Full text: Jahres-Bericht des Königlichen Polytechnikums zu Stuttgart für das Studienjahr 1880-1881 (1880)

  
  
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Y. Hochbaukunde, 
1) Im ersten Stock eines Wohnhauses ist eine elegante Wassercloset-Einrichtung, im Erdgeschoss eine ein- 
fache Abtrittanlage sowohl für Tonnen- als für Grubensystem einzurichten. Zahl der Bewohner je 10 in einem Stock, 
Man verlangt die simmtlichen Zeichnungen in ‘so natürlicher Grösse. 
2) Ein 4,5 m breites, 6,5 m tiefes und 5 m hohes Zimmer mit einem Fenster auf der schmalen Vorder- 
seite und 1 Thiire auf einer der Langseiten ist für das Boudoir einer reichen Dame einzurichten. 
Man verlangt die Zeichnungen hiefür in "e natürlicher Grüsse. 
3) Neben einem Spital soll ein besonderer Krankenpavillon für 24 ansteckende Kranke errichtet werden. 
Ausser dem Saal für dieselben ist ein grósseres Tagsaufenthaltszimmer für die Genesenden, 1 Zimmer für den Arzt, 
1 Zimmer für die Wüsche und die Würter, 1 Zimmer für Büder, eine Theeküche und die nóthigen Abtrittanlagen 
anzuordnen. 
Man verlangt den Entwurf hiezu in einfachem Steinbau nebst vollständiger Angabe der Heizung und 
Ventilation. 
Maasstab !/ı00, Details entsprechend grösser. Schriftliche Begründung. 
VI. Entwerfen von Gebäuden, 
Entwurf einer Zollschutzwächter-Kaserne. 
Für einen einsamen Wachtposten an einer gebirgigen Grenzstation, auf der viel Schmuggel stattfindet, ist 
eine Kaserne neu zu bauen. Dieselbe ist für 20 berittene ledige Grenzschutzwächtor und zwei verheirathete Unter- 
offiziere zu bemessen. 
Die Mannschaft bedarf einen gemeinschaftlichen Schlafsaal, jeder der Unteroffiziere eine kleine Wohnung 
von 2 Zimmern und Küche, der Stationskommandant eine Wohnung von 4 Zimmern und Küche. 
Ausserdem ist nöthig ein grosses Tagzimmer für die Wache und ein Kanzleizimmer, sowie Menageküche 
und Zugehör. 
Für die auf den Streifzügen Eingebrachten sind 4 Arreste und für das konfiszirte Gut ein Magazin erforderlich. 
Dabei ist Stallung für 26 Pferde sammt Futterraum, Sattelkammer und Hufschmiede in einem zweiten Ge- 
büude anzulegen. Das Ganze ist von einer Mauer eingefriedigt. 
Verlangt werden die nóthigen Grundrisse im Massstab von 1:200, die Aufrisse und ein Durchschnitt im 
Massstab von 1: 100. 
B. An der Ingenieurfachschule. 
I. Praktische Geometrie. 
A) Schriftliche Aufgaben. 
1) Zwischen den Punkten O und D befindet sich ein Wald, wodurch das gegenseitige Visiren zwischen den 
beiden Punkten verhindert ist. Um nun die Linie CD von C und von D aus ausstecken zu kónnen, hat man ausser 
den Coordinaten von C noch diejenige von A und von B, nümlich 
x y 
A. 1042,76 — 3044,80 
B. 989,84 — 3257,08 
Q. 924,72 — 3125,06 
ausserdem sind gemessen: in A. Winkel CAD = « = 106° 16' 20" 
B. , CBD= g = 94° 15' 30". 
Für die Aussteckung von D sollen berechnet werden die Winkel 
ADC = x BCD = y, ACD = §, BCD — e, 
sowie die Länge CD = ». 
Was werden die Coordinaten von D? 
 
	        

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