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Nach Eröffnung der Briefumschläge ergaben sich als Verfasser des Entwurfs
mit dem Kennwort: ,, Will-mer’s- Dorf?“ die Architekten Zaar &* Vahl, Berlin,
Sigmundshof 11,
mit dem Kennwort: „S/adthaus“ die Architekten Emmingmann &° Becker, Berlin,
Beruoburgerstr. 13, ;
mit dem Kennwort: „Zeonidas“ die Architekten F. & W. Hennings, Karlshorst,
Augusta Viktoriastr. 78
und mit dem Kennwort: „Zw Miezes Geburtstag“ Architekt Josef Reuters, Wilmers-
dorf, Ringbahnstr. 20.
Vorbemerkung.
Mit Rücksicht auf die unregelmässige Gestaltung des Fehrbelliner - Platzes und
des für den Rathausbau bestimmten Grundstücks, hat das Preisgericht geglaubt, auf
eine peinliche Einhaltung der im Plane festgelegten Baufluchtlinien keinen besonderen
Wert legen zu sollen.
„Gutachten,
I. Preis. Kennwort: „Will- mer’s- Dorf?“ Die Grundrissanordnung ist
übersichtlich und klar. Die Gruppierung der Räume um den nach einem Halbkreise
angeordneten Korridor ermöglicht bequemes Zurechtfinden für das Publikum. Eine
etwaige spätere Verschiebung bezw. Erweiterung der Bureaus, besonders der Kassen-
räume, ist nach dem Entwurfe leicht durchführbar. Die Anlage der Haupt- und
Nebentreppen, der Räume für den Bürgermeister, der Säle und Hallen ist glücklich
gewählt. Der Turm hat die richtige Stelle erhalten. Der Wert der inneren Räume
ist in passender Form in der Architektur des Aeusseren zum Ausdruck gekommen.
Bei allen diesen Vorzügen kann über geringe Mängel, wie z. B. die nicht aus-
reichende Höhe der Wandelhalle etc., hinweggesehen werden.
II. Preis. Kennwort: ‚Stadthaus‘. Abweichend von den Lösungen aller
übrigen Verfasser hat der Bearbeiter dieses Entwurfes eine Anordnung der Haupthalle
und im Zusammenhang damit der Haupttreppe in der Längsachse des Grundstücks
gewählt. Wenngleich der Anschluss dieser Haupthalle an die im Vordergebäude
liegende Querhalle nicht einwandsfrei erscheint, so ist die Lösung doch als eine
originelle anzuerkennen und mit Rücksicht auf die Lage der Festräume auch als
eine geeignete und zweckmässige Grundlage zu erachten. Anzuerkennen ist ferner
das Bestreben des Verfassers, die Arbeitsräume durchweg an grosse Höfe zu legen
und die kleineren zur Beleuchtung der Korridore zu verwenden. Als durchaus un-
zulässig muss dagegen die Lage des Magistratssitzungssaales und der damit ver-
bundenen Räume bezeichnet werden. Die an historische Formen sich anlehnende
Architektur zeigt gesunde und würdige Auffassung und weist das Gepräge eines
Stadthauses auf,
III. Preis. Kennwort: „Zeonidas‘. Die Grundrissanordnung ist klar, jedoch
die doppelt angeordnete Haupttreppenanlage als nicht glücklich zu bezeichnen. Die
Anordnung der Festräume, Sitzungssäle etc. ist zu billigen, nur hätte der Magistrats-
sitzungssaal grössere Höhe und der Festsaal ein besseres Verhältnis der Tiefe zur
Länge erhalten müssen. Trotz einiger nicht unerheblicher Mängel im Grundriss hat
das Preisgericht sich für Zuerkennung eines Preises ausgesprochen, weil die Archi-
tektur in massvoller und bescheidener Form und für ein Stadthaus charakteristisch
gehalten ist.
III. Preis, Kennwort: „Zu Miezes Geburtstag‘. Die Grundrissanordnung
des Kopfbaues am Fehrbelliner - Platz ist sehr glücklich gewählt; namentlich verdient
die Gruppierung der Haupträume, welche ohne Ausnahme am richtigen Platze liegen,
volle Anerkennung. Leider hat der Verfasser trotz grosser künstlerischer Begabung
und geschickter Darstellung es nicht erreicht, dem Gebäude das charakteristische
Gepräge eines Rathauses zu geben.
Bauausführung.
Das Hochbauamt in Wilmersdorf ist mit der Aufstellung eines neuen selbständigen
Entwurfs beauftragt worden.
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