Full text: Deutsche Konkurrenzen (1894, Bd. 3, H. 25/36)

  
Ausgesetzt wird: Ein I. Preis von 5000 M., ein 2, Preis von 3000 M., ein 
3. Preis von 1000 M. Der Ankauf weiterer Entwürfe ist nicht ausgeschlossen, 
Das Preisrichteramt haben angenommen: Herr Geheimer Regierungsrat 
Professor Ende in Berlin, Herr Oberbaurat von Weltzien in Darmstadt, 
Herr Oberbaudirektor Licht in Leipzig, Herr Ministerialrat Anacker in Gotha, 
Herr Geheimer Rath, Landtags- und Landgerichtspräsident Berlet in Gotha, 
Herr Geheimer Regierungs- und Baurat Zberhard in Gotha, Herr Oberbaurat 
Hartmann in Coburg, 
Begründung der Urteile. 
No. 10. Fiat justitia, pereat mundus. Die einfache. Lösung des 
Grundrisses in zwei Flügeln und zwei Geschossen, die leichte Erweiterungs- 
ähigkeit des Gebäudes wird besonders hervorgehoben. Die Lage des Haupt- 
eingangs, der Treppe zum Schwurgerichtssaale, besonders derjenigen, die von 
der Vorhalle des Eingangs dem Publikum dient, aller Haupträume, die gute 
Beleuchtung der Korridore und fast sämtlicher Räume wird für zweck i 
erachtet. Die Aussenarchitektur der Hauptansicht wird im allgemeine 
charakteristische Lösung der vorliegenden Aufgabe erachtet, nur wäre für die 
Seitenansicht eine etwas weniger bescheidene Ausbildung erwünscht 
No. 38. Fiat justitia. Der Entwurf ist mit zwei Varianten 
Gerichtsgebäude bearbeitet. Sie alle erfüllen in zweigeschossiger Anlage 
Programmforderungen, welche in Bezug auf Anordnung der Treppen uı 1d des 
Schwurgerichtssaales besonders günstige Lösung erfahren haben. Die Be- 
leuchtung der Verkehrsräume ist eine möglichst vollkommene und die 
der Nebentreppen günstig. Der Gefängnisbau ist mit dem Hauptgel 
gute Verbindung gebracht. Die Architektur wurde bei der erlangten 
heit als charakteristisch anerkannt. Der Gefängnisbau ist in zweckmäfsiger 
Lage zum Hauptbau mit guter Ausbildung des Grundrisses und einer für 
dieses Gebäude geschickten Formgebung entworfen. 
No. 28. Justitia. Der Grundriss des Hauptgebäudes ist klar und 
schlicht, zeigt eine sehr gute Beleuchtung aller Arbeitsräume, Umgänge und 
Treppen; er verteilt die geforderten Räume in drei Geschosse. Schätzenswert 
ist die Gewinnung einer‘ grossen inneren Halle für das Publikum in Ver- 
bindung mit der schön gedachten Haupttreppenanlage. Die drei angelegten 
Säle, nahe bei einander liegend, haben hierdurch gute Verbindung mit den 
gesonderten Nebenräumen, Praktisch ist die Anlage einer Nebentreppe für 
den Verkehr des Publikums zum Schwurgerichtssaale mit ihrem Zugange von 
der offenen Halle des Haupteingangs aus. Das Gefängnis ist praktisch, wenn 
auch unweit vom Hauptgebäude entfernt, angelegt. Die Fassade in gotischer 
Formgebung zeigt gute Verhältnisse, hat aber keine Anknüpfungspunkte für 
ihre Stilrichtung in den Architekturen der Stadt. 
} No. 9. Waage. Die vornehme Anordnung der Haupttreppe in der 
Mitte einer glasgedeckten Oberlichthalle wird als ein grosser Reiz der in 
Rede stehenden Arbeit befunden, doch sind Bedenken gegen die Möglichkeit 
der Konstruktion der Kuppel, so wie sie gedacht ist, zu erheben, Die Lage 
aller Haupträume zu einander und die Beleuchtung der Korridore und Neben- 
treppen wird gelobt, die Form der letzteren als Wendeltreppe aber bemängelt. 
Die inneren Höfe sind etwas knapp bemessen. Das Gebäude hat nur einen 
Eingang. Die Aussenarchitektur findet wenig Beifall. 
 
	        
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