Full text: Jahres-Bericht der Kgl. Polytechnischen Schule zu Stuttgart für das Studienjahr 1870-1871 (1870)

  
  
51 
. 
Preisbewerbung. 
Nach den »organischen Bestimmungen« für die polytechnische Schule und dem revi- 
dirten Preisstatute vom 6. September 1868 werden jáhrlich an Studirende der vier Fachschulen für 
Architektur, Ingenieurwesen, Maschinenbau und chemische Technik für vóllig genügende Lósung 
der zum Zwecke der Preisbewerbung gestelllen Aufgaben, und an Schiller der  mathe- 
matischen Abtheilung für hervorragende Leistungen bei der technischen Maturitütsprüfung 
Preise vergeben. 
Das Ergebniss der Preisbewerbung des Jahrs 1870 war folgendes: 
L Die Architekturschule 
hatte folgende Aufgabe gestellt: 
Die Stadt Stuttgart beabsichtigt auf dem von der Canzlei-Strasse, der Linden-, Kriegs- 
berg- und Alleen-Strasse eingeschlossenen 102,8? langen und breiten Viereck eine Gewerbehalle 
zu Abhaltung von Märkten und Ausstellungen aller Art zu erbauen. 
Die Lindenstrasse liegt 2,57™ und die Ecke an der Canzlei- und Kriegsbergstrasse um 
1,4 höher als der tiefste Punkt des Terrains an der Ecke der Canzle und Alleenstrasse, so 
dass die Hauptanfahrt an die Lindenstrasse und an der Canzleistrasse ein Hauptzugang für 
Fussgünger über eine entsprechende Treppenanlage anzuordnen ist. 
Das Gebäude zerfällt in drei ganz freie Hallen; die mittlere 37” Weite, welche vorerst allein 
erbaut werden soll, hült circa 32000, die beiden rechts und links liegenden sollen je nach 
Bedürfniss später angebaut werden und erhalten bei einer Breite von je circa 28? zusammen 
jnen weiteren Flücheninhalt von 4800 [9 *, 
In der mittleren Halle sind seitwiirts circa 6™ breite eiserne Gallerien mit entsprechen- 
den Treppenanlagen anzubringen, welche später in die Seitenhallen zurückgerückt werden. 
An der Canzleistrasse ist 3™ von der Strassenfront zurückgestellt ein Portalbau anzu- 
ordnen, der im Erdgeschoss Vestibule, Marktbureau, Waghalle, Polizeilokal, Garderobe, im 
ersten Stock einen grossen Saal für die Produktenbürse, Lesezimmer, und im zweiten Stock die 
Wohnung des Verwalters mit allem Zubehör enthält. 
Im Souterrain dieses Portalbaues sind die Abtritte, Keller der Verwaltungswohnung, 
Holz- und Kohlenlegen unterzubringen. 
In der Halle selbst sind, ohne Störung für die Zwecke des Baus, 1 oder 2 Brunnen 
anzuordnen. 
  
  
    
  
  
  
   
 
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.