kommen, obgleich eine Anzahl derselben in rein baukünstlerisch formeller
Hinsicht als sehr tüchtige und wertvolle Arbeiten zu würdigen sind.
Die zweite Durchsicht der verbliebenen 19 Entwürfe ergab, dass
der grössere Teil derselben teils wegen unzweckmäfsiger Verbindung
von Hauptsaal‘ und Nebensälen, die jeder für sich zugänglich und
benützbar sein sollen, ferner wegen ungünstiger Anordnung und Ver-
teilung der Räume der bei Vorstellungen Mitwirkenden, sowohl in
ihrem“ Zusammenhang unter sich als mit dem Saalpodium, t teils auch
wegen fehlerhafter oder ungenügender räumlicher Anlage und Ein-
Kichtung der Haupttreppe, Einführung gar zu kleiner Lichthöfe, so-
wie Mängeln der Erhellung und Lüftung überhaupt, unpassender,
selbst unzulässiger Lage der mit Grubeneinrichtung zu versehenden
Bedürfnisräume, die von einzelnen Bewerbern über den Hauptein-
gängen vorn an der Bahnhofstrasse eingerichtet wurden, endlich
wegen ungünstiger Anordnung der Küche mit Zubehör sowie der An-
richten und Büffets im Hauptgeschoss, welche für die Bedienung so-
wohl des grossen Saales als sämtlicher Nebensäle bequem liegen sollen,
für die Preiszuerkennung nicht weiter in Fr rage kommen konnten.
Hiernach verblieben zur engeren Wahl noch die 7 Entwürfe
Nr. 9 Kennzeichen „A“, Nr. ı5 Kennwort „Beichsstadt“, Nr. ı9
Kennwort „an. der Blau“, Nr. 26 Kennwort „Pro arte et. societates“
Nr. 31 Kennwort „Con amore“, Nr. 33 Kennwort „Altschwäbisch“,
Nr, 49 Kennwort „Stabil-Rahmen‘“‘.
Bei der vorhergegangenen Prüfung und Sichtung sämtlicher Ent
würfe gleich wie bei der hierauf vorgenommenen genauen Vergleichu
der zur engeren Wahl gekommenen. 7 vorgenannten Projekte und de
Abwägung ihrer Vorzüge und Mängel blieb für die zu treffende Ent-
scheidung die Bestimmung der allgemeinen Bedingungen mafsgebend,
dass »ür diejenigen Entwürfe, die den Bestimmungen d des Programmes
am besten entsprechen und für die Ausführung am geeignetsten be-
funden werden,« Preise ausgesetzt sind.
Am besten geeignet erschienen in dieser Beziehung diejenigen
Projekte, welche den grossen Saal, den Vorsaal und das Haupttrer
haus in eine und dieselbe Achse, parallel, mit der Bahnhofstrasse
legt haben und unter dieser erwies sich der Ent#urf mit dem Kenn-
wort „Reichsstadt“ als die am meisten durchdachte und allen Be-
dürfnissen am vollkommensten Rechnung tragende Te welche
ausserdem durch ihre architektonische Durcl bildung r Grundrisse,
sowie der äusseren und inneren Gestaltung, die in Ten Ansichten
und Durchschnitten dargestellt sind, den Vorzug vor den sonst in
Betracht kommenden Entwürfen gleicher Art verdienen.
Auch bezüglich des umbalten Rauminhaltes vom Trottoir bis
zum obersten Gesims gemessen, wird das genannte Projekt dem Pro-
gramm gerecht. Es wird deshalb die vorgeschriebene Bausumme
ausreichen, vorausgesetzt, dass die beiden über Dach gehenden Giebel,
was wir zwar bedauern müssten, einige Einschränkung erfahren,