Full text: Deutsche Konkurrenzen (1896, Bd. 6, H. 61/72)

  
  
  
  
  
  
  
  
besonders diejenige des Vorderhauses, weniger günstig. Der Haupt- 
zugang zum grossen Saal führt an den Garderoben vorbei auf eine 
in der Ecke des Saales liegende Thür. Die polygonalen Formen 
der Haupträume des Vorderhauses wirken gesucht und ergeben eine 
Kompliziertheit der Anlage, welche doch nur dann gerechtfertigt wäre, 
wenn dieselbe in der Form des Grundstücks selbst begründet sein 
würde. Sehr ungünstig ist die Lage der Speisesäle an der Rückseite 
des Mittelbaues mit ihrem Einblick auf die Hinterfronten der Nachbar- 
häuser. Im Gegensatz zu diesem nehmen die Garderoben die be- 
vorzugten, nach dem Garten belegenen Teile des Mittelbaues ein. 
Sehr ansprechend ist die Gesamthaltung des äusseren Aufbaues, die 
Gruppierung der Massen und insbesondere reizvoll die Ausbildung 
des Hauptsaales. 
Entwurf Motto: „Johannisberg“. Die Lage des Gebäudes im 
Grundstück ist nicht günstig, der hinter dem Gebäude liegende Teil 
des Grundstücks ist in einzelne Abschnitte zerlegt, welche unter sich 
in mangelhafter Verbindung stehen. Der grosse Saal liegt im Erd- 
geschoss und ist gut belichtet. Die Zugänge zu demselben und zu 
den Galerien sind grossräumig und ebenso sind die Kleiderablagen 
in praktischer Weise angeordnet. Die Anlage eines Biertunnels mit 
seinem geräuschvollen Verkehr unter dem Podium des Orchesters 
ist wohl kaum zulässig. Die Kochküche wäre nur dann in ihrer 
jetzigen Anordnung denkbar, wenn der angrenzende Wirtschaftshof 
ebenfalls vertieft angelegt würde. Die Aussenarchitektur zeigt eine 
gute Anordnung der Massen. 
Der Stadt Elberfeld glaubt das Preisgericht noch sagen zu sollen, 
dass die beste Lösung der Frage wohl dadurch herbeigeführt werden 
dürfte, wenn bei dem Entwurfe von dem Grundgedanken ausgegangen 
werden wird, dass der grosse Saal ebenerdig gelegt werde und dass 
die natürliche Lage des Platzes mit seinen eigenartigen Gefäll- 
verhältnissen mit Höhenunterschieden bis zu 6 m dementsprechend 
auszunützen sei, wobei die verfügbaren Mittel am meisten geschont 
werden könnten, 
Nach der Ansicht. der Techniker des Preisgerichtes ist das Ge- 
bäude an der Kölnerstrasse zu erbauen und die Anordnung der 
Räume unter Berücksichtigung des herrlichen Panoramas zu treffen, 
so dass die freie Fronte nach dem Garten parallel zur rückwärtigen 
Geländegrenze zu stehen kommt. 
Bauausführung. 
Die Ausführung erfolgt durch die Stadt Elberfeld unter Grund- 
lage des mit dem 1. Preis ausgezeichneten Entwurfs. 
 
	        
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