Full text: Deutsche Konkurrenzen (1905, Bd. 18, H. 205/216)

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Die im ganzen schlichte Aussen - Architektur wirkt sachlich und eindrucksvoll. 
Die Fensterreihen des Langhauses sichern dem Raume gute Tagesbeleuchtung. Die 
Türme erscheinen für das Strassenbild zu gereckt und würden durch eine weniger 
»hantastische Ausbildung der Endigungen gewinnen, 
Die eingesetzten Einheitspreise lassen den Entwurf für die Bausumme aus- 
führbar erscheinen. 
No. 29. Kennwort: ‚, Vorhof“. 
In einem an der Strasse liegenden malerischen Vorhof ist die Verschiebung 
der Achsen des vorderen und des hinteren Baues geschickt ausgeglichen. Der zweck- 
mässig angeordnete Innenraum Wirkt stimmungsvoll und bedeutend. In einzelnen 
sind die Kleiderablagen und: Toiletten im Erdgeschoss zu knapp bemessen, und die 
Sänger dürfen schon aus dem Grunde ihren Platz nicht auf der Estrade finden, weil 
diese selbst nur die für sie vorgeschriebene Grösse besitzt. 
Die Aussen- Architektur zeigt im Aufbau angemessene Zurückhaltung; sie 
bringt es in ihrer Geschlossenheit zu einheitlicher künstlerischer Wirkung. Der 
poetische Baugedanke verlangt aber, um zur Geltung zu gelangen, freie Lage und 
gärtnerische Umgebung. 
Der Bau ist für den angenommenen Betrag ausführbar. 
No. 81. Kennwort: „Romanisch‘“. 
Das Gebäude steht parallel zur Strassenflucht; die Räume sind lotrecht zu 
letzterer entwickelt. Bezüglich dieser Anordnung ist auf die entsprechende gutacht- 
liche Aeusserung in den Vorbemerkungen Bezug genommen. 
Auf dem klaren Grundrisse baut sich die Architektur in guten Verhältnissen 
massvoll auf. Bei den Dachbildungen wird die wünschenswerte zweckmässige Ein- 
fachheit vermisst. 
Im einzelnen sind die Garderoben mit den Aborten und die Sängerplätze zu 
knapp bemessen; der für die Inneneinrichtungskosten ausgeworfene Betrag von 
30000 Mark ist zu gering. 
No. 86. Kennwort; ‚, Vorhof“. 
Der Verfasser löst geschickt die Aufgabe, die einen Vorhof malerisch um- 
rahmenden Vordergebäude parallel der Strassenflucht zu errichten und dem Hauptbau, 
den Nachbargrenzen folgend, die genaue Richtung nach Osten zu geben. Zweck- 
mässige Abmessungen und reichliche Beleuchtung sind besondere Vorzüge der 
guten Grundrissanordnung. Die reichlich bemessene Garderobenanlage verlangt eine 
entsprechende Vermehrung der Aborte. Die Sänger in zwei Gruppen zu trennen, 
ist unstatthaft. 
Die Trauzimmer sind besser in das Erdgeschoss zu verlegen, da diese Lage 
es erleichtert, die erforderliche gedeckte Verbindung zwischen diesen Räumen und 
der Synagoge herzustellen. 
Die in dem mittleren Frontbau angeordnete Frauentreppe darf nicht vom 
Vorhofe zugänglich sein, weil die gemeinsame Benutzung des Eingangs von beiden 
Geschlechtern nach dem Religionsbrauch unzulässig ist. 
Die guten Verhältnisse und Einzelformen des Vorhofes zeigt auch der Haupt- 
bau, dessen schlichte Dachbildung und massvolle Einfachheit im Aufbau anzu- 
erkennen ist. 
No. 93. Kennwort: „Symetrisch‘‘, 
Das Haus .ist parallel der Strassenflucht gestellt und winkelrecht zu ihr ent- 
wickelt. Der klare Grundriss ist bis auf die knapp bemessenen Garderoben und 
Aborte einwandsfrei. Die Aussen- Architektur zeigt barocke Formen in guten 
Verhältnissen. Der reich gegliederte Kuppelaufbau kommt an dieser Stelle nicht 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
     
  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
    
   
    
	        
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