in unmittelbare und zweckmässige Verbindung zu bringen, ist der Wirtschaftshof, der
durch das Obduktionshaus in zwei Teile geteilt ist, tiefer gelegt, so dass die beiden
Teile des Hofes durch eine Durchfahrt in Höhe des Kellergeschosses mit einander
verbunden sind. Hierdurch entsteht der Nachteil, dass vom Wirtschaftshof aus die
Leichen nur über zum Teil recht hohe Treppen in die Leichenhalle verbracht werden
können. Durch die gewählte Höhenlage des Erdgeschossfussbodens und die Aus-
einanderlegung der Gebäudegruppen erreicht der Verfasser, obwohl er in der Höhen-
entwickelung des Hauptbaues Mafs zu halten versteht, dass das Gebäude für die
Leichenfeierlichkeiten zum wirkungsvollen Ausdruck kommt. Die Verbindung der
Leichenhalle mit der Einsegnungshalle ist nicht ganz einwandfrei, auch muss es als
ein Mangel bezeichnet werden, dass der Haupteingang zu den Leichenhallen unmittel-
bar an der Strasse liegt. Bezüglich der Platzgestaltung vor den Gebäuden hat sich
der Verfasser auf die Ostseite der Eckenheimer Landstrasse beschränkt, im übrigen
aber eine Veränderung des Platzes, wie er im Fluchtlinienplan vorgesehen ist, nicht
für erforderlich erachtet,
Entwurf No. 30. Kennwort: „x Deo spes mea“.
Der Entwurf fällt zunächst .dadurch auf, dass er die Portalanlage des alten
Friedhofes genau wiederholt mit der Modifikation, dass er in der Mauer zu den
beiden Seiten des Hauptportals zwei weitere, niedrigere Eingänge schafft. An seinen
beiden Enden wird dieser Portalbau durch die nach der Vorderfront ganz gleich
ausgebildeten Verwaltungsgebäude (Verwalter- und Aufseherhaus) abgeschlossen.
Hinter diesen Portalbau legt der Verfasser einen grossen quadratischen Hof, dessen
west-Ööstliche Achse in der Richtung des Hauptportals den Haupteingang zum Fried-
hof bildet, während auf der nord-südlichen Achse nach Süden das Krematorium und
im Norden das Gebäude für die Leichenfeiern angeordnet ist. Im Anschluss an das
letztere wird der Hof an seiner nördlichen und westlichen Seite durch Säulenhallen
eingefasst, während an der südlichen Seite des Hofes der die Verbindung des alten
mit dem neuen Friedhof bildende Fahrweg herumgeführt ist, Hinter den Eingangs-
hallen erstreckt sich nach Norden zu der von Mauern umgebene Wirtschaftshof, in
welchen die Leichenhallen und das Obduktionshaus gelegt worden sind. Die Lage
des Krematoriums ist unzweckmässig, da dasselbe wegen der Kohlenzufuhr und aus
anderen Gründen von der Strasse erreichbar sein und mit einem Wirtschaftshof in
Verbindung stehen muss. Die Grosszügigkeit des alten Portales auf die Gebäude
zu übertragen, ist dem Verfasser nicht überall gelungen. Ob es möglich sein würde,
die ganze Bauanlage, welche durch das Hinzufügen des ausgedehnten, lediglich
ästhetischen Erwägungen entspringenden Portalbaues, sowie durch die Kolonnaden
sehr verteuert wird, innerhalb der gegebenen Kostensumme auszuführen, muss be-
zweifelt werden. Der Verfasser sagt, dass sein Entwurf vonder Ausgestaltung des
Platzes vor dem Portale unabhängig sei, er fügt aber eine Variante des Lageplanes
bei, in welcher er diesem Platz, unter der Voraussetzung, dass der Portalbau bis
in die Achse des Fahrwegs auf dem alten Friedhof vorgeschoben werden kann, eine
langgestreckte, nicht zweckmässige Form gibt.
Entwurf No, 33. Kennzeichen: „Rot-weisser Schild“,
In der gesamten Gruppierung ist dieser Entwurf dem Entwurf No. ı7 nicht
unähnlich. Auch hier ist die Verbindung zwischen den Baugruppen nur durch
Wandelgänge und Säulenhallen hergestellt, von denen die sich an die Trauerhalle
südlich anschliessende Säulenhalle gleichzeitig den Haupteingang zum Friedhof bildet,
Die Leichenhallen sind auch hier bis an die Strasse vorgeschoben, doch befindet sich
ihr Haupteingang nicht unmittelbar an der Strasse, sondern in dem Winkel, wel hen
die Leichenhalle mit dem Mittelbau bilden. Die Verbindung des alten Friedhofes
mit dem neuen Teile ist nicht vorhanden, würde sich aber durch eine Verschi: bung
der ganzen Gebäudegruppe nach Norden herstellen lassen. Die Gruppierung der
Massen ist nicht ungeschickt, obwohl für den schiefwinkeligen Anschluss des vorderen
(Fortsetzung auf Seite 32.)