Full text: Deutsche Konkurrenzen (1894, Bd. 3, H. 25/36)

  
    
     
    
   
  
     
      
     
    
  
   
   
  
    
   
    
    
   
    
    
   
   
   
   
  
   
    
  
  
   
    
  
    
    
    
    
   
  
  
  
  
Durch diese verschiedenen Mafse des Znrücksetzens ergeben sich bei den drei 
Plänen verschiedene Längen der Fronten an der Danneckerstrasse, was Verschie- 
denheiten in der Grundrissgestaltung mit sich bringt, die übrigens als nicht 
sehr wesentlich bezeichnet werden können. Bei Nr. 26 und 47 ist die Neben- 
treppe nach dem Hofe gelegt, bei Nr. 39 setzt sie sich an die Stirnseite des 
Korridors an. Bei Nr. 26 steht die Turnhalle mit der schmalen Seite an der 
Hohenheimerstrasse, der Turnhof liegt an der Hohenheimerstrasse zwischen Turn- 
halle und Schulhans, an seinem südlichen Ende um ca. ı m gegen die Strasse 
vertieft. Bei Nr. 39 und 47 dagegen ist die Turnhalle mit der Langseite an die 
Strasse in gleiche Flucht mit dem Schulhaus gestellt, der Turn- und Spielplatz 
liegt hinter der Turnhalle. Derselbe ist um ein ziemlich bedeutendes Mafs höher 
gelegt als die Strasse, bei Nr. 39 nämlich im Mittel auf die Meereshöhe von ca. 
280 m, bei Nr. 47’ sogar auf ca. 282 m, also 2, bezw. 4 m höher als das Ni- 
veau des Trottoirs an der Mitte der Turnhalle. Es muss einleuchten, dass in 
dieser Weise der Aufwand für Abgrabung des Geländes und für Aufführung von 
Futtermauern ganz wesentlich vermindert wird. Die Schwierigkeiten, wie sie die 
grossen Höhenunterschiede des Bauplatzes bieten, sind bei diesen zwei Entwürfen 
in einer Weise bewältigt, welche von keinem der übrigen Entwürfe übertroffen ist. 
Die Verbindung des tieferliegenden Hinterhofs mit dem Turnhof ist vermittelt 
durch breite Rampen. Die Höhenlage des Turnhallenfussbodens, die im Einklang 
mit der Lage des Turnhofs steht, gestattet, zur Verbindung von Turnhalle und 
Schulhaus eine über die Einfahrt gesprengte Brücke anzulegen, die bei Nr. 39 
auf den Podest der Nebentreppe, bei Nr. 47 auf den Korridor des ersten Stocks 
führt. — Man ist also nicht auf die Benützung der Rampen allein angewiesen. 
— Es verdient die Verbindung und gegenseitige Lage von Schulhaus und Turn- 
halle, Turnhalle und Turnhof als eine äusserst günstige bezeichnet zu werden. 
Die Fassade von Nr. 26 kann nicht als gleichartig mit denjenigen. der zwei üb- 
rigen Entwürfe gelten. Unter den letzteren sodann verdient die Fassade von 
Nr. 47 den Vorzug. Sie erzielt mit einfacheren Mitteln. und geringem Kosten- 
aufwand eine dem Charakter des Baues mehr entsprechende Wirkung, als dies 
bei Nr. 39 der Fall ist. 
Nr. 72. „Furchtlos und treu.“ Dieser Entwurf weicht von den drei 
zuletzt betrachteten wesentlich nur in der Lage des Turn- und Spielplatzes ab, der 
hier mit seiner Längenrichtung parallel der Hohenheimerstrasse hinter das Schul- 
haus und die Turnhalle gelegt ist; diese beiden Gebäude stehen in einer Bauflucht. 
— Der Turnplatz ist auch hier erhöht und damit ist, in ähnlicher Weise wie bei 
den Entwürfen Nr. 39 und 47 eine Einschränkung der Bodenbewegung und der 
Höhe der Futtermauern erreicht. Ein Teil des Platzes kann ebenso wie bei Nr. 39 
in seiner bisherigen Gestalt belassen, bezw. einfach abgeböscht werden. Zu 
vermissen ist aber die bei den obigen Erörterungen erwähnte zweckmäfsige Ver- 
bindung von Turnplatz und Turnhalle, auf welche bei einer Differenz in der 
Höhenlage beider von 4,50 m verzichtet werden muss. Die steile, auf den Turn- 
platz führende Treppe müsste hier ebenfalls durch eine Rampe ersetzt werden. 
Wenn auch die Grundrissanlage denjenigen der drei im letzten Abschnitt genann- 
ten Entwürfe an die Seite gestellt werden kann, so wäre doch im Einzelnen in 
der Form der Räume an der angeschrägten Ecke eine grössere Regelmäfsigkeit 
zu wünschen. Namentlich erscheint die Bestimmung des fraglichen Raumes im 
zweiten Stock zum Physik- und Chemiesaal unthunlich. Die Architektur des 
Aeusseren ist gut gruppiert, der Verfasser hat sich bei derselben in anerkennens- 
werter Weise innerhalb der Grenzen gehalten, welche durch die zur Verfügung 
stehende Summe gesteckt sind. 
Nr. 46. „Unserer Jugend.‘ Der Entwurf steht unter denjenigen, welche 
auf die schräg zur Hohenheimerstrasse verlaufende Richtung der Danneckerstrasse 
keine Rücksicht nehmen, in erster Linie; der Haupteingang ist in der Mitte des 
Schulgebäudes an die Hohenheimerstrasse direkt gegenüber der Haupttreppe ge- 
legt. Der Entwurf stellt sich als eine gut durchdachte Lösung dar; zu bedauern 
ist nur, dass bei der grösseren Entfernung des nördlichen Flügels von der Haupt- 
treppe nicht eine korrespondierende zweite Nebentreppe eingefügt wurde. Die 
Turnhalle müsste jedenfalls von der Südgrenze um 60 cm abgerückt werden; 
der Abstand zwischen Schulhaus und Turnhalle würde dann statt 4 m nur noch 
    
  
    
	        

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