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würden dazu wenigstens 510000 Mark nötig sein — und den weiteren, dass die
Eingänge eine sehr unglückliche Lage haben. Die beiden Haupteingänge von
der Westendstrasse aus führen dicht neben Kanzel und Altar in den Kirchenraum.
‘Alle, übrigen Eingänge haben keine genügenden Vorräume und treffen teilweise
auf die Kiirchstuhlgruppen. Wir können diesen Entwurf deshalb höchstens mit der
Note 2“ werten.
Nr. 63. „Karlsruhe.“ Der Plan hat eine Grundrissform, die sich dem
griechischen Kreuz nähert. Auf der Seite gegen die Westendstrasse schliesst sich
der Turk an, dessen unteres Stockwerk eine stattliche Vorhalle bildet, die zu dem
MittIeen Kirchengang und zu den seitlichen Emporen führt. Das hintere Ende
es Kreuzes bildet einen geräumigen, mit 3 Seiten des Sechseckes umschlossenen
Chor, in dessen Mittelachse sich der Altar und seitlich davon die Kanzel befindet.
Ueber der Vierung des Kreuzes ist ein kleiner dekorativer Dachreiter, Hinter
dem Chor sind 2 je fünfseitige Anbauten für die Sakristei und den Konfirmanden-
raum. Die Orgel befindet sich im Turm, ist aber etwas zu tief in denselben hinein-
gerückt. Die Anzahl der Sitzplätze beläuft sich auf 1222, die sämtlich einen freien
Ausblick auf Altar und Kanzel zulassen. Auch im übrigen entspricht dieser Ent-
wurf dem Programm ganz wohl. Er zeigt geschickt entworfene, neugotische Formen
in schöner Behandlung. Die Einheitspreise, welche der Kostenberechnung zu
Grunde gelegt sind, nämlich bezw. 20 Mark und 35 Mark, werden näherungs-
weise ausreichen. Da übrigens das Architektenhonorar in der Endsumme von
447000 Mark, oder richtiger gesagt 457000 Mark, nicht einbegriffen ist, so würde
bei der Ausführung ca. 475000 Mark in Aussicht zu nehmen sein. Die Wertung
dieses Entwurfes ist auf 2 gesetzt worden.
Bauausführung.
Die Herren Preisgewinner sind zu einem engeren Wettbewerb aufgefordert
worden, dessen Ergebnis noch aussteht,