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3. Arbeit mit dem Kennwort: Fontaine.
(80 Seiten Text und 10 Blatt Zeichnungen.)
Die Turbine ist vollständig durehkonstruiert, Der darauf verwandte große Fleiß ist nur zu loben; es kann
aber bei der Beurteilung der Arbeit kein zu großes Gewicht auf ihn gelegt werden, weil die Aufgabe .die konstruk-
tiven Einzelheiten nicht verlangt,
Bei der Untersuchung der Turbine zeigt es sich, daß der Verfasser den Stoff noch nicht vollständig beherrscht:
seine Gleichungen sind zum Teil nicht einwandfrei ausgelegt, Dagegen ist die Bedeutung des Schaufelwinkels beim
Eintritt in das Laufrad richtig gewürdigt; auch die Verhältnisse beim Übergang durch den Schaufelspalt sind gut
erfaßt. Es ist dies umsomehr anzuerkennen, als die vorhandene Literatur gerade in dieser Hinsicht nur sehr wenig
Brauchbares liefert. Die hydraulischen Verluste sind durchweg sehr reichlich angenommen, Die Ansätze zur Be-
stimmung der Regulierkräfte sind zwar fehlerlos, doch werden die Ergebnisse beeinträchtigt durch einige Ungenauig-
keiten und unrichtige Ausmessung der Querschnitte. Der Verfasser scheint den Vorteil der graphischen Zusammen-
stellung nicht richtig gewürdigt zu haben, sonst hätte ihm der unregelmäßige Verlauf seiner Kurven schon auf
begangene Ungenauigkeiten aufmerksam machen müssen. Mangelhaft ist bei der vorliegenden Arbeit der Zusammen-
hang zwischen Text und Zeichnung.
Im Hinblick auf den großen Fleiß, den die vorliegende Arbeit bekundet, beantragt der Referent, derselben eine
öffentliche Belobung zu erteilen.
4. Arbeit mit dem Kennwort: Arbeit erzieht,
(34 Seiten Text und 5 Blatt Zeichnungen.)
Der Verfasser bestimmt zunüchst die einzelnen Widerstände in der Turbine, zum Teil allerdings unter etwas
willkürlichen Annahmen.
Zur Untersuchung der Vorgünge bei verschiedenen Beaufsehlagungen sucht sich der Verfasser einen neuen Weg,
der sich dann aber recht unübersichtlich gestaltet und nur beschritten werden kann unter der nicht einwandfreien
Voraussetzung, daß die Relativgeschwindigkeit auf einem gewissen Punkt der auf verschiedenen Durchmessern liegenden
Austrittskante sich proportional der Wassermenge verhalte; auch gelten die Entwicklungen nur für senkrechten rela-
tiven Eintritt, Überdies sind auch die Bedingungen bei aufzustellenden neuen Gleichungen nicht immer klar ange-
geben. Die bei der Ausrechnung der Regulierdrücke erhaltene Unstetigkeit bei ganz geschlossener Leitschaufel erklärt
sich durch die Annahme eines Gefälles von nur 2,5 m statt 5 m wie bei allen übrigen Beaufsehlagungen. Die dafür
vom Verfasser gegebene Erklärung ist nicht stichhaltig. Der Zusammenhang zwischen Text und Zeichnung ist auch
hier nieht über jede Kritik erhaben.
Da die Ergebnisse trotz der angeführten Unrichtigkeiten nicht wesentlich verschieden von den richtigen aus-
fallen, und die Lösung selbständiges Schaffen verrät, so beantragt der Referent für die vorliegende Arbeit eine öffent-
liehe Belobung.
Den gestellten Anträgen entsprechend hat der Senat zuerkannt, hinsichtlich der Vergebung
von zwei Preisen mit Genehmigung des Kgl. Ministeriums:
den Preis der Arbeit 2; ihr Verfasser ist: Eugen Feifel von Stuttgart, seit Herbst
1900 ordentlicher Studierender des Maschineningenieurwesens:
einen IL. Preis der Arbeit 1; Verfasser derselben ist: Regierungsbauführer Richard
Baumann von Heilbronn, von Herbst 1899/Ostern 1908 ordentlicher Studierender
des Maschineningenieurwesens, Z. A. Assistent der Materialprüfungsanstalt;
eine öffentliche Belobung der Arbeit 3; Verfasser: Otto Burkhardt von Nürtingen,
seit Herbst 1900 ordentlicher Studierender des Maschineningenieurwesens:
eine öffentliche Belobung der Arbeit 4; Verfasser: Richard Mailänder von Tutt-
lingen, seit Herbst 1900 ordentlicher Studierender. des Maschineningenieurwesens.