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Es sollen mindestens zwei Exemplare von Aneroidbarometern Reitzscher Konstruktion möglichst voll-
ständig untersucht werden, namentlich auf ihre Verwendbarkeit zu den technischen Vorarbeiten des Eisenbahnbaus
(Diskussion der erreichbaren Genauigkeit bei umfassenden Flüchennivellements im Vergleich mit den Ergebnissen
von Aneroiden Naudetscher und Goldschmidscher Konstruktion).
Die einzige, unter dem Kennwort:
Frisch gewagt, ist halb gewonnen
eingegangene Arbeit umfasst 2 Texthefte von zusammen 76 Seiten Fol und 1 Umschlag mit 20
graphischen Darstellungen; dem einen Textheft sind 7 weitere Diagramme beigefügt. Der Verfasser
der Arbeit hat zwei Reitz-Deutschbeinsche Aneroide untersucht, das eine der geodätischen Samm-
lung der Technischen Hochschule Stuttgart, das andere der geodätischen Sammlung der landwirt-
schaftlichen Akademie Poppelsdorf-Bonn gehórie
Die Kritik lautet:
Der erste Teil der ganzen Arbeit, die Anordnung der Versuche zur Bestimmung
Instrumente und die Verwertung ihrer Ergebnisse ist im allgemeinen zweckmässig, mit einfachen Mitteln und mit
gutem Verständnis für das im Hinblick auf die praktische Verwendung der Aneroide Notwendige durchgeführt.
Für jedes der Instrumente sind, nach einer vorläufigen Ermittlung de
der Temperatur-Korrektionen ausgeführt, die eine in
der Konstanten der zwei
r Teilungskonstanten, zwei Bestimmungen
etwa 260, die zweite in etwa 440 m Meereshóhe, also bei,
normalen Luftdruck vorausgesetzt, nicht einmal 90 mm verschiedenen Drücken. Der Verf
gefundene sehr geringe Vergrüsserung der Temperaturkorréktion bei
würe aber eine dankbare, wenn auch etwas mühsame Auf
stärker verschiedenen Drücken sich eine Veränderung de:
asser will denn auch die
dem kleinern Luftdruck nicht verbürge
)be gewesen, für die zwei Instrumente festzustellen, ob bei
' Temperaturkorrektion mit dem Druck nachweisen lüsst, wie
dies bekanntlich für viele Aneroide Naudetscher Bauart der Fall ist.
Der Verfasser findet für beide Instrumente ziemlich kleine positive
bei steigender Temperatur und konstantem Druck ab
Temperaturkorrektionen (Ablesung nimmt
) Da die Kenntnis des thermischen Verhaltens eines Aneroids
allin zwar nicht zur Ausführung absoluter barometrischer
wichtigsten praktischen Verwendung, zur Einschaltung von w
punkte genügt, hàtte der Verfasser sich die schürfere Ausele
Hohenmessungen mit dem Instrument, wohl aber zur
eiteren Hóhenpunkten zwischen einzelne gegebene Hóhen-
ichung seiner Temperaturkorrektionsbeobachtungen um-
somehr angelegen lassen sein sollen, als die Rechenarbeit dafür nicht
wogegen für rein praktische Zwecke nichts einzuwenden ist; aber die graphische Ausgleichung ist nicht in jedem Fall
„allen andern vorzuziehen“, wenn auch hier eine graphische Darstellung bei der a priori vorl
Art des Zusammenhangs zwischen Standánderung und Temper
nennenswert ist. Er gleicht nur graphisch aus,
iandenen Unkenntnis der
atur unentbehrlich ist. Hütte der Verfasser auch rech-
so hátte er z. B. bei dem Aneroid Stuttgart weniger zuversichtlich die
Krümmung der ausgleichenden Linie behauptet; denn man findet (nach des Verfassers erster Reihe von Beobachtungen
in Stuttgart selbst) als Gleichung einer Geraden, die zwischen den 32
gelegt wird, (1)
nerisch einige Ausgleichungslinien versucht,
Beobachtungspunkten vermittelnd durch-
y = 241,06 —0,124.¢ |
(wo £ die Temperatur bedeutet) und den mittlern Fehler einer I
jeobachtung = + 0,54 Skalenteilen : dagegen mit
einer Parabel II. O. als ausgleichender Linie
(2) y = 240,94 — 0,092 .# — 0,0012 . 2
wobei je £ von — 2° bis + 30° ausgedehnt werden darf. Nach (2) werden die ausgeglichenen y in der Gegend von
Anfang und Ende der / je um 0,2 Skalenteile kleiner. in der Mitte, bei etwa 15° um 0,1 grosser als nach (1).
Dabei ist aber in (2) der mittlere Fehler eines Beobachtungspunkts (einer Vergleichung) nicht kleiner geworden als
in (1); er beträgt auch hier + 0,54 Skalenteile, und diesem Ergebnis entspricht, dass der mittlere Fehler des Koef-
fizienten von /? so gross ist, wie dieser Koeffizient selbst (+ 0,001), während die mittlern Fehler des Koeffizienten
von ¢ und des Absolutglieds in (2) betragen + 0,04 und + 0,23, in (1) dagegen + 0,01 und + 0,18. Man wird also
die ausgleichende Gerade mit 0,124 Skalenteilen Veränderung der Aneroidablesung für 1 Temperaturänderung (etwa
0,04 mm eines Naudetschen Instruments entsprechend) als ebensogut bezeichnen können, als die vom Verfasser bevor-
zugte gekrümmte Linie, Bei dem Bonner Instrument lässt sich die Krümmung der Linie eher als nachweisbar ansehen.