Full text: Jahres-Bericht des Königlichen Polytechnikums zu Stuttgart für das Studienjahr 1880-1881 (1880)

  
  
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der wichtigsten Dimensionen, sowie eine allgemeine Skizze, welche die Anordnung der Maschine erkennen lüsst. Auf 
die Berechnung des Scehwungrades ist nicht einzugehen, dagegen Condensation anzunehmen. 
4) Gegeben ist eine einfach wirkende Pumpe, welche durch eine mit constanter Winkelgeschwindigkeit 
rotirende Kurbel bewegt wird. Es soll ermittelt werden die Höhe, auf welche die Pumpe, ohne vorher mit 
"Wasser angefülli zu werden, also in trockenem Zustande, aufsaugt, sowie die Hóhe, auf welche sie angefüllt bei n 
Umdrehungen saugt. 
Die Rechnung kann allgemein oder mit Ziffern, die anzunehmen sind, durehgeführt werden. 
II. Technische Mechanik, 
1) In der Figur ist ein schmiedeisernes Fachwerk dargestellt, welches in B und C unterstützt ist. Von 
A aus gleitet lings A B eine Last von 500 Kilo herab (ohne Reibung); man soll unter der Voraussetzung einer 
zulüssigen Inanspruchnahme des Schmiedeisens von 6 Kilo pro [mm die Querschnitte der einzelnen Fachwerkstheile 
berechnen. 
2) Auf einen einerseits horizontal eingespannten Holzbalken von 15 em Dicke und dem skizzirten Längen- 
profil fällt aus einer Hôhe von 3 m eine 10 Kilo schwere unelastische Kugel herab, welche den Balken am freien 
Ende trifft. Man soll die grösste Querschnittsnormalspannung in Folge des Stosses angeben. 
3) In der gegebenen Figur bedeutet A; C As ein Sprengwerk, welches mittelst der Hüngstange O D einen 
Balken B. B, in seiner Mitte unterstützt. Solche Sprengwerke mit darunter befindlichen Balken folgen, wie der 
Grundriss zeigt, regelmüssig aufeinander in Abstünden von je 4 m. Die Sprengwerke selbst tragen eine Dachverschaa- 
lung und die Balken B: Bs einen horizontalen Boden. Die Dachfliche ist belastet mit 200 Kilo pro []m horizon- 
taler Grundfläche und der horizontale Boden mit 300 Kilo pro []m. Man soll die Querschnittsdimensionen der Balken 
A, C, B, B; und den Durchmesser der schmiedeisernen Hüngstange C D wie auch die Stürke der Widerlagsmauer 
berechnen. 
   
III. Praktische Geometrie. 
Jeder Kandidat erhielt ein Nivellirinstrument, welches er zunächst zu rektificiren hatte, hierauf wurde ein 
Polygon nivellirt. Ausserdem wurde am Theodolit mündlich geprüft; das Instrument war aufzustellen und abzulesen. 
Fragen über die wichtigsten Rektificationen wurden gestellt. 
IV. Baukonstruktionslehre. 
a. Graphiseh zu lósende A ufgabe. 
Für die Maschine einer kleinen Fabrik soll ein Gebäude errichtet werden, dessen Lichtraum 5 m breit, 
10 m lang und 4,5 m hoch ist. Die Umfassungswünde sind massiv und bestehen aus Backstein für die Hauptmasse, 
und für den kleineren Theil aus Sandstein; es soll nun die beim Backsteinbau mügliche Ersparung an Mauerwerk 
durch richtige Vertheilung der Masse beachtet und in Anwendung gebracht, und der Sandstein nur an Stellen, wo er 
den Backstein zweckmässig ersetzt, angewendet und regelrecht mit dem Backsteingemäuer in Verband gebracht werden. 
Die Decke des Raumes soll feuersicher werden ; es ist übrigens die Wahl der speciellen Konstruktion frei gegeben. 
Der Zweck des Gebüudes gestattet keine weitere Unterstützung der Decke, als die der Umfassungswünde; 
demgemiiss ist auch die Dachkonstruktion zu behandeln. 
Gewünscht wird, dass der Dachraum zu Aufbewahrung von wenigen Utensilien dienen kann. Das Gebäude 
erhält eine grössere Thüre von 1,75 m Weite und 2,3 m Höhe und eine kleinere als Verbindung mit dem Kesselhaus 
und die zur Beleuchtung nöthige Anzahl Fenster. 
Der Fussboden ist von Steinplatten oder Beton. 
Verlangt wird 1 Grundriss, resp. Horizontalschnitt, 2 Vertikalschnitte und 1 Ansicht im Maassstab von 1 : 50; 
ferner Details von Thür- und Fensterüffnungen, namentlich der betreffenden Sandsteinkonstruktionen und der Dach- 
verbände im Massstab von 1 : 10. 
  
 
	        
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