Full text: Architektonische Monatshefte. Vereinigt mit Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst, IX. Band (1903)

in - 
1903 
ARCHITEKTONISCHE MONATSHEFTE Heft 12 
  
  
  
Tafel 89 u. 90. Dienstgebäude des Vereins 
für die bergbaulichen Interessen in Essen. Archi- 
tekt: 7 Ed. Linse in Aachen. Spezielle Bearbeitung: 
Architekt Herm. Jansen in Berlin. 1. Gesamtansicht. 
2. Portale. 3. Rückseite. 4—13. Details. 
Das Dienstgebäude des Vereins für die bergbaulichen 
Interessen zu Essen wurde als Resultat eines engern Wett- 
bewerbes in den Jahren 1900 und 1901 erbaut, 
Trotzdem der Bauplatz an der einen Seite stumpf-, an 
der andern spitzwinklig ist, wurde jeder schiefwinklige Raum 
nach Möglichkeit vermieden. 
Im hohen Untergeschoss liegen ausser der nötigen 
Zahl von Kellern die Hausmeisterwohnung zwischen den 
zwei Eingängen, sowie in dem tieferliegenden Teile des 
ansteigenden Terrains die grossen‘ Bibliothekräume; im 
Erdgeschoss über der Bibliothek die Räume für 
den Dampfkesselrevisionsverein, dessentwegen 
nachträglich noch der Querflügel angebaut 
wurde, sowie rechts hiervon die Bureau- und 
Zeichenräume des Bergvereins, dessen höhere 
Beamte im Obergeschosse rechts von dem im 
Mittelbau liegenden grossen Sitzungssaale 
untergebracht sind, während links von diesem 
sich die geräumige Wohnung des Bergmeisters 
anschliesst. Vor jeder einzelnen Bureaugruppe 
befinden sich Aufenthalts- und Warteräume; 
besonderer Wert wurde auf die völlige Ab- 
schliessung des Privatzuganges und Treppen- 
  
Dienstgebäude des Vereins für die bergbaulichen Interessen in Essen. 
5. 
Entwurf: Architekt Herm. Jansen in Berlin, 
Beschreibung der Abbildungen. 
   
  
  
    
   
   
   
  
  
  
  
  
   
Ausgeführt von Zeyer & Drechsler daselbst. 
  
durch die grossen kräftig gestalteten Fenster mit breitem, 
durchgehendem Fries und Giebel seine Betonung, wäh- 
rend an die stumpfe, in die ansteigende Bismarckstrasse 
vorspringende Ecke ein 45 m hoher Turm gestellt ist, der 
in jenem, trotz seiner Neuheit turmlosen Stadtbezirk zum 
Wahrzeichen des Hauses wurde. 
Im Innern sind der Haupteingang, das dahinter- 
liegende Treppenhaus und der Sitzungssaal reicher aus- 
gestattet, 
Die Bildhauerarbeiten, bei denen die Bestimmung 
des Hauses zu einem gemüt- und reizvollen Heranziehen 
der mit dem Bergbau in Verbindung gedachten Tier- und 
Geisterwelt, Gnomen, Rübezahl etc., herausforderte, sind 
nach Angabe des entwerfenden Architekten in Berlin in 
dem Atelier der Bildhauer Zeyer & Drechsler ausgeführt; 
die Fassaden von Ph. Holzmann in Frankfurt, und zwar 
ist für die Architekturteile der interessante Dürkheimer und 
für die Flächen Lauterthaler Stein gewählt wor- 
den. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 
600 000 Mark. 
Tafel 91. Fassadenentwürfe für 
die Rheinuferstrasse in Köln. Il. Archi- 
tekt: Karl Roth in Darmstadt. 
Siehe auch Tafel 86. 
Tafel 92. Wettbewerbsentwurf zur 
Elly Hölterhoff-Böcking-Stiftung in Hon- 
nef, Architekt: Offo Schulz in München. 
Dieser Entwurf kam bei dem Wettbewerb 
hauses zur Bergmeisterwohnung vom Betriebe 
des Hauses gelegt. 
Da das Haus nur ein Obergeschoss er- 
Entwurf: für ein Stiftungsgebäude nebst Küchen- und 
Architekt Gärtnerhaus in die engere Wahl. 
Herm, Jan- 
Dienstgebäude 
des Vereins für 
die bergbau- 
    
halten sollte, so musste die über 90 m lange yjchen Interessen seninBerlin. Tafel 93. Evangelische Kirche für 
Front architektonisch mehrfach gegliedert wer- in Essen: 8. Detail. Zehlendorf. Architekt: Offo Kuhlmann 
den: die dem Beschauer zunächst ins Auge in: Charlot 
fallende Gebäudeecke an dem spitzen Winkel Ausgeführt von Zeyer & Drechsler daselbst, nm Ol- 
wurde durch ein stärkeres Risalit mit höher tenburg. 
geführter Dachausbildung und seitlich angelegtem Treppentürmchen ent- Die Kirche enthält 800 Sitz- und 
sprechend ausgezeichnet; der in der Mitte liegende Sitzungssaal erhielt | 200 Stehplätze. Auf der Orgel- 
  
  
  
  
   
Dienstgebäude des Vereins für die bergbaulichen Interessen in Essen, 
3. Rückseite. 5 
Aufnahme von O. Küllenberg in Essen. 
  
  
  
83 
  
Spezielle Bearbeitung : 
Architekt Herm. Jansen in Berlin. 
 
	        
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