Heft 4
ARCHITEKTONISCHE MONATSHEFTE
VIL Jahrgang
Kapellenanlage in Karls-
feld bei München.
Architekten GEBR. RANK in MÜNCHEN.
Diese Kapelle ist im Anschluss an
eine bereits bestehende, im mittelalter-
lichen Stil gehaltene Villa erbaut und
mit letzterer durch Wehrgänge ver-
bunden.
Um die Kapelle auch für das
Publicum benützbar zu machen, ist
eine Treppenanlage von einem Forum
aus nach der Kapelle angelegt und
dieser Zugang durch ein eisernes Gitter
am Anfang des Holz-Wehrganges ab-
geschlossen.
Eine kleine, gewendelte Treppe führt von der
Sakristei nach dem Kapellenraum und von da weiter
zur Empore. Das Aeussere der Kapelle ist in mittel-
alterlich gehaltener Putzmanier ausgeführt. Durch grün
glasirte Dachziegel ist dem sonst ziemlich einfärbigen
Aeussern eine buntere Wirkung verliehen worden.
Der grosse, zwischen den Wehrgängen befind-
liche Durchgangsbogen vermittelt den Verkehr vom
Garten nach dem Schlosshofe.
Die Bausumme für den ganzen Anbau beläuft
sich: auf ca. Mk. 28.000.
Kapellenanlage in Karlsfeld bei München.
Kapellenanlage in Karlsfeld bei München.
Architekten Gebr. Rank, München
m)
Ansicht mit dem Schlosse.
Grandtiss
In
Grundriss,
Architekten Gebr. Rank, München.
(Fortsetzung neuer Wettbewerbe.)
Einen Wettbewerb betreffend Entwürfe für ein
Theater in Jekaterinoslav. schreibt der kaiserl.: St. Peters-
burger Architekten-Verein im Auftrage der Verwaltung genannter Stadt
aus. Das Theater soll 1500 Personen fassen und 200.000 Rbl. kosten.
Ausgesetzt sind drei Preise im Gesammtbetrage von 3000 Rbl. Der
Einlieferungstermin ist auf den 16./29. April festgesetzt. Auswärtige haben
die rechtzeitige Absendung telegraphisch zu melden und durch Post-
quittung nachzuweisen. Die Entwürfe sind im Locale des St. Peters-
burger Architekten-Vereines, Moika 83, abzuliefern, woher auch Pro-
gramme zu beziehen sind. (D.‘ Bztg.)
Ein Wettbewerb betreffend Facaden-Entwürfe für das neu zu
errichtende Empfangs-Gebäude der St. Petersburg-
Witebsk-Bahn wird vom kaiserl. St. Petersburger Architekten-
Vereine im Auftrage der Bahnverwaltung eröffnet. Nach gegebenen
Grundrissen und Höhen werden drei Aufrisse und drei Durchschnitte
im Massstabe von 1:100 verlangt. Der sehr kurze Termin ist auf den
19. Februar bezw. 4. März festgesetzt. Zur Vertheilung gelangen ein
erster Preis von 2000 Rbl. und 2500 Rbl. für weitere Preise, deren
Zahl und Höhe zu bemessen der Jury überlassen bleibt. Preisrichter
sind die Herren: E. Gilbert, R. Goedicke, S. Küttner, L. Benois und
G. Kotoff, (D. Bztg.)
VERZEICHNIS DER TAFELN:
25. Architekt LEOPOLD BAUER: Studie zu einem Hötelbau.
26. Architekt GUSTAV JÄNICKE: Landhaus Bulla in Wer-
neuchen.
27. Architekt MARTIN DÜLFER: Wohnhäuser in München,
Friedrichstrasse.
28. Architekt GUSTAV GEBHARDT: Geschäfts- und Wohn-
haus.
29. Architekten .BIHL & WOLTZ: Restaurant »zur Uhlands-
höhe« in Stuttgart.
30. Architekten ROSE & RÖHLE: Vergnügungsetablissement
»Amsterdam« in Laubegast bei Dresden.
31. Architekt OSCAR FELGEL: Zweifamilienhaus in ‚Wien-
Währing.