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In dem Flügel an der Schellingstrasse liegen zunächst zwei. mit Regalen ausgestattete Magazinsräume, welche durch
zwei Aufzüge und eine Wendeltreppe mit den oberen Stockwerken und dem tiefer liegenden Ätherkeller Verbindung haben.
Anschliessend an das Magazin folgt einige Stufen tiefer der unter dem Vestibüle liegende Keller des Haus-
meisters und einige Stufen höher die 4zimmerige Wohnung desselben mit besonderem Eingange. In dem hinteren
Flügel gegen den Hof zu ist ein Magazin und ein Holzraum angeordnet, unter denen sich das Kesselhaus für die
Zentralheizung befindet.
II. Erdgeschoss.
Im Erdgeschoss fállt zunüchst der an der Brandmauer liegende, grosse Arbeitssaal der organischen Ab-
teilung ins Auge. Er ist von zwei Seiten beleuchtet und enthält 28 Arbeitsplätze, einen Assistententisch, sowie
zwei in der Mitte aufgestellte Tische zur gemeinsamen Benützung für Destillationszwecke. An den Wänden sind
neun Kapellen, Brunnen und Reagentienständer angeordnet. Ferner sind ‘hier ein grosses Wasserbad, ein Apparat
zur Herstellung von destilliertem Wasser in Verbindung mit einem Trockenschränkchen, ein Trommelgebläse und
eine Dusche zur Benützung bei Unglücksfällen untergebracht.
An diesen grossen Arbeitssaal schliesst sich in der Lindenstrasse ein kleines, ähnlich eingerichtetes Labora-
torium mit acht Arbeitsplätzen und zwei Kapellen an. Es folgt der Verbrennungsraum mit Steintischen und
einem für atmosphärische Luft eingerichteten Gasometer. Gegen den Hof hin liegt neben dem grossen Arbeitssaale
ein Stinkraum mit grosser, beinahe die ganze Langwand einnehmender Kapelle. Im Eckzimmer gegen die Schelling-
strasse sind die Waagen untergebracht, sie stehen auf geschliffenen Schiefertischen, die teils auf Konsolen an der
Wand, teils auf eichenen, unmittelbar auf dem darunter liegenden Gewölbe befestigten Füssen ruhen.
Neben dem Waagenzimmer, unmittelbar an Vestibüle und Haupttreppe, liegt das Dienstzimmer des Labora-
toriumsdieners, das mit einem Schalter für Abgabe der Materialien versehen und teilweise durch einen Zwischenboden
in zwei über einander befindliche Abteilungen geteilt ist.
Von den bisher beschriebenen Ráumen durch das Vestibüle getrennt, folgt ein kleines Bücherzimmer und
daran anschliessend das Zimmer für den Hilfslehrer. Im Eck gegen die Baugewerkeschule ist wieder ein Labora-
torium mit acht Arbeitsplätzen, zwei Kapellen, Brunnen, Reagentienständer und Trommelgeblüse untergebracht. Hier
stehen auch die nótigen Apparate zur Messung und Regulierung des elektrischen Stromes für sechs Analysen.
Neben diesem Laboratorium liegt der von drei Seiten beleuchtete analytische Arbeitssaal mit 32 Ar-
beitsplätzen, einem Assistententische, neun Kapellen, einem Trommelgeblàse, mehreren Brunnen und Reagentienständern
und einem gemauerten Dampfapparat mit Kühler und Trockenschrank. Von dem Gange ist in den Hof hinaus eine
Abdampfhalle von Glas und Eisen gebaut, welche mit Steintischen und zwei Kapellen ausgestattet ist.
III. Erster Stock.
In diesem nimmt wie im elektrotechnischen Institute der grosse Horsaal den hellsten und ruhigsten Raum
ein, auch die Gróssenverhültnisse und die allgemeine Anordnung sind dieselben wie dort. An den Hörsaal stösst
ein Vorbereitungszimmer mit grossem Arbeitstisch, Kapelle, Brunnen, Trommelgebläse und Reagentienständer. Die
Verbindung zwischen Hórsaal und Vorbereitungszimmer wird ausser durch eine Thüre noch durch ein Schiebfenster
hinter der grossen Wandtafel hergestellt.
In dem Flügel an der Schellingstrasse folgen nun der Raum für die Sammlung und das Bücherzimmer
mit Aufzug und Wendeltreppe und dann im Eck, wieder in der Mitte des ganzen Laboratoriumbaues, das Amts-
zimmer des Vorstands. Daneben ist dessen Privatlaboratorium angeordnet, welches mit allem Notwendigen aus-
gestattet ist, um auch während der Ferien, wenn die Laboratoriumsráume geschlossen sind, Arbeiten ausführen zu
können. Das anstossende Zimmer, für mikroskopische und physikalische Untersuchungen bestimmt, hat Schiefertische
auf Wandkonsolen. Ausserdem ist hier eine kleine, mit einer Thermosàule verbundene elektrische Einrichtung auf-
gestellt. Es folgt ein kleiner Hörsaal für Privatvorlesungen mit 42 Sitzplätzen. Das dahinter liegende kleinere
Zimmer ist für Prüfungen bestimmt ^und mit zwei Arbeitstischen, einer Kapelle, Brunnen, Gebläse und Reagen-
tienständer ausgestattet. Daran schliesst sich, gegen den Hof zu gelegen, ein völlig schwarz gehaltenes Dunkel-
zimmer für spektroskopische Versuche und weiterhin ein eudiometrisches Zimmer mit Asphaltboden im Gefäll und
in der Mitte eingelassenem Quecksilbersammler an. Der folgende kleine Raum wird als Werkstätte vom Labora-
toriumsvorstande benützt,