Villengruppe in Dresden.
Studien
für die St. Blasiuskirehe
(Tafel 50, 51.)
Architekt V. BASTL in WIEN.
in Agram.
Bei diesem Projecte hat schon die Wahl des Platzes grosse
Schwierigkeiten gemacht. Die jetzt bestimmte Parcelle war schon
lange Zeit‘ im Besitze. der Pfarre; ‚man ‚hatte aber früher ver-
schiedene Projecte für andere Plätze in Erwägung gezogen, und
als man sich definitiv für den jetzigen Baugrund entschloss, war
inzwischen dem angren-
zenden Nachbar erlaubt
Architekten Rose & Röhle in Dresden,
gänzlich verdeckte. Er konnte seine Aufgabe zunächst allerdings
nur als eine akademische auffassen, da schon die Wahl des mo-
dernen Stiles- für die Architektur des Gebäudes eine Berück-
sichtigung seiner Arbeit unwahrscheinlich macht. Als Grund-
princip wurde angenommen, dass die Kirche mit anschliessendem
Pfarrhaus an die Nachbarhäuser direct angebaut werden soll; da-
durch ist das Octogon vollständig ausgebaut, und sind, wie schon
oben bemerkt, die unschönen Durchblicke in die Nachbarhäuser
vermieden. Ausserdem wurde nicht die ganze Parcelle benöthigt,
sondern es erübrigen noch zwei Bauparcellen, welche verkauft
| werden könnten, so dass der Erlös dem vorhandenen geringen
Baucapital zugute käme.
Bezüglich der Grund-
worden, ein zwei Stock
hohes Zinshaus zu bauen,
welches gegen den Bau-
grund derKirche mit einer
einfachen Feuermauer
abschliesst. Dadurch ist
der Platz gänzlich ver-
unstaltet worden, was
die Ausführung verschie-
dener anderer Entwürfe
vollständigin Frage stellt,
da dieselben ohne Rück-
sicht auf die Umgebung
eine Gruppierung der
Kirche. in. Vorschlag
bringen, die einen freien
Platz voraussetzt, ohne
die fragwürdige Um-
gebung des wirklichen
Bauplatzes in Betracht
zu ziehen.
Der Verfasser hat
es nun versucht, diesen
Schwierigkeiten auszu-
weichen, indem er durch
rissanlage hat sich der
Verfasser an die bekannte
Lösung‘ seines Lehrers
Oberbaurath Wagner ge-
halten. Der Eingang in
die Kirche ist sehr gross
angenommen; da die Par-
celle einige Meter tiefer
liegt als das Strassen-
Niveau, so sind im Sou-
terrain der Kreuzgang
und das Grab Christi an-
gelegt. Der Eingang hie-
zu ist seitlich; derselbe
wird auch vom. Kirchen-
diener benützt, der auf
demselben Wege seine
Wohnung erreicht. Diese
besteht. aus 2 Zimmern,
Küche /ete.. und. einem
kleinen Zimmer für Kanz-
leizwecke. Ausserdem ist
durch einen Glasgang die
Verbindung mit dem
Sanctuarium, der Sacri-
seine Anlage den Aus-
blick. auf. „die. = nach-
stei und dem Thurm her-
gestellt.
barlichen Feuermauern,
Höfe, Stallungen u. s. w.
Das
zweistöckig
Pfarrhaus ist
Architekt V. Bastl in Wien, projectiert,