Full text: Jahres-Bericht der Kgl. Polytechnischen Schule zu Stuttgart für das Studienjahr 1870-1871 (1870)

   
  
  
  
  
  
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liche Selbststündigkeit des Verfassers. Die Berechnung ist vollständig, im Allgemeinen richtig 
und meist graphisch, in sinnreicher, einfacher Weise durchgeführt, die Construktionsdetails sind 
gut studirt und mit wenigen Ausnahmen auch gut gelungen, wie z. B. die Befestigung der 
Trottoirconsolen an den Pfeilern, die gusseiserne Wasserabzugsrinne, die unnôthig complicirte 
Wasserableitung in den Pfeilern. Die kiinstlerische Seite des Entwurfs lisst wenig m wünschen, 
sowohl in den arckitektonischen Verhältnissen als in den Details. Die Zeichnungen endlich 
sind fleissig, sauber und charaktervoll ausgeführt. 
Auf Grund des Vorstehenden ist der Arbeit der ausgesetzte Preis zuerkannt worden. 
Verfasser derselben ist der bisherige Studirende der Ingenieurfachschule 
Wilhelm v. Misani aus Stuttgart. 
HI. Aufgabe der Maschinenbaufachschule. 
Zur Wasserversorgung einer Gemeinde mit 1500 Einwohnern soll, ein Pumpwerk von 
solcher Lieferungsfühigkeit angelegt werden, dass jeder Einwohner tüglich 0,08 Kubikmeter 
Wasser verbrauchen kann. 
Zum Betrieb dieses Pumpwerkes soll eine Wasserkraft mit einem disponiblen Gefälle 
von 6,1 Meter und sehr veränderlichem Zufluss verwendet werden, welche bei kleinem Wasser- 
stand für den vorliegenden Zweck gerade noch genügt, 
wenn eine vollkommene Ausnützung 
derselben. stattfindet. 
Das Pumpwerk soll so eingerichtet werden, dass es bei kleinen Wasserständen die ge- 
forderte tägliche Wassermenge in 23 Arbeitsstunden, bei grösseren Wasserständen, wo Ueber- 
fluss an Wasserkraft eintritt, schon in 12 Arbeitsstunden liefert. 
Die Geschwindigkeit des Wassers in der 3150 Meter langen Röhrenleitung, welche das 
Wasser auf eine Höhe von 200 Meter in ein Bassin fördern muss, soll nie über 0,7 Meter in 
der Sekunde betragen. 
Bei Entwurf der ganzen Anlage soll auf möglichste Einfachheit und Wohlfeilheit, 
Dauerhaftigkeit, sowie leichte und bequeme Bedienung hingearbeitet werden. 
Es wird gefordert: 
1) Ein Situationsplan der Anlage in !%60 der wirklichen Grösse. 
2) Ein oder nach Befinden zwei Durchschnitte durch den Motor, aus denen die 
hauptsächlichsten Dimensionen zu ersehen sind, in !|o der wirklichen Grösse. 
3) Detailzeichnungen des Pumpwerkes in !5 der wirklichen. Grosse. 
  
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