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Neubauten und
Concurrenzen,
Gedanken Anderer denken, und
verwerfe man den leicht erzielten
Ausdruck oberflächlich
rischer Erscheinung. Stofferkennt-
niss ist Stilerkenntniss! Geselle
man mit einem Wort der Kunst
das: Handwerk,
die Kunst, dann
Reihen jener bald. dünn werden,
male-
dem Handwerk
werden die
die, um den Ernst des Lebens
zu meiden, sich die »heitere«
Kunst als Steckenpferd wählen.
Wenn etwas ernst ist, so ist es
gerade die Kunst, mag sie auch
im fertigen Ausdruck heiter er-
scheinen.«
Verwendung von Terracotta
im Hochbau in den Vereinigten
Staaten von Nordamerika. (Mit
5 Figuren.) Die Terracotta spielt
in der Architektur der grossen
nordamerikanischen Städte eine
bedeutende Rolle. Bei vielen der
grôssten Gebäude werden alle
architektonischen Gliederungen,
sowohl im Innern wie an den
Facaden, ja selbst die ganzen
Facaden aus Terracotta her-
gestellt... Infolge der vielfachen
Verwendung ist die Herstellung
dieses Kunststeines eine meister-
hafte und seine Verwendung
technisch ebenso praktisch als
häufig künstlerisch befriedigend.
Die Gründe, weshalb der ameri-
kanische. Architekt zu diesem
Surrogat greift, sind verschiedene.
Vor Allem ist der bearbeitete
natürliche Stein und jede Bild-
hauerarbeit dort riesig theuer,
da die Lóhne zu solcher Arbeit
Fig. 5. Sáule aus Terracotta.
geeigneter Professionisten. enorm hohe sind. Weiters
handelt es sich dem scharf rechnenden Architekten um
möglichst rasche Fertigstellung des Baues, wobei die
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Steinmetzarbeit, respective die Steinlieferung, wohl bei-
nahe stets nicht rechtzeitig nachkommen könnte.‘ Ein
Hauptgrund ist auch der, dass die hohl verwendeten
Terracottaglieder ungemein leicht sind; Steingliedern
gegenüber und bei den vielstöckigen Gebäuden, welche
Ausgeschriebene Wettbewerbe.
Wettbewerb zur Erlangung eines Modelles ,Huldigung an
den Kaiser" in Wien. Die k, k, Kunsterzgiesserei, resp. die
Filiale der Berndorfer Metallwaarenfabrik Arthur Krupp, schreibt eine
Concurrenz aus für die Lieferung eines Modelles, welches die Hul-
digung an den Kaiser anlässlich des Regierungsjubiläums darstellen
soll. Bezüglich der Auffassung des Themas ist den Concurrenten
vollständig freie Wahl gelassen. Die Bedingungen für die Concurrenz
sind folgende: Das Modell soll die Höhe von 40 cm nicht übersteigen,
(Thonmodelle sind ausgeschlossen.) Als Eingabetermin ist der 1. Fe-
bruar 1898 festgesetzt, und die Modelle sind bis Abends 6 Uhr in
der k. k. Kunsterzgiesserei, Wien, IV, Bezirk, Gusshausstrasse Nr, 25
abzuliefern. Jedem Modell ist ein versiegeltes Couvert beizulegen,
welches Namen und Adresse des Kiinstlers enthält. Die k. k, Kunst-
erzgiesserei garantirt, dass sie die von der Jury als beste und
bezeichnete Arbeit acceptirt und um den Preis von 1000 fl, von dem
Concurrenten erwirbt. Eventuelle Aenderungen des Modelles sind
von dem Künstler selbst vorzunehmen,
; Die zweitbeste Arbeit erhält einen Preis von 200 fi
drittbeste einen Preis von 100 fl. Als Juroren werden fungiren die
Herren: C. Zwumóusch, k. k. Professor, A. Scharf, Director der
k. k, Graveurakademie, und Arthur Krupp.
als geeignet
., die
auf dem stählernen Skelette ruhen, spielt eine namhafte
Gewichtsersparniss eine grosse Rolle. Die Terracotta ist
überaus haltbar, haltbarer als weicher Stein, und sie lässt
jede beliebige Farbennuance zu. Wir bringen in lIllustra-
tionen Beispiele für die verschiedene Anwendung von
Terracotta zu den wichtigsten architektonischen Gliede-
rungen der Facade, welche dem Central Bank Building
in New-York entnommen sind.
Das neue Mánnerasyl des Berliner Asylvereines
für Obdachlose in der Wiesenstrasse 55—59 zu Berlin.
Architekt Georg Tôbelmann. Die neue Schôpfung des
Berliner Vereines für Obdachlose, welcher auch das
Frauenasyl in der Fusilierstrasse begründete und dessen
Anregung die Errichtung des grossen städtischen Asyles
in der Fróbelstrasse zu verdanken ist, welches 3000
Männern und Frauen Obdach zu bieten vermag, ist
einem Gelände im Norden der Stadt, an der Ringbah:
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zwischen den Stationen Wedding und Gesundbrunnet a
errichtet und im December v. J. der Benützung über-
geben worden. Dasselbe kann 700 Personen Unterkunft
gewähren. Das Gebäude, welches einen Flächenraum voi
rund 4500 zz* bedeckt, besitzt eine 25 72 lange, 12 7
breite Sammelhalle mit 400 Sitzplätzen, durch hohe
Seitenlicht erhellt, im Winter geheizt und ventilirt,
welcher die Besucher nach ihren Wünschen in Gruppe
etheilt werden. Diejenigen, welche zu baden wünsche
gelangen in Gruppen von 80 Mann in den Ankleideraun
und von dort in den 275 m* grossen Badesaal, welche:
20 Wannen- und 60 Brausebäder enthält. Während
Bades erfolgt die Desinfection der. Kleider, die an cine:
Schalter wieder in Empfang zu nehmen sind. Die nicl
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badenden Besucher werden in Gruppen von 60 Kopfe:
in den Waschraum eingelassen. Vom Bade- und Wascl
raum gelangen die Asylisten, an einem Aufnahmeschalte
vorbei, in die 5 zz breite, 50 zz lange Speisehalle, die m
Tischen und Bänken für' je 300 Personen versehen ist
Diese liegt in der Lángsaxe des Gebàudes; an der Hinte
facade sind derselben die Abortanlagen vorgelagert
beiden Seiten derselben befinden. sich 14 Schlafsále
je 50 Betten. Alle diese Räume, sowie die Wirthschafts
raume, Maschinenanlagen etc. sind nur
(Sheddbauten), lediglich das Verwaltungsgebáüude hat ausse:
dem Erdgeschosse noch zwei Obergeschosse und einen
Dachboden. Sämmtliche Räume sind mit Dampf geheizt.
künstlich ventilirt, elektrisch beleuchtet und fast alle m
Ausliufen der Trinkwasserleitung versehen. Die Dacl
constructionen sind von Eisen, die Fussbóden Terrazz
die Wände mit geglättetem Cementputz versehen. 1
Gesammtkosten des Asyls betrugen rund 730.000 M
wovon 465.000 Mark auf die Baukosten entfallen. D
Kosten wurden lediglich aus milden Beitrigen besti
und ist das Gleiche auch bei den jährlichen Unterhalt
kosten von 50.000 Mark der Fall. („Deutsche
eingeschossic
Bauz
Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für ein Sta
in Kisujszälläs, Die Stadt Kisujszállás beschloss den Bau «
stockhohen Rathhauses und schreibt zur Gewinnung von
Plänen sammt Kostenvoranschlägen einen Wettbewerb aus. Di
des Baustils ist dem Concurrenten anheimgestellt. Die Ba
dürfen 120.000 fl. nicht übersteigen. Die Grundris e, I
Querschnitte sind. im Massstabe 4:200 zu verfassen. 1
1200 Kronen, zweiter Preis 800 Kronen und dritter Preis 400 1
Die mit Mottobriefen versehenen Concurrenzwerke sind bis 1 et 1
1898, Mittags 19 Uhr, beim Bürgermeisteramte
zureichen, wührend der Situationsplan, Bauprogramm un ze
Behelfe des „Ungarischen Ingenieur- in
tektenvereines« in Budapest bezogen werden können
in Kisu
vom Secretariate
. Der Wiener Schützenverein hat zum Zwecke der Erla ing
eines künstlerisch ausgeführten Placates die Ausschreibung ei: n=
currenz für alle im In- und Auslande lebenden österrei } en
Künstler ausgeschrieben, Es sind zwei Preise festgesetzt, « rete
mit 450, der zweite mit 150 Kronen. Die Entwiirfe sind ohne ? s
nennung mit einem Kennworte zu versehen, und ist
Kennwort bezeichnetes,
den Namen und
ein mit 'sen
geschlossenes Couvert
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enthält, Als ren
die des Verfassers