Full text: Neubauten und Concurrenzen in Österreich und Ungarn : Organ für d. Hochbaufach u. seine Interessenten, III. Band (1897)

  
   
  
   
  
A 
je 
1 
N 
4 
1 
  
  
Nr. 44 Neubauten und 
Concurrenzen. Seite 83, 
  
  
welche in Blócke' von entsprechender Form und Grósse 
gepresst wird. Diesem neuen Pflaster werden insbeson- 
dere Reinlichkeit, Geriuschlosigkeit und sehr geringe 
Herstellungskosten nachgerühmt. Ebenso soll das neue 
Pflaster jedes Ausgleiten sowohl im trockenen wie im 
nassen Zustande verhindern. Da es Feuchtigkeit nicht 
aufsaugt, so bleibt es auch geruchlos. Die fertigen Blócke 
werden in. Steinkohlentheer getaucht und auf 15cm 
starker Betonschicht verlegt. 
Auch Gummipflaster wird zur Zeit versuchsweise 
zur Ausführung gebracht. Das von Z. Busse in Lindau 
undene Pflaster soll in Hannover bei' der Goethe- 
ke auf etwa 1000 °* Fläche bereits versucht sein 
sich so gut bewährt haben, dass noch 1500»? 
gewöhnlichen, Fahrweges in der Stadt damit belegt 
n. Weitere Versuche sollen in Berlin (àm Lützow- 
ufer) und in Hamburg angestellt sein. Das neue Pflaster 
fest wie Granit, dabei elastisch wie Kautschuk und 
pfindlich gegen Temperatureinflüsse sein. Es soll 
geráuschlos.und-.dabei nicht. so schlüpfrig wie Asphalt, 
aber haltbarer sein als dieser. Nach der »Gummizeitung« 
soll nur der Kostenpunkt einer allgemeineren Anwen- 
im Wege stehen. (Nach Uhland’s. Techn. Rdsch.) 
Ueber Blitzableiter. Im Anschluss an einen im 
burger Architekten- und Ingenieurverein gehaltenen 
über die Einrichtung von Blitzableitern. theilte 
r Dr. Voller mit, dass neueren Beobachtungen 
der durch einen Blitzableiter geschützte Kegel in 
  
  
  
  
    
  
  
   
   
