Full text: Deutsche Konkurrenzen (1907, Bd. 21, H. 241/252)

  
    
  
   
   
  
  
  
   
    
   
  
  
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
   
   
  
  
     
   
  
   
   
   
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
     
Entwurf No. 15. Kennwort: „Omega“ 
Die Gebäude gruppieren sich in grosszügiger Weise um einen rechteckigen, 
nach der Eckenheimer Landstrasse geöffneten, an den übrigen Seiten von Säulen- 
hallen umgebenen Hof, in dessen Mittelachse sich das Gebäude der Einsegnungshallen 
in wirkungsvollem Aufbau erhebt. Diesem Gebäude schliessen sich nach Norden zu 
die Leichenhallen unmittelbar an, während sich nach Süden ein Flügel mit zu 
den Einsegnungshallen gehörigen Nebenräumen erstreckt. Die Verwaltungsgebäude 
schliessen die Kolonnaden nach der Strasse ab. Die Verbindung zwisc hen dem alten 
und neuen Friedhofsteil ist gut durchgeführt und ermöglicht allerseits einen bequemen 
Verkehr. Die künftige Erweiterung "der Leichenhallen schliesst sich nicht, wie die 
symmetrische Ausbildung des Baukörpers vermuten liesse, an die Einsegnungshalle 
nach Süden zu an, sondern liegt in der nördlichen Verlängerung des ı. Teiles der 
Leichenhallen an einem Wirtschaftshofe von ausreichender Grösse und bequemer 
Zugänglichkeit. 
Diesem in praktischer Beziehung unverkennbaren Vorzuge steht} der nicht 
einwandfreie Verzicht auf eine ausreichende innere Begründung der streng durch- 
geführten äusseren Symmetrie gegenüber. Das Mittelgebäude enthält eine grosse und 
eine kleine Trauerhalle von guten Verhältnissen, die zu einer wirkungsvollen Raum- 
gruppe vereinigt werden können. 
Die Ausbildung des öffentlichen Platzes vor den Gebäuden ist grosszügig ged: 
brauchte aber, um eine grosse Platzwirkung zu erzielen, nicht in so verschwenderische 
Weise in die geplante Bebauung einzugreifen, 
für die geplanten Baulichkeiten die ausgeworfene Bausumme von 600000 M. 
ausreichen würde, ist zweifelhaft. 
Entwurf No. 16. Kennwort: „Auferstehung 1“, 
In diesem Entwurf ist die Symmetrie nicht nur äusserlich, sondern auch in 
Bezug auf die Anordnung der Räume vollständig durchgeführt. Daraus ergeben 
sich zu den beiden Seiten der Einsegnungshalle je eine Leichenhalle und infolgedessen 
zwei Obduktionsgebäude und zwei Wirtschaftshöfe. Diese über die Forderung des 
Programms hinausgehende, lediglich aus architektonischen Gründen getroffene Aenderung, 
kann nicht als zweckentsprechend bezeichnet werden und erhöht nicht unerheblich die 
Baukosten. Der Grundriss des Mittelgebäudes ist, besonders was das Hauptportal 
anbetrifft, nicht ganz einwandfrei. Lobenswert ist die architektonische Gestaltung, 
insbesondere das Masshalten in Bezug auf die Höhenentwickelung der Baumassen, 
wenngleich der Entwurf dadurch in die Gefahr gerät, dass die an die Strasse vor- 
geschobenen, wenig gegliederten Verwaltungsgebäude im Verhältnis zu dem gruppierten 
Zentralbau zu stark vorherrschen. 
Die geplante Ausbildung des Platzes vor den Gebäuden ist gut überlegt und 
dürfte eine vorzügliche Platzwirkung gewährleisten, wenn es möglich sein würde, die 
geplanten öffentlichen Gebäude oder solche von ähnlichen Grössenverhältnissen an 
dieser Stelle zu konzentrieren, 
Entwurf No. ı7. Kennzeichen: „Gelbes Kreuz im Kreis“ 
Der Verfasser hat die geforderten Baulichkeiten in 3 Gruppen gegliedert, 
welche durch Wandelhallen und Säulengänge miteinander verbunden sind, Die 
Leichenhallen liegen mit einem Wirtschaftshof nördlich von dem Gebäude für die 
Totenfeiern, während die Verwaltungsgebäude sich an die vorhandene Leichenhalle 
des alten Friedhofs anschliessen, wo sie mit den Säulenhallen einen kleinen Hof 
umschliessen, in den das Aufseherhaus hineingestellt worden ist. Diese Anordnung 
ist nicht zweckmässig, da man vom Aufseherhause den Haupteingang nicht übersehen 
kann und da durch den eingeschalteten Hof die Verbindung des alten Friedhofs mit 
dem neuen unterbunden wird. In dem Bestreben, das Krematorium, das der Ver- 
fasser nördlich an den Wirtschaftshof der Leichenhallen angliedert, mit den letzteren 
  
  
 
	        
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