Full text: Architektonische Monatshefte, VI. Band (1900)

  
gänge können noch eine Vermehrung erfahren. Der 
Bühnentract umfasst Keller, Parterre und drei Stockwerke 
von je 3m lichter Höhe. Bühne und Hinterbühne ent- 
sprechen in ihren Abmessungen den Anforderungen des 
Programms. Die Erstere besitzt noch einen Nothausgang 
auf eine Terrasse, welche dem Stadtpark gegenüber an- 
geordnet wurde. Der erste Rang enthält die vorgeschrie- 
bene Anzahl Logen und ist durch zwei dreiarmige Stiegen 
zugänglich gemacht. Die lichte Höhe wurde mit 55 m 
bemessen. 
Der zweite Rang, durch zwei zweiarmige Stiegen 
(vierläufig wie die Logenstiege) erreichbar, hat 174 Sitz- 
plätze und beträchtlich mehr Stehplätze als verlangt wurde. 
Eine Vermehrung der ersteren ist leicht durchführbar. 
Im Innern wurde die bisher fast ausschliesslich 
übliche Rococodecoration vermieden und mit strengeren 
Formen eine monumentalere, aber doch ruhig-heitere 
Raumwirkung angestrebt. Facade und Aussenperspective 
zeigen das Bemühen, den Bau möglichst gruppirt zu ge- 
stalten. Es geschah dies nicht allein aus architektonischen 
Gründen, sondern auch hauptsächlich, um eine eventuelle 
Feuerlösch-Action zu erleichtern und die Localisirung 
eines "Brandes durch die Bauweise selbst zu fördern. 
Loggien und grosse Terrassen sollen in diesem Falle 
dem Publicum leicht erreichbare Zufluchtsstätten bieten 
und sonst an Sommerabenden einen angenehmen Auf- 
enthaltsort in den Pausen bilden. 
Der Gesammteindruck des Theaters ist ein vornehm- 
heiterer zu. nennen. Die Architektur zeigt- höchstens in 
den Detailformen, nicht aber in der Gesammtauffassung 
modernen Charakter. Mit letzterer wurde der Boden der 
Tradition nicht verlassen. 
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Grundrisse zum Börsengebäude, 
  
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NEUE WETTBEWERBE. 
Wettbewerb für den Bau eines. Vereinshauses 
Sängerheim) in Königsberg. i. Pr. Zum Frühjahr 1901 wird der Bau eines 
neuen Vereinshauses beabsichtigt und für die drei besten Pläne resp. Entwürfe Preise 
von 1500, 1000 und 500 Mark ausgesetzt, zugleich der Ankauf anderer eingereichter, 
nicht geeigneter Pläne vorbehalten. Das Preisrichteramt übernehmen die Herren‘: Kgl. 
Intendantur-Baurath Bähcker, Stadtbaurath Mühlbach, Kgl. Regierungs-Baurath Saran, 
Stadtrath Kahle, sämmtliche in Königsberg i. Pr. Die Wettbewerbsunterlagen werden porto- 
frei durch Stadtrath H, Kahle in Königsberg i. P. versandt. Der Einlieferungstermin ist 
  
  
  
  
  
  
  