  
) 
| 
| 
| 
der Grundfläche einen. Halbmesser gleich der. doppelten 
Hóhe der Blitzableiterspitze habe. Doch sei dies nur eine 
praktische Regel, welche keine Giltigkeit mehr habe, wenn 
die Spitze sehr hoch, beispielsweise an einem Schornstein 
oder auf einer Thurmspitze angebracht sei. Da die Be- 
schaffenheit der zu schützenden Gebäudetheile dabei eine 
wichtige Rolle spiele, so lasse sich theoretiseh hierüber 
nichts feststellen. Die Beschaffenheit der Blitzableiterspitze 
sei nicht von. grosser Bedeutung, da für einen durch eine 
feine Spitze erleichterten allmáligen, Ausgleich der elek- 
trischen Spannung, meist infolge des rapiden Anwachsens 
der Spannung in einer sich nühernden Wolke, keine Zeit 
sei. Der englische Physiker Professor Lodge habe dies 
näher dargelegt. Einen sehr wesentlichen Blitzschutz bieten 
die oberirdisch geführten Telephonnetze, denn erfahrüngs- 
mássig kämen in Städten mit ausgedehntem Telephonnetz 
zündende Blitzschläge kaum noch vor, wie es auch fast 
unmóglich sei, den Funken einer. elektrischen Entladung 
durch ein gut abgeleitetes Drahtnetz hindurch zu schicken. 
In Bezug auf den Anschluss der Metallmassen der 
Häuser an die Blitzableiter hält Professor Voller es im 
Allgemeinen für ausreichend, wenn dies bei senkrecht 
durch das Haus führenden Metallmassen (Gas- und Wasser- 
leitungen, eisernen Treppen etc.) geschehe. Wagerechte 
Balkendecken anzuschliessen, erscheine nur. dann zweck- 
müssig, wenn dieselben einen grossen Umfang haben und 
dementsprechend ein genügend grosses Feld zur Erregung 
elektrischer Spannung. darbieten. D. Batg. 
WETTBEWERBS-NACHRICHTEN. 
Ausgeschriebene Wettbewerbe. 
Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für die zur öffent- 
ichen Strassenbeleuchtung Wiens erforderlichen Laternen, Candelaber 
und Wandstützen, Die Gemeinde Wien bringt einen allgemeinen 
Wettbewerb für nachstehende Objecte für die Strassenbeleuchtung 
mittelst Gasglühlicht zur Ausschreibung: 
1. Candelaber sammt Laternen für eine, zwei oder drei Flammen 
und für mehrarmige Candelaber mit Laternen für je eine, Flamme, 
beide Kategorien von Objecten in reicher Ausstattung zur Be- 
leuchtung von Strassen und Plätzen, welche eine grôssere Breite als 
16 2 haben und in besonders frequentirten Stadttheilen sich befinden; 
2. Candelaber sammt Laternen für eine, zwei und drei Flammen 
in weniger reicher Ausstattung, gleichfalls für Strassen und 
Plätze von mehr als 16 m Breite: 
3. Candelaber und Wandstützen sammt einflammigen Laternen 
her Ausstattung zur Beleuchtung von‘ Strassen in der Breite 
m oder weniger; 
Candelaber sammt einflammiger Laterne in der Hôhe von 
r Beleuchtung von Gartenanlagen und Alleen: 
Druckregulatoren ; 
Anzündevorrichtungen, 
Die einzubringenden Entwürfe müssen bis zum 90. November 
19 Uhr Mitta an die.Commission zur Erbauung städtischer 
thhaus, Präsidialbureau (Zimmer. des administrativen 
sein, worüber dem Ueberbringer eine amtliche 
jt wird: auf später 'einlangende Entwürfe wird 
ht genommen. 
werden folgende Preise festgesetzt: 1. Für die sub 1 bis 
genannten Gegenstände: 4. Preis 9000 Kronen, 9. Preis 1500 
onen, 3. Preis 800 Kronen, 29. Für die Druckregulatoren ein Preis 
von 500 Kronen, 3. Für die Anzündevorrichtungen ein Preis von 200 
onen. Die vollstindige Preisausschreibung ist in der stáüdtischen 
casse, I, Rathbaus, Wien, gegen Erlag von 50 kr. zu erhalten. 
Wettbewerb zur Erlangung von Plünen für den Neubau einer 
erbewahranstalt in Troppau. Behufs Erlangung geeigneter Pláne 
en Neubau einer Kinderbewahranstalt in Troppau wird von dem 
1en-Wohlthätigkeitsverein für Troppau ein óffent- 
Wettbewerb ausgeschrieben. Die Pläne sind bis 34. Decem- 
} an den genannten Verein, mit einem Kennworte versehen, 
einzusenden. Für die besten Arbeiten sind zwei Preise von 200 und 
100 nen. ausgesetzt. Die preisgekrönten Entwürfe gehen in das 
ausschliessliche Eigenthum des Vereines über. . Zur Vorlage werden 
verlangt: 1. Der Situationsplan im Massstabe von 1 : 1000, in welchen 
ausser dem Gebäude auch die Gartenanlage einzuzeichnen ist. 2. Die 
Grundrisse sämmtlicher Geschosse, die Ansichten und Schnitte im 
Massstabe von 1:900. 3. Der Erläuterungsbericht sammt Angabe der 
Kosten für den Quadratmeter verbauter Fläche, sowie der.Gesammt- 
kosten. Die Unterlagen für den Wettbewerb, bestehend aus. der 
Situationsskizze 41: 1000. und dem Bauprogramme, werden auf Ver- 
langen vom »Frauen-Wohlthitigkeitsverein fiir Troppau« kostenlos 
zugesendet, 
Wettbewerb fiir ein Palacky-Denkmal in Prag. Der Stadtrath 
der, kéniglichen Hauptstadt Prag schreibt auf Grund des Beschlusses 
des Stadtverordnetencollegiums vom 12. Juli 1897 und der speciell 
   
  
   
  
   
    
     
    
   
  
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
    
     
    
   
  
  
| 
  
aufgestellten Bedingungen einen Concurs aus zur Erlangung von Ent- 
würfen für ein würdiges Denkmal des Historiographen Fr. Palacky, 
welches auf dem Palackyplatze in der Prager Neustadt aufgestellt 
werden solL Die Concursbedingungen erliegen zur Einsichtnahme im 
städtischen Bauamte (Altstädter Markthalle, 3. Stock, Rittergasse), wo 
auch Abschriften kostenfrei erhältlich sind. Die Entwürfe, respective 
Modelle, welche nur selbständige Künstler czechoslavischer 
Nationalität ‚einreichen dürfen, sind, mit einem Motto versehen, 
nebst einem Voranschlag für den Bau des Denkmals bis 24, März 
1898 an einer vom Stadtrath vor Ablauf des Concurses erst bekannt- 
zugebenden Stelle einzubringen. 
Von den oberwähnten Bedingungen wollen wir die Art und 
Weise der beschlossenen Preisvertheilung hervorheben, da diese 
in mehrfacher Hinsicht von bedeutendem Interesse ist. Es wird näm- 
lich allen Autoren jener. Concurrenzarbeiten, welche von der Jury 
als, ernste und reife Künstlerarbeiten befunden werden, eine gleich- 
mässige Entschädigung von 300 fl. verbiirgt. Die Concurrenz- 
arbeiten verbleiben Eigenthum der Künstler; es wird jedoch dem 
Stadtrathe das Recht gewahrt, mit den Autoren hinsichtlich deren 
Ankaufes zu. verhandeln. Die bis nun üblichen Preise entfallen; da- 
gegen wird der Stadtrath mit dem Autor der von der Jury in jeder 
Beziehung als vollkommensten befandenen Arbeit behufs der Durch- 
führung des Entwurfes in Verhandlung treten, Im Falle die Ver- 
handlung mit diesem Autor nicht zum Ziele führen sollte, wird ihm 
nebst der Entschädigung‘ von. 300 fl. auch noch der Beitrag von 
1000 fl. zuerkannt, wobei ihm das geistige Eigenthum dieser Arbeit 
gewahrt bleibt, 
Sollte der Autor des Projectes noch nicht hinreichende Beweise 
zur Durchführung einer so umfangreichen Monumentalarbeit an den 
Tag gelegt haben, wird ihm, im Falle es die Jury angezeigt findet, 
vor Allem probeweise gegen Honorar zur persönlichen Ausführung 
ein wichtiger Theil des Monumentes, und zwar in einem solchen 
Massstabe anvertraut, damit hiedurch der Beweis seiner vollkommenen 
künstlerischen Befühigung zur zweckmüssigen Durchführung. der Arbeit 
geliefert werden kann. Die Zuweisung dieser Aufgabe liegt gleichfalls 
der Jury ob. Das Honorar für die Durchführung dieser Probe wird 
ohne Rücksicht auf deren Resultat ausgezahlt. 
Sollte die erste Concurrenz resultatlos verbleiben, wird nach 
Massgabe des Resultates der eingelaufenen Arbeiten entweder eine 
neue, abermals unbeschrünkte, oder eine engere Concurrenz ausge- 
schrieben und zur letzteren nur jene Künstler eingeladen, deren 
Arbeiten bei der ersten Concurrenz an künstlerischem Werthe am 
meisten hervorragten und zur Lósung der Aufgabe mit ihren Ent- 
würfen das Meiste beigetragen haben, 
Die Dimensionen des Monumentes sind derart zu halten, dass 
dasselbe. den Palacky-Platz beherrsche und sich den órtlichen Ver- 
háltnissen. (Statuengruppen auf der Palacky-Brücke) anschmiege. Das 
Monument soll mit einem Aufwande von 200.000 bis 250.000 fl. durch- 
geführt werden und ist aus einem Materiale zu errichten, welches 7 
dem Einflusse der Witterung am meisten widersteht. 
Die Modelle sind im Massstabe 1:40 in Gyps auszuführen, 
und hiebei ist auch die Farbe des Materiales zum Ausdruck zu 
bringen. Die Behelfe, welche den concurrirenden Künstlern ausge- 
11% 
    
   
   
    
   
  
  
  
   
   
   
   
   
    
   
  
  
  
  
      
    
i 
x: 
EN 
2463 
    
    
    
Fo 
   
   
  
E 
PER: 
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
    
   
   
  
  
   
    
    
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
   
  
   
   
   
    
   
   
   
  
  
  
   
   
   
  
  
   
    
  
  
  
   
   
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
   
  
  
   
    
  
   
   
  
   
   
  
  
   
  
   
  
  
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.