Vertical-
pfosten.
Rückblick.
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Nun ist aber § > P; das Gesetz der Krüfte F weicht daher von dem der Biegungsmomente ab und ist
für jede Flantsche ein anderes. Bei gleichfórmiger Belastung sind diese Gesetze durch zwei symetrische
Curven dargestellt, welche, mit Beibehaltung derselben Maasstübe für die Abscissen und Ordinaten, den
Scheitel mit jener Parabel gemein haben, hingegen im Uebrigen davon abweichen, und zwar die Curve
der oberen Flantsche nach unten, die der unteren nach oben Ao)
Die Kräfte in den Pfosten hängen sowohl von der Anordnung des Gitters, als auch von der Art
und Weise ab, wie die Belastung daran angreift: allgemeine Formeln können desswegen hier nicht ge-
geben werden. Gewöhnlich wirken diese Pfosten als Streben, um die Flantschen auseinander zu halten;
so auch am Versuchsmodelle. Sie bilden dann wesentliche Verstárkungen des Gitters: denn denkt man
sie hinweg, so sind die gepressten Stübe, welche jedenfalls nur geringe Festigkeit besitzen, mehr bean-
sprucht als vorher. Fast bei allen neueren Gitterbrücken sind daher solche Pfosten, in Form von doppel-
T-formigen Querverbindungen (Fig. 7), angebracht. Am nóthigsten sind sie an den Auflagern, damit
durch den starken Druck von unten das Gitter nicht zusammengeknickt werde **),
Durch die bisherigen Betrachtungen sind sowohl die Erscheinungen bei den Versuchen erklürt, als
auch die Wege angedeutet, um in allen Fállen wo Verticalpfosten vorhanden sind ; die einzelnen Theile
der Gitterbalken zu berechnen. Die Formeln 1 bis 8 besitzen in dieser Beziehung alle wünschenswerthe
Allgemeinheit; wie sie jedem speziellen Falle anzupassen Sind, bedarf hier keiner weiteren Erlüuterung.
Ein wesentliches Element bei allen diesen Rechnungen ist, wie man sieht, die Art und Weise, wie
die Belastung angebracht ist, und es kommt hierbei nicht nur auf die Vertheilung derselben der Länge
des Balkens nach, sondern auch darauf an, welche einzelne Constructionstheile unmittelbar die Last
aufnehmen und in welcher Weise sie dann auf die anderen übertragen wird. Ohne auf alle diese Umstände
Rücksicht zu nehmen, ist eine genaue Berechnung der hieher gehörigen Constructionen nicht möglich.
$. 4. Folgerungen.
Aus den oben mitgetheilten Versuchen ergeben sich, theils unmittelbar, theils auf theoretischem
Wege, gewisse auf die Constructionsverhültnisse der eisernen Gitterbalken Bezug habende Anhaltspunkte.
Einige von diesen enthalten nur vorher Bekanntes, andere sind neu; die wichtigeren sollen hier kurz
von einander entfernte Punkte gleich vertheilt, so ist die geometrische Darstellung dieses Gesetzes nicht die Pa-
rabel selbst, sondern ein darin eingeschriebenes Polygon, dessen Eckpunkte den Bel
") Die Versuche stimmen hiermit überein. Um sich davon zu überzeugen,
Werthe der Bruchgewichte der oberen Flantsche von den Bruchstellen
s
astungspunkten entsprechen.
braucht man nur die reciproken
aus als Ordinaten aufzutragen.
Dem Mangel an solchen Verstürkungen ist ohne Zweifel die geringe Tragfähigkeit des seiner Zeit in
zuzuschreiben. Die gepressten Stübe
ark beansprucht seyn.
Hannover untersuchten Gitterbalken - Modells (vergl. Eisenbahnzeitung, 1851)
des letzten Feldes am Auflager mussten hier verbültnissmüssig sehr st