  
Entwurf für ein Börsengebäude in Budapest. 
BORSE 
(genannt 
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der 1. November 1900 und hat die Einlieferung unter den üblichen 
Bedingungen zu erfolgen, die Pläne sind mit Merkwort zu versehen, 
Adresse mit demselben Merkwort ist in geschlossenem Umschlage 
versiegelt einzusenden. 
Wettbewerb zur Projectirung einer höheren Mäd- 
chen-Erziehungsanstaltin Zara. Die k. k. dalmatinische Statt- 
halterei, als Vertreterin der San Demetrio-Stiftung, schreibt einen 
allgemeinen Wettbewerb unter den Öösterreichisch-ungarischen 
Architekten für eine in Zara zu errichtende höhere Mädchen- 
Erziehungsanstalt aus, Das Programm sammt Beilagen, nämlich: 
Situationsplan im Massstabe 1: 500 mit Höhencoten ünd Terrain- 
profilen nebst fünf photographischen Aufnahmen des Baugrundes 
und Umgebung, werden von der dalmatinischen Statthalterei gegen 
Erlag von K 5.— den Bewerbern mitgetheilt. Der Betrag wird nur 
den Bewerbern zurückerstattet. Die Einlieferung der Entwürfe in 
Mappen hat bis inclusive 30. November 1. J., 7 Uhr Abends, in der 
k. k. dalmatinischen Statthalterei in Zara zu erfolgen. Vorgesehen ist 
ein erster Preis zu K 1000, ein zweiter Preis zu K 600 und ein 
dritter Preis zu K 400. 
Zur Erlangung von Entwürfen für den Neu- 
bau der Murhardschen Bibliothek der Stadt Cassel 
wird ein Öffentlicher Wettbewerb unter den in Deutschland. an- 
sässigen Architekten ausgeschrieben. Als Preise sind ausgesetzt: 
ein erster Preis von 3500 Mark, ein zweiter Preis von 2500. Mark, 
ein dritter Preis von 1500 Mark, ein vierter‘ Preis von 1000 Mark. 
Zum Ankauf zweier weiteren Entwürfe zum Preise von je 750 Mark 
stehen ausserdem noch 1500 Mark zur Verfügung. Das Preisgericht 
besteht aus den Herren: Oberbürgermeister Müller; Vorsitzender, 
Oberbaudirector Professor Dr. Durm in Karlsruhe, Stadtbaurath 
Professor Licht in Leipzig, Geheimer Oberbaurath Thür in Berlin, 
Stadtsyndicus Brunner, Stadtverordneter Architekt Eubell, Stadt- 
  
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(Zu Tafel 75.) 
  
Architekt Josef Hubatsch in Wien, 
verordneter Justizrath Dr. Harnier, Stadtbaurath Höpfner, Stadtbibliothekar 
Dr. Uhlworm. Die Entwürfe sind bis zum 15. Januar 1901, Abends 6 Uhr 
an das Stadtbauamt der Residenzstadt Cassel, Wilhelmshöherplatz Nr. 5, 
einzureichen, von welchem auch die Unterlagen und Bedingungen für den 
Wettbewerb gegen Einsendung von 4 Mark bezogen werden können. Dieser 
Betrag wird nach Einreichung eines Entwurfes oder Rückgabe der unbe- 
nutzten Unterlagen zurückerstattet. 
Zur Erlangung eines Entwurfes für den Bau eines 
Gymnasiums in Myslowitz wird ein Wettbewerb für deutsche 
Architekten eröffnet. Die Unterlagen können vom 
Stadtbauamte zum Preise von Mark 2.50 ent- 
nommen werden. Einlieferungstermin 15. Novem- 
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Die allgemeinen Bedingungen für den Wettbewerb und das Bau- 
programm, aus welchem alles Nähere zu ersehen ist, sind bei 
der Kanzlei des Königlichen” Ministeriums des Innern zu erhalten. 
Zur Erlangung von Entwurfsskizzen für ein 
'Oberlandesgerichts-Gebäude zu Colmar (Ober- 
Elsass) wird ein Wettbewerb unter den deutschen Architekten 
ausgeschrieben. Es werden ausgesetzt: ein erster Preis von 3000 Mark, 
ein zweiter Preis von 1800 Mark, ein dritter Preis von 1200 Mark. 
Das Preisrichteramt haben übernommen: Oberlandesgerichts-Präsi- 
dent Rassiga in Colmar, Professor Ritter Friedrich von Thiersch 
in München, Professor Bluntschli in Zürich, Ministerialrath Beemel- 
mans in Strassburg i. E. und Ministerialrath Stadler in Strass- 
burg i. E. Die Entwürfe sind bis zum 1. November d. J. einzu- 
reichen. Die Bedingungen für das Preisausschreiben können von 
dem Bureau des Ministeriums für Elsass-Lothringen, Abtheilung 
für Justiz und Cultus, Blauwolkengasse 21, in Strassburg i. E., 
unentgeltlich bezogen werden. 
Bismarck-Warte auf den Müggelbergen. Der 
Verein Bismarck-Warte beabsichtigt auf der höchsten Erhebung 
des östlichen Ausläufers der Müggelberge dem Andenken Bismarcks 
eine Warte zu errichten. Dieselbe soll so hoch sein, dass sie von 
ihrer obersten Plattform weiten Ueberblick über die Lande ge- 
währt, eine Einschaltung von Zwischen-Ausblicken der Warte dürfte 
zweckmässig sein. An nationalen Festtagen soll die Warte, wie die 
Bismarck-Säulen der Deutschen Studentenschaft, als Feuersäule 
dienen. Zu diesem Zwecke ist auf der oberen Plattform eine prak- 
tische Vorrichtung zum Abbrennen von Feuermaterial (Holz, Pech, 
Theer oder dergl.) einzurichten. Die in der Warte anzulegende 
Treppe soll in Hinsicht auf die zu erwartende starke Besucher- 
zahl bequem und-sicher sein, auch das Feuermaterial muss ohne 
Schwierigkeiten nach der Verwendungsstelle aufgebracht werden können. 
Das Untergeschoss des Bauwerkes ist so zu gestalten, dass eine spätere 
Verwendung desselben zur Aufstellung von Bildwerken ausführbar ist. Die 
Wahl des Materials wird den Concurrenten überlassen, es soll jedoch auf 
grösstmögliche Wetterbeständigkeit Rücksicht genommen werden. Die Bau- 
kosten dürfen die Summe ‘von: 70.000 Mark nicht überschreiten. Die Ein- 
reichung der Entwürfe geschieht kostenlos. Grundrisse und Schnitte sind 
im Massstab 1 : 100, Ansicht perspektivisch darzustellen. Dem Entwurfe hat 
ein Kostenanschlag beizuliegen. Dem Verfasser desjenigen Entwurfes, 
welcher zur Ausführung gewählt wird, soll ent- 
weder die Ausführung des Baues übertragen oder 
eine Entschädigung von 500 Mark gezahlt werden. 
  
   
  
  
  
     
  
    
   
   
   
  
    
     
   
  
        
  
  
  
    
   
   
  
   
   
    
    
   
ber 1900. An Preisen sollen vertheilt werden: HA ESS Die nicht gewählten Entwürfe werden auf Wunsch 
ein erster Preis von 1200 Mark, ein zweiter Preis Ta ; den Verfassern kostenfrei zurückgesandt. Die 
von 600 Mark, ein dritter Preis von 400 Mark. ® | Sch X Entwürfe sollen bis 1. December 1900 beim Vor- 
Das Preisrichteramt haben übernommen die zn i A si stande zu Händen des Schriftführers Rechts- 
Herren: Dirigent des Progymnasiums Dr. Aust BE se — ' anwalt und Notar Preuss zu Coepenick eingereicht 
in Myslowitz, Königlicher Baurath Blau in Beuthen LA ! | werden. Ein Lageplan und Ansicht des Höhen- 
O.-Schl., Baumeister Dame in Kattowitz, Bürger- ee &1 ) zuges stehen auf Wunsch durch den. Schrift- 
meister Dr. Heuser in Myslowitz, Director des 5 + ı 3 % führer zur Verfügung. 
Provinzial-Schulkollegiums, Ober-Regierungsrath 2 1 Zur Erlangung von Entwürfen 
Dr. Mager in Breslau, Director der Königlichen x ı Merk ap 4 und Kostenüberschlägen zum, Neu- 
Baugewerkschule Meyer in Kattowitz, Maurer- X I & ' bau einer Synagoge in Düsseldorf 
meister Schwirkus in Myslowitz. 1 4 ı wird ein allgemeiner Wettbewerb eröffnet. Das 
Einen allgemeinen Ideen-Wett- es x Amt als Preisrichter haben übernommen die 
bewerb zur Erlangung von Entwürfen | $ ! Herren: D. Grünewald, Rentner in Düsseldorf, 
für den Neubau eines gemeinschaft- KE 1 5 Professor J. Kleesattel, Architekt in Düsseldorf, 
lichen Dienstgebäudes für die Kreis- U 1 | 1 | Dr. med. S. Mayer in Düsseldorf, Professor 
Ba ASS Abo Ar „2 26__ je 4451 rs DA . 5 “ er 
hauptmannschaft und Amtshaupt- | ' A. Schill, Architekt in Düsseldorf, Königl. Bau- 
mannschaft Chemnitz beabsichtigt ‘das Umarmen em —+* Tath Fr. Schwechten in Berlin. Als Preise sind 
Königlich Sächsische Ministerium des Innern 
unter den deutschen Architekten zu veranstalten. 
  
  
  
  
  
  
Aus der Villencolonie in Pasing bei München. 
  
festgesetzt: ein erster Preis von 3500 Mark, ein 
zweiter Preis von 2000 Mark, ein dritter Preis 
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Architekt August Exter in München. 
 
	        
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