Full text: Deutsche Konkurrenzen (1894/95, Bd. 4, H. 37/48)

   
  
  
  
  
kommen, obgleich eine Anzahl derselben in rein baukünstlerisch formeller 
Hinsicht als sehr tüchtige und wertvolle Arbeiten zu würdigen sind. 
Die zweite Durchsicht der verbliebenen 19 Entwürfe ergab, dass 
der grössere Teil derselben teils wegen unzweckmäfsiger Verbindung 
von Hauptsaal‘ und Nebensälen, die jeder für sich zugänglich und 
benützbar sein sollen, ferner wegen ungünstiger Anordnung und Ver- 
teilung der Räume der bei Vorstellungen Mitwirkenden, sowohl in 
ihrem“ Zusammenhang unter sich als mit dem Saalpodium, t teils auch 
wegen fehlerhafter oder ungenügender räumlicher Anlage und Ein- 
Kichtung der Haupttreppe, Einführung gar zu kleiner Lichthöfe, so- 
wie Mängeln der Erhellung und Lüftung überhaupt, unpassender, 
selbst unzulässiger Lage der mit Grubeneinrichtung zu versehenden 
Bedürfnisräume, die von einzelnen Bewerbern über den Hauptein- 
gängen vorn an der Bahnhofstrasse eingerichtet wurden, endlich 
wegen ungünstiger Anordnung der Küche mit Zubehör sowie der An- 
richten und Büffets im Hauptgeschoss, welche für die Bedienung so- 
wohl des grossen Saales als sämtlicher Nebensäle bequem liegen sollen, 
für die Preiszuerkennung nicht weiter in Fr rage kommen konnten. 
Hiernach verblieben zur engeren Wahl noch die 7 Entwürfe 
Nr. 9 Kennzeichen „A“, Nr. ı5 Kennwort „Beichsstadt“, Nr. ı9 
Kennwort „an. der Blau“, Nr. 26 Kennwort „Pro arte et. societates“ 
Nr. 31 Kennwort „Con amore“, Nr. 33 Kennwort „Altschwäbisch“, 
Nr, 49 Kennwort „Stabil-Rahmen‘“‘. 
Bei der vorhergegangenen Prüfung und Sichtung sämtlicher Ent 
würfe gleich wie bei der hierauf vorgenommenen genauen Vergleichu 
der zur engeren Wahl gekommenen. 7 vorgenannten Projekte und de 
Abwägung ihrer Vorzüge und Mängel blieb für die zu treffende Ent- 
scheidung die Bestimmung der allgemeinen Bedingungen mafsgebend, 
dass »ür diejenigen Entwürfe, die den Bestimmungen d des Programmes 
am besten entsprechen und für die Ausführung am geeignetsten be- 
funden werden,« Preise ausgesetzt sind. 
Am besten geeignet erschienen in dieser Beziehung diejenigen 
Projekte, welche den grossen Saal, den Vorsaal und das Haupttrer 
haus in eine und dieselbe Achse, parallel, mit der Bahnhofstrasse 
  
  
  
  
  
legt haben und unter dieser erwies sich der Ent#urf mit dem Kenn- 
wort „Reichsstadt“ als die am meisten durchdachte und allen Be- 
dürfnissen am vollkommensten Rechnung tragende Te welche 
ausserdem durch ihre architektonische Durcl bildung r Grundrisse, 
sowie der äusseren und inneren Gestaltung, die in Ten Ansichten 
und Durchschnitten dargestellt sind, den Vorzug vor den sonst in 
Betracht kommenden Entwürfen gleicher Art verdienen. 
Auch bezüglich des umbalten Rauminhaltes vom  Trottoir bis 
zum obersten Gesims gemessen, wird das genannte Projekt dem Pro- 
gramm gerecht. Es wird deshalb die vorgeschriebene Bausumme 
ausreichen, vorausgesetzt, dass die beiden über Dach gehenden Giebel, 
was wir zwar bedauern müssten, einige Einschränkung erfahren, 
  
  
 
	        
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