Full text: Deutsche Konkurrenzen (1901, Bd. 12, H. 133/144)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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No. 48. Kennwort: „Dem Geist dies Heim“. 
Durch die Bebauung wird das Grundstück ungünstig zerteilt., Die 
im Programm gewünschte unmittelbare Verbindung des Gesangsaales mit 
der Aula ist nicht vorhanden, Die Anordnung der Fenster in letzterer 
ist wenig günstig. Das Physikzimmer erhält nicht das erforderliche Sonnen- 
licht. Die Lage des Abortes ist fehlerhaft. Die Architektur entspricht 
mit ihren gesuchten Motiven wenig dem Charakter eines Schulgebäudes. 
Aus den mannigfachen Vorschlägen des Wettbewerbes ergab sich 
als günstigste Ausnutzung des Bauplatzes die Anordnung des die Schul- 
räume enthaltenden Hauptflügels an der östlich gelegenen Ahornstrasse 
in der Form, dass die östlich liegenden Korridore die genannten Zimmer 
vor dem Strassengeräusch schützen, während die nach Westen belegenen 
Schulräume den grossen Hof vor sich haben. Die Aula findet ihren 
zweckmäfsigsten und bedeutungsvollsten Platz an der Ecke der Ahorn- 
und Burggrafenstrasse, während die übrigen, anderen Schulzwecken 
dienenden Zimmer mit dem Haupteingange in einem Flügel an der 
Burggrafenstrasse unterzubringen sind. An dieser Strasse ist auch die 
Direktorwohnung am zweckmäfsigsten anzuordnen. Turnsaal und Abort- 
gebäude sind derartig unterzubringen, dass die südliche und westliche 
Grenze des Grundstücks möglichst offen bleiben. 
Das Preisgericht war einstimmig der Ansicht, dass sich unter den 
vorliegenden Arbeiten kein Entwurf befände, der für die Ausführung 
unmittelbar geeignet wäre, 
Behufs Verteilung der. Preise wurden folgende Entwürfe zur engeren 
Wahl gestellt: No. 1. „Tellurium“. No. 7. „Giebelhaus“. No. 15. „West- 
klasse“. No. 17. „6./8. 1900“. No. 20. „Hundstage“. No. 32. „Hic 
Rhodus“. No. 34.. „Homer“. No. 31..„j 77“. No. 36. „GHlückauf“. 
Hiervon wurde mit Stimmenmehrheit dem Entwurfe mit dem 
Kennwort: ..,, Vestklasse“ der erste Preis, demjenigen mit dem Kennwort: 
„Giebelhaus‘“ der zweite Preis, demjenigen mit dem Kennwort: „GHück- 
auf“. der dritte Preis zuerkannt. 
Nach Eröffnung der Briefumschläge ergaben sich als Verfasser des 
Entwurfs .,, Westklasse“: Wilhelm Wagner, Reg.-Bauführer in Stettin 
und Richard Sinning, Architekt in Stettin; als Verfasser des Entwurfs 
„Giebelhaus“: Franz Thyriot, Architekt in Köln; als Verfasser des 
Entwurfs . „Glückauf“: Bauinspektor Engelmann und Reg.-Baumeister 
E. Blunck, beide in Steglitz. 
Bauausführung. 
Ucber die Bauausführung und ein dazu ausersehenes Projekt ist 
bis jetzt nichts bestimmt. Zur Zeit schweben Verhandlungen darüber, 
ob es zweckmäfsig erscheint, die Turnhalle nicht als besonderes Gebäude 
zu errichten, sondern in das Lehrgebäude — unterhalb der Aula — 
zu legen. In dieser Richtung haben bereits Reisen von Vertretern der 
Gemeinde nach Halle u.s.w. stattgefunden, um Erfahrungen zu sammeln 
und zu einem abschliessenden Urteil zu kommen. Möglicherweise finden 
noch einige auswärtige Besichtigungen statt. 
 
	        
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