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Plan für die Anstalt.
Nach dem Zweck, dem die Anstalt zu dienen hat, war sie mit den Einrichtungen zu versehen, welche
die Prüfungen der Konstruktionsmaterialien, ferner die Untersuchungen auf dem Gebiete der Elastizitáts- und
Fest itslehre sowie der in diesen Richtungen zu erteilende Unterricht verlangten. Die Anstalt soll Unterrichts-
und Forschungsstätte für die Hochschule und außerdem ein Laboratorium sein, das auf Bestellung von auswärts
Untersuchungen auf den in seinen Wirkungskreis fallenden Gebieten ausführt,
Auf Grund der von dem Vorstand der Anstalt für den Neubau übergebenen Zeichnungen arbeitete das
Köni » Bezirksbauamt Stuttgart (Baurat Geckeler, Regierungsbaumeister Rimmele) die Ausführungspläne für
die Hochbauten aus; auch besorgte es die Leitung der letzteren. Das Übrige lag dem Anstaltsvorstand ob.
Bauplatz.
Wie der Lageplan Tafel I erkennen läßt, ist das neue Institut hinter dem Ingenieurlaboratorium zwischen
CannstatterstraBe und PoststraBe errichtet worden. Es trügt die StraBenbezeichnung: ,Cannstatter StraDe 1“.
Der Nesenbach mubte überbaut werden.
Errichtung der Anstalt.
Tafel II zeigt den Grundriß des Erdgeschosses: links die Schmiede, daran anschließend Hobel- und
Sch m, Werkstatt, Maschinenhalle I und II, Zementwerkstatt I (Naßlagerraum), II und IIT, Zimmer für einen
Ingenieur, Wügraum, Raum für Materialeingang, Zimmer des Betriebsingenieurs und der Kanzlei. Dahinter liegen Schuppen.
Tafel TIT enthilt 3 Durchschnitte, Tafel IV eine Ansicht der Anstalt, Tafel V ein Bild des Innern der
Maschinenhalle I (27 m tief und 9 m breit).
Schmiede; Schleif- und Hobelraum sowie Werkstatt sind unterkellert, um Raum für die Herstellung und
Lagerung von Betonkörpern zu gewinnen.
Im ersten Geschoß des rechtsgelegenen Hauptgebäudes befinden sich: die Arbeitsräume für den Vorstand
und die übrigen Beamten, ein Bücherzimmer, ein Zimmer für die mikrographischen Arbeiten und eine Dunkel-
kammer.
Der Dachstock enthält ein Magazin und die Wohnung für den Betriebsingenieur (4 Zimmer, 2 Kammern,
| Küche).
Die Anstalt ist mit Niederdruckdampfheizung versehen.
Die überbaute Grundfläche beträgt 996 qm.
Der Betrieb in der neuen Anstalt konnte zum großen Teil bereits zu Anfang des Jahres 1906, vollständig
jedoch erst im September 1907 aufgenommen werden.
Der Etat 1907/1908 sieht für den Betrieb vor
a) an jährlichen Betriebsmitteln 1800 Mark,
b) an Arbeitskräften außer dem Vorstand
3 Ingenieure, davon der dritte seit 1. April 1907,
2 Schlosser,
2 Assistenten für den Unterricht.
Als unstündige Hilfskräfte sind zurzeit behufs Bewältigung der vorliegenden Arbeiten in der Anstalt
noch tätig:
5 Ingenieure und Techniker,
1 Schreibkraft,
5 Schlosser,
1 Arbeiter.
Den weitaus größten Teil der für die Untersuchungen erforderlichen Gelder hat die Anstalt durch die
Gebühren für ihre Arbeiten selbst aufzubringen.