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Aufgaben des schriftlichen und graphischen Theils der im 
Studienjahre 1880—81 abgehaltenen Diplomprüfungen, 
A. An der Architekturfachschule. 
I. Praktische Geometrie, 
Mündliche Prüfung an den Instrumenten (Nivellirinstrument, Kreuzscheibe, Winkelspiegel). 
II. Technische Mechanik. 
Ein Holzbalken A B stützt sich in B gegen einen Mauerpfeiler; er ist in A und D mit je 600 Kilo belastet, 
in C, wie angegeben, durch eine schmiedeiserne Stange gehalten. Man soll die quadratisch anzunehmenden Quer- 
schnitte des Balkens und der Stange berechnen, auch die Inanspruchnahme des Mauerpfeilers in der Kante E angeben. 
III, Baukonstruktionen. 
1) Gegeben ist ein von 3 Stein starken Mauern begrenzter 9 m breiter, 18 m langer, durch Gurtbogen in 3 
gleiche Theile getheilter, 12 m hoher Raum. Derselbe soll mit spitzbogigen Kreuzgewölben überdeckt werden. Man 
verlangt sorgfältige Skizzen der Konstruktion im Ganzen und Einzelnen mit kurzen begleitenden Worten, 
2) Wie wird Putz an Decken und Wänden, insbesondere Riegelwänden, und wie werden glatte Gesimse 
und ornamentirte Stuckarbeiten ausgeführt? 
3) Die verschiedenen Systeme eiserner Ladenverschlüsse anzuführen und das Wesentliche auch durch Skizzen 
zu erklären. 
4) Den Schnitt der Facade eines Wohnhauses zu zeichnen; dasselbe besteht aus einem gewülbten Keller- 
geschoss, 1 m über die Erde ragend, einem Erdgeschoss mit massiven, einem ersten Stock und einem Kniestock mit 
Riegelwünden. Die letzteren stehen in der Art alter Riegelhiiuser je circa 30 cm vor. Man verlangt nach Maassen 
aufgetragen den Schnitt in 'o, die Details der Zimmerarbeit, inclusive Dachrinne und Dachdeckung, in ‘ie, der 
Glaserarbeit in natürlicher Grôsse. 
5) Ein quadratischer Hof von 18 m Liehtweite soll durch ein flaches Dach aus Glas und Eisen mit über- 
hóhter Ventilationslaterne überdeckt werden. 
Man verlangt nach Maass aufgetragene Zeichnungen des Ganzen in "so und des Einzelnen in *ho der natür- 
lichen. Grósse. 
IV. Baugeschichte, 
1) Wodureh charakterisirt sich die korinthische Stylweise in Griechenland und welches sind die bekanntesten 
Denkmäler dieser Stylart daselbst? 
Es ist die Beschreibung durch Skizzen zu verdeutlichen. 
2) Es ist das Pantheon in Rom in seiner Grunddisposition und seinem innern und äussern Aufbau zu be- 
Schreiben und durch Handzeichnungen zu verdeutlichen. 
3) Es ist die Entwicklung der Chorbildung der mittelalterlichen Kirchenbauten nüher zu beschreiben und 
zu skizziren. 
4) Es sind die kirchlichen Bauten Brunnellesco's in Florenz (den Kuppelbau des Doms ausgenommen) an- 
zugeben und in ihrem Grund- und Aufbau zu beschreiben und durch Skizzen zu verdeutlichen.