wichtigen Stoffe durch- 
geführt. 
In der technischen Geologie 
Rückblicke auf das theoretisch Erlernte die Beziehungen 
zur Technik, also namentlich das Vorkommen der 
mineralischen Baumaterialien und deren Verwendung er- 
örtert. Die specielle Geologie Italiens und insbesondere 
der ehemaligen Emilia findet besondere Berücksichtigung. 
Das unter dem Titel Baumechanik angeführte 
Fach schliesst auch den theoretischen Brückenbau zum 
Theil in sich und ist. dasjenige, welchem die grösste An- 
zahl von Zeichenstunden zugewiesen ist, welche auch 
zur Verfassung von Projecten benützt werden. 
Die technische Physik umfasst vornehmlich die 
Lehre vom Potential, die mechanische Wärmetheorie und 
( 
bliche. Kennt- 
wird nun- 
bezüglich 
werden nach einem 
deren Anwendung; die Wärmetransmission, die Ver- 
brennungslehre, die Heizung und Ventilation in ihren 
physikalischen Beziehungen, die Theorie der Gase und 
Dämpfe, sowie die Elektricität und deren praktische Ver- 
werthung. 
. Architektur wird in. zwei Cursen in gleichem 
Umfange für die Hörer des Ingenieur- und Architektur- 
faches vorgetragen. In dem ersten Theile behandeln die 
Vorlesungen architektonische. Aesthetik, _ kritische und 
vergleichende Architekturgeschichte, die Ausgestaltung 
    
tung, 
fördern. und befruchten 
Stadt, in der unter Anderem 
InIgINE wir 
Pepoli, die 
»rivaten und öffentlichen Ge 
Zweckbestimmungen 
jectirt werden von jedem Stu 
ein öffentliches Gebäuc 
des Hochbaues, näml 
structiver und hygienisch 
und Erleuchtung, ebenso w 
hiebei ‚in Beziehung auf il 
   
  
Oesterreich und Ungarn. Nr 
  
  
sowie deren Erhal- 
die Einzelnheiten 
Naturaufnahmen 
das Studium. Hiezu bietet die 
Vignola und Andrea For- 
S° pPetronio, der Palazzo 
Zeugniss von der Blüthe 
eine prächtige Gelegenheit. 
t sich. mit den modernen 
verschiedensten 
Pro- 
| 
nd. Ausschmückung der Gebäude, 
während in den Zeichenstunden 
er verschiedenen Style erfasst werden. 
kten, wo die Kirche 
Loggia dei Meranti 
er Gothik in Italien ablegen, 
Der zweite Theil beschäftig 
bäuden der 
und mit. der Bauausführung. 
lirenden ein Wohnhaus un( 
de. 
die in der ange- 
Einzelheiten 
in 
Die Baustoffkunde schliesst an 
vandten Chemie erworbenen Kenntnisse an; 
ich Fundirung, Mauerwerk 
jer Hinsicht, Heizung, Ventilation 
je innere Ausstattung, werden 
ıre praktische Ausführung er- 
CON 
örtert: 
Im IL. Studienjahre des künftigen Ingenieurs dränge 
sich technische Hauptfächer in unheimlicher, schier nic 
zu bewältigender Fülle. 
Brücken- und Wasserbau ist 
enstande vereinigt; “in ersterem werden : nebst den 
jenen Brückensystemen in Stein, Holz, beziehungs- 
auch die eisernen Pfeiler, sowie deren Fu 
der Wasserbau bezieht sich a 
Canalisation und maritin 
fasst auch d 
ht 
zu einem Lehr 
f 
ge 
verschie 
weise Eisen, 
dirung durchgearbeitet; 
auf Wasserleitung, städtische 
Constructionen: Der Eisenbahnbau 
Tunnelbau. in sich, 
Maschinenwesen 
reger 
5 
wird in dem in unmittelbaı 
zeit des B: 
  
  
Beziehung mit der ausübenden Thätigl 
nieurs «stehenden Umfange vorgetragen und behan( 
;fkessel mit deren Zugehör; Damp 
unter Anderem: Dam] 
Druckluftmotoren; k] 
Gas-, hydraulische und 
leitungen; Ventilatoren und 
Die Vorträge über Landwirthscl 
knappen Ueberblick über Ackerbau, landwirthschaft! 
Bauten; Culturtechnik, sowie Meteorologie und Kl! 
tologie; die Verwaltung von Gütern und deren Schät 
wird besprochen. 
Das für den Techniker Wichtigste aus 
Rechtsgebieten, namentlich die. Lehre von den Servit 
und der Expropriation, wird in den juridischen 
lesungen mitgetheilt. Eine angenehm berührende 
scheinung ist die verhältnissmässig geringe Anzah 
den. Vorlesungen gewidmeten Stunden, insbesonder 
dem IT. und IH: Jahrgange der Architekturabtheiluı 
Druck 
1 Wasserhebvorrichtungen 
ıaft geben. e!! 
1 
den wW 
WO 
hiefür nicht mehr als 10—13 Wochenstunden ang tzt 
sind und das Hauptfach »Architektur«, in welchen ch 
Keiner durch Vorträge tüchtig geworden ist, fast ım 
Zeichentische gelehrt wird. Dünne Collegienhefte ren 
den Studirenden zu Büchern, an denen wahrhaft N 
Mangel ist. An unseren technischen Hochschule: es 
freilich auch solche Professoren, die, nach ihre SS 
fürs Nachschreiben berechneten Vorträgen zu Ur len, 
vergessen zu haben scheinen, dass die Buchdruc] unst 
bereits erfunden ist. 
Aus dem ‚weiteren Inhalte des Jahrbuch zu 
entnehmen, dass das Streben vorlag, das Studi urch 
zahlreiche und  verhältnissmässig weit sich eı nde 
Excursionen, beispielsweise nach Wien und pest, 
fruchtbringender zu machen. 
Der Zweck der Anstalt, nämlich die D nırung 
ihrer Hörer, ist fast ausnahmslos erreicht worde! 
] Die Einrichtung dieser technischen H: hulen, 
die im Lande selbst als der Vervollkommnun hig ’er= 
achtet werden, was auch daraus hervorgeht . ss dem 
Vernehmen nach an eine Reorganisation ht wird, 
reizt. zu einem Vergleiche mit den heimischeı tituten; 
der aber dem Leser selbst überlassen bleibeı «, Die 
wichtige Frage, ob durch den geschilderten |] rplan die 
deutlich durchschimmernde Absicht, den aus r Schule 
Hervorgegangenen den UVUebertritt in di übende
	        

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