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Personalbestand der Beamten und Dozenten.
Die Technische Hochschule zählt gegenwärtig 29 ordentliche Professoren, 1 noch Vorlesungen
haltenden früheren ordentlichen Professor, 33 Fach- und Hilfsfehrer, 16 Assistenten und 15 Privat-
dozenten*), zusammen 94 Lehrkráfte.
Das Rektorat wurde im Studienjahr 1900/01 von Professor Dr. v. Weyrauch bekleidet.
Von den beim Schlusse des letzten Jahresberichts erledigt gewesenen 2 Professuren wurde die
eine noch vor Beginn des Studienjahrs 1900/01 besetzt. Seine Konigliche Majestät haben am
25. September 1900 allergnidigst geruht, die Professur für Zoologie, Bakteriologie und
Hygiene und den mit ihr verbundenen Lehrauftrag für Zoologie an der landwirtschaftlichen Aka-
demie in Hohenheim dem ausserordentlichen Professor Dr. Valentin Häcker an der Universität Freiburg
zu übertragen. (Über eine Änderung im Lehrauftrag ist oben Seite 5 berichtet).
Mit Einschluss zweier anderen im letzten Bericht gemeldeter Berufungen sah die Hochschule
auf den Beginn des Studienjahrs dem Eintritt dreier neuer ordentlicher Professoren entgegen. Es
übernahmen ihr Amt
am 1. Oktober 1900 der Professor fir Wassermotoren, Fabrikanlagen und Maschinenkunde
R. Thomann; die übliche Antrittsrede hielt er am 18. Dezember 1900 über die Ent-
wicklung des Turbinenbaues mit den Fortschritten der Elektrotechnik**);
am 15. Oktober 1900 der Professor für Zoologie ete. Dr. V. Hácker; er hielt am 8. Dezember
1900 die Antrittsrede über die Stimme der Tiere;
am 23. Oktober 1900 der Professor für Mineralogie und Geologie, Dr. A. Sauer; er führte
sich am 29. Oktober 1900 ein mit der Antrittsvorlesung über die Geologie in
ihrer Bedeutung für die geistige und materielle Kultur der Menschheit.
Auf die beim Anfang des Studienjahrs erledigt gewesene Professur für mechanische
Technologie wurde durch Königliche Entschliessung vom 31. Dezember 1900 der Ingenieur Emil
Heyn an der mechanisch-technischen Versuchsanstalt der Technischen Hochschule in Charlottenburg
berufen, dem jedoch unterm 28. Januar 1901, noch ehe er das Amt übernommen hatte, die nach-
gesuchte Dienstentlassung gewährt wurde. Nunmehr haben Seine Königliche Majestät die Professur
am 18. Februar 1901 dem Ingenieur Alfred Widmaier in Neunkirchen, Bez. "Trier übertragen.
Professor Widmaier übernahm am 6. April 1901 sein Amt und hielt am 22. April 1901 eine An-
trittsrede über die Flusseisendarstellung naeh dem Thomasverfahren (basischer
Bessemerprozess) Eine Stellvertretung für die erledigte Professur war nicht eingerichtet worden.
Die neugeschaffene Professur für Elektrotechnik (s.oben S. 3) haben Seine Kónigliche
Majestät am 5. August 1901 dem Ingenieur Emil Veesenmeyer in Berlin übertragen; sein Dienst-
eintritt ist für 1. September 1901 vorgesehen.
Der seit 25. April 1900 bei der Technischen Hochschule thitige Professor des Brücken-
baues Schwend wurde auf sein Ansuchen von dem 3stündigen Lehrauftrag über Grundzüge des
Strassen-, Eisenbahn-, Brücken- und Wasserbaues (Encyklopädie der Tngenieur-
wissenschaft), vorbehältlich der späteren Wiedererteilung, bis auf weiteres entbunden und dieser
Auftrag vom Wintersemester 1900/01 an dem Baurat Mérike bei der Ministerialabteilung für das
Hochbauwesen übertragen. Am 23. Mai 1901 hielt Professor Schwend seine Antrittsrede über
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*) 4 weitere Privatdozenten sind als Hilfslehrer, 3 als Assistenten gezühlt.
**) Die Antrittsrede ist bei Konrad Wittwer hier im Druck erschienen.