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Erhebliche Abweichungen von den angeführten Mafsen sind nicht
statthaft.
In jedem Geschoss sind ausreichende Aborte mit Wasserspülung, verbunden
mit Waschvorrichtungen, vorzusehen.
Die Möglichkeit einer Erweiterung des Gebäudes an der Grunewaldstrasse bezw.
innerhalb des Hofes ist bei dem Entwurf zu berücksichtigen.
Aus dem Urteil des Preisgerichts.
Zur Beurteilung der eingegangenen 31 Entwürfe trat das unterzeichnete Preis-
gericht am 23. und 27. April 1896 zusammen, die Gemeinde-Bauverwaltung hatte
die Entwürfe in Bezug auf den durch das Programm vorgeschriebenen Raumbedarf,
sowie die dem Wettbewerb sonst zu Grunde gelegten Bedingungen bereits einer ein-
gehenden Vorprüfung unterzogen und das Ergebnis der letzteren, der leichteren Ueber-
sicht wegen, tabellarisch zusammengestellt.
Aus dieser Vorprüfung ergab sich zunächst, dass die Baukosten der einzelnen
Projekte sehr erheblich von einander abwichen, indem der Einheitspreis für das Kubik-
meter umbauten Raumes zwischen 10 und 21 M. schwankte.
stimmig darüber, dass das Rathaus bei der einfachsten Ausstattu
pro kbm umbauten Raumes auszuführen sei und
alle diejenigen Entwürfe, bei w
des Programmes’ unter diesem
ganz besondere Vorzüge besäs
scheinen liessen.
Man einigte sich ein-
ng nicht unter ı5 M.
dass dementsprechend in erster Linie
elchen sich der Einheitspreis auf Grund der Bestimmungen
Mindestpreis ergab, auszuscheiden seien, sofern sie nicht
sen, welche sie vielleicht als geeignet zum Ankauf er-
Ausserdem werden diejenigen Projekte vorweg ausgeschieden, welche in ihrer
äusseren Ausstattung allgemein keinen Beifall fanden.
Es gelangten auf diese Weise 15 Entwürfe zur Ausscheidung. Von den ver-
bleibenden 16 Entwürfen wurden nach wiederholter eingehender Prüfung weitere 7
Entwürfe als minderwertig ausgeschieden.
Somit verblieben für die engere Wahl schliesslich 9 Entwürfe und zwar: „Am‘
„Palmarum“, „Vorwärts“, „Merkstein“, „Bismarck“, „Rodrigo “ „Erweiterungs-
fähig“, „Den Bürgern von St. “, „Marienwürmchen in einem Kreise“.
Da die letztgenannten 9 Entwürfe sich ohne Ausnahme als wohldurchdachte
Arbeiten von teilweise hervorragendem künstlerischen Werte erwiesen, so konnte eine
Entscheidung über sie in der ersten Sitzung nicht herbeigeführt werden und es wurde
daher beschlossen, zur Beschlussfassung über die Preisverteilung noch einmal zusammen-
zutreten. Dies geschah am 27. April
Auf Vorschlag des technischen Mitgliedes des Preisgerichts entschied sich das-
selbe dafür, noch weitere 4 Entwürfe auszuscheiden und die Entwürfe mit dem Kenn-
wort: „Rodrigo“, ‚„Merkstein“, „Marienwürmchen in einem Kreise“, „Bismarck“,
„Vorwärts“, in die engste Wahl zu stellen.
Bei der nunmehr erfolgenden Abstimmun
dem Entwurf mit dem Kennwort: „Merkstein“
Der zweite Preis von 1000 M. wurde so
„Bismarck“ mit 4 gegen 3 Stimmen zuerkannt.
Der dritte Preis von 750 M. wurde schliesslich dem Entwurf mit dem Kennwort:
„Marienwürmchen in einem Kreise“ einstimmig zuerteilt.
Die beiden Entwürfe mit dem Kennwort: „Rodrigo“ und „Vorwärts“, welche
in künstlerischer Beziehung den preisgekrönten Entwürfen als ziemlich gleichstehend
erachtet wurden und bemerkenswerte, von den übrigen Entwürfen abweichende Grund-
risslösungen zeigten, erachtete das Preisgericht für so anerkennenswerte Leistungen, dass
es beschloss, diese beiden Arbeiten zum Ankauf zu empfehlen,
g wurde der erste Preis von 1500 M.
einstimmig zuerkannt.
dann dem Entwurf mit dem Kennwort:
Bauausführung.
Das Rathaus ist nach dem mit de
m I, Preis gekrönten Entwurf mit dem Kenn-
wort: „Merkstein‘“
— mit einigen kleinen Aenderungen — bereits im Bau begriffen,
Bei der Ausführung fungieren die Verfasser, Architekten Reinhardt & Süssen-
guth in Charlottenburg, als künstlerische Beiräte der Bauverwaltung.