ster noch beendet und bis 27. Februar Amtshandlungen vollzogen hatte, sah er sich am
Februar 1904 zu der Anzeige genötigt, dass er nicht weiter amten könne. Ein auswürtiger
RAE blieb wirkungslos; todkrank kehrte Weitbrecht gegen Ende Mai nach Stutt-
gart zurück, wo er am 10. Juni seiner Krankheit erlag. Die Technische Hochsehule betrauert
tief den Verlust ihres Leiters und trefflichen Mitarbeiters. Von der Hochachtung und Beliebtheit,
deren sich der Verstorbene auch in weiteren Kreisen zu erfreuen hatte, legten die Trauerkund-
ebungen bei der Beerdigung am 12. Juni beredtes Zeugnis ab. Die Vertretung im Rektorat
sing am 29. Februar auf den Prorektor, Professor Dr. v. Weyrauch, über und verblieb ihm bis
zum Ende des Studienjahrs.
Der nach dem letzten Bericht auf die ordentliche Professur für Strassen- und Eisen-
bahnbau berufene Baurat Kübler hat sein Lehramt am 1. Oktober 1903 übernommen und am
März 1904 die vorgeschriebene Antrittsrede gehalten über: Die Berechnung der virtu-
ellen Lünge mit Rücksicht auf die Kesselleistung der Lokomotiven.
Die seit Beginn des Studienjahrs erledigte ordentliche Professur für Kunstgeschichte
haben Seine Königliche Majestät am 4. Januar 1904 dem Professor Dr. Weizsäcker, Direktor des
Stiidelschen Kunstinstituts in Frankfurt a. M., iibertragen. Durch Verfügung des Kgl. Kultmini-
sterinms wurde der neuernannte Professor in erster Linie der Abteilung für Allgemein bildende
‚her und in zweiter Linie der Abteilung für Architektur zugeteilt. Nachdem Professor Dr. Weiz-
cker anfangs April nach Stuttgart übergesiedelt war, übernahm er am 15. April 1904 sein Amt
an der Technischen Hochschule. Für die Fortführung des kunstgeschichtlichen Unterrichts im
Wintersemester 1908/04 (von Mitte November an) war gesorgt durch die Erteilung eines 4 Wochen-
stunden (2 Vortrags- und 2 De monstrationsstunden) umfassenden Lehrauftrags an den Privat-
dozenten Dr. Franck-Oberaspach.
Durch Königliche Entschliessung vom 16. Mai 1904 wurde Professor Dr. Weizsäcker zum
Mitglied der Kommission für die Verwaltung der Staatssammlung vaterlündischer Kunst- und
Altertumsdenkmale ernannt.
Die Professoren Halmhuber, Jassoy und Fischer wurden von Seiner Königlichen Majestät
in die zur Aufstellung eines Programms über die bauliche Entwicklung der Stadtteile in der
Umgehung des Bahnhofs eingesetzte Kommission berufen.
Infolge Erkrankung war Professor Dr. Hammer vom Beginn des Sommersemesters bis
27. Juni 1904 an der Versehung seines Lehramts verhindert. Über die genannte Zeit hielt der
ausserordentliche Professor Dr. ing. Hohenner den Vortrag über Praktische Geometrie II, während
der erste Assistent Heer mit Unterstützung durch den zweiten Assistenten und die Studierenden
dei Geodäsie Ernst und Fischer die Übungen für Bauingenieure zur Praktischen Geometrie I und II
selbständig leitete. Auch Professor Th. Fischer erkrankte im Sommersemester. Sein Unterricht
wurde während der etwa vierwöchigen Verhinderung durch den Assistenten Bonatz weitergeführt.
Durch Entschliessung vom 14. Juli 1904 haben Seine Königliche Majestät den Professor
Dr. Hammer seinem Ansuchen entsprechend von dem Nebenamt eines Mitglieds der württem-
bercischen Kommission für die internationale Erdmessung und der damit verbundenen Vertretung
der Regierung bei den Generalkonferenzen der Vereinigung für internationale Erdmessung unter
Anerkennung seiner langjührigen vorzüglichen Dienste enthoben und den Professor Dr. Koch zum
Vertreter der Regierung bei den Generalkonferenzen der Vereinigung für internationale Erdmes-
sung ernannt